Endlich ein Sieg zu Null: HSV macht Dutzend gegen FC Ingolstadt 04 voll

Alidou, Jatta und Wintzheimer treffen im Volkspark gegen Tabellenletzten

Bakery Jatta jubelt nach seinem Tor mit HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Das Dutzend ist voll. Der Hamburger SV blieb im zwölften Spiel in der 2. Bundesliga hintereinander ungeschlagen, hat sogar den zweiten Sieg in Folge eingefahren. Dabei blieben die Hausherren gegen den Tabellenletzten FC Ingolstadt 04 ohne Gegentor – zum zweiten Mal in dieser Saison. Der Lohn: Platz fünf mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch, denn nur 19.937 Zuschauer wollten die Partie sehen, darunter rund 80 Schanzer-Anhänger. Die restlichen Fans hatten sichtlich ihren Spaß und verbreiteten tolle Stimmung.

Die 1. Halbzeit: Erst FCI-Druck, dann zwei schöne Tore

Für die Rothosen lief die Begegnung überraschend los, denn die Ingolstädter machten viel Druck, griffen früh an und ließen keinen Gegenspieler ungedeckt. Erst nach neun Minuten kam der HSV das erste Mal gefährlich nach vorne. Alidou bediente Jatta, der am langen Pfosten vorbeischoss. Das war der „Startschuss“, denn ein Meffert-Pass landete bei Kittel, der weiter auf Alidou (13.) spielte. Der 20-Jährige überspielte Antonitsch schwindelig und zog sofort ab. Treffer im langen Eck und 1:0 für den Favoriten. Vier Minuten später legte Jatta sich den Ball im FCI-Strafraum an Preisinger vorbei, der mit der Hand dran war. Der VAR überprüfte die Szene, erkannte allerdings nicht auf Strafstoß. Die Schanzer schüttelten sich nach dem Gegentor und pressten wieder. Kittels Fehlpass bügelte Vuskovic (20.) mit einer Grätsche am eigenen Fünfmeterraum wieder aus. Zwei Minuten später hatten die Hamburger Glück, dass Gebauer an einer Beister-Hereingabe vor dem Tor vorbeisegelte. Die Rothosen übernahmen das Kommando wieder als Reis sich das Leder erkämpfte und Jatta (frei vor dem Tor) bediente. Der allerdings beförderte das Spielgerät in die Wolken. Eine Minute später scheiterte Jatta an Ingolstadts Keeper Buntic. Und noch einmal gab es dieses Duell, dieses Mal in der 35. Minute: Buntic blieb bei einem Schuss aus sechs Metern wieder Sieger. Die drei Anläufe des Hamburgers wurmten ihn und darum war der nächste Versuch drinnen. Ecke Kittel, Kopfball Jatta (41.) und 2:0 für den HSV.

Nach der Pause: Schanzer mit Pech und Wintzheimer mit der Entscheidung

Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Reis (46.) nach einer Alidou-Flanke die Chance auf die frühzeitige Vorentscheidung, doch sein Schuss im Strafraum ging über das Gehäuse. Hamburg kontrollierte und Ingolstadt überlegte. Viel fiel den Gästen vorerst nicht ein. Erst in der 66. Minute wurde es wieder brenzlig vor dem Schanzer-Kasten, als erst Muheim mit einem Dampfhammer aus dem Rückraum und nach Block Meffert (dessen Schuss wurde ebenfalls geblockt) die gegnerische Abwehr stresste. Wer vorne nicht trifft…. Gebauer (68.) hätte das Spiel noch einmal spannend machen können, wenn er nicht an HSV-Schlussmann Johansson gescheitert wäre. Auf der anderen Seite kam Alidou (69.) völlig frei zum Abschluss und drosch die Kugel vorbei. Noch einmal bäumte sich das Zweitliga-Schlusslicht auf und hatte durch Stendera (74.) die nächste gute Chance zum Anschlusstreffer, doch Vuskovic rettete. Eine Minute später verpassten erst Glatzel und dann Heyer das 3:0. Und noch einmal ließen die Gastgeber eine große Möglichkeit liegen. Der eingewechselte Kaufmann eroberte sich den Ball und flankte auf den eingewechselten Meißner (80.), der knapp am linken Pfosten vorbeiköpfte. Die Bayern blieben gefährlich und hatten noch zwei Großchancen. Die erste verhinderte Johansson, der schon am Boden lag und dann doch noch den abgefälschten Schuss von Stendera (82.) erwischte. Und bei der zweiten sehr großen Möglichkeit rettet die Unterkante der Latte die Null beim HSV. Kaya (87.) war der Pechvogel, der zu genau zielte. Dafür machte Winztheimer (89.) alles klar, schloss einen sehr guten Angriff des Hamburger SV mit einem Flachschuss aus halbrechter Position im Strafraum ins lange Eck erfolgreich zum 3:0-Endstand ab.

Das Fazit: HSV bestätigt Regensburg-Auftritt

Das HSV-Spiel war zwar nicht ganz so gut, wie noch das gegen Jahn Regensburg vor einer Woche, doch es war ein guter Auftritt mit einem Robert Glatzel, der zwar wieder nicht traf (inzwischen schon das fünfte Mal hintereinander), aber der ein ganz wichtiger Faktor im Hamburger Angriffsspiel ist. Der 27-Jährige ackerte und rackerte für seine Mannschaftskameraden, belohnte sich aber nicht. Faride Alidou erzielte ein wunderschönes Tor nach einem Blitzmoment, hatte allerdings danach ein bis zwei Patzer in der Defensive, die sein gutes Spiel allerdings nicht minderten. Die Abwehr stand und hat mit Mario Vuskovic jetzt einen richtigen Typen, der Emotionen auf dem Platz zeigt. Das hat mir sehr gefallen. Ludovit Reis machte ein sauberes Spiel, auch nach vorne. Die Pfiffe der Fans beim Hamburger Spielaufbau waren aus meiner Sicht unnötig, denn der FC Ingolstadt stellte den HSV vor allen in der Anfangsphase mit seinem hohen Pressing vor eine starke Herausforderung. Der Sieg der Vorwoche wurde bestätigt, vielleicht um ein Tor zu wenig, aber das Wichtigste war für das Team, dass die Null endlich mal wieder stand – und das nicht bei einem Unentschieden, wie das erste Mal (am 28. August beim 1. FC Heidenheim – Endstand 0:0).

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Die Stimmen nach der Partie

Andre Schubert (Ingolstadt): „Es war sicherlich ein verdienter Sieg. Was uns gar nicht gefallen hat, war vor allem die Art und Weise, mit der wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Wir waren viel zu verhalten, passiv und ängstlich. Vorn konnten wir uns nicht durchsetzen und hinten waren wir nicht aggressiv genug. Das hat dazu geführt, dass der HSV viele Chancen hatte und verdient geführt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir besser ins Spiel gefunden, gute Ballgewinne erzielt und Torchancen erspielt. Wenn wir in der Phase den Anschlusstreffer machen, dann passiert in so einem Spiel vielleicht nochmal was. Die Möglichkeiten haben wir aber leider nicht genutzt. Insofern geht der Hamburger Sieg natürlich in Ordnung.“

Tim Walter (Hamburg): „Wir haben heute einen Gegner gesehen, der anders agiert hat. Es war schon öfter so, dass sich der Gegner etwas überlegt. Ingolstadt hat uns 1:1 auf dem ganzen Platz verteidigt. Damit sind wir zu Beginn des Spiels nicht ganz mit zurechtgekommen. Wir sind dann durch eine gute Aktion von Faride in Führung gegangen, haben mehr Speed ins Spiel gebracht und konnten durch eine Standardsituation nachlegen. Nach der Halbzeit hätten wir noch ein drittes Tor gebraucht, das haben wir liegengelassen. Ingolstadt wurde mutiger. Da haben wir uns anstecken lassen. Wir hätten früher den Sack zumachen müssen. Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Es ist schön für die Jungs, dass wir zu Null gespielt haben. Die ganze Kette hat rigoros und konsequent verteidigt. Das merkt man schon über Wochen, dass wir uns da weiterentwickelt haben.“

Der 15. Spieltag (26. – 28.11.)

Düsseldorf – Heidenheim 0:1
Regensburg – Dresden 3:1
Schalke – Sandhausen 5:2
Karlsruhe – Hannover 4:0
Aue – Darmstadt 1:2
Kiel – Bremen 2:1
Hamburg – Ingolstadt 3:0
Paderborn – Rostock 1:1
Nürnberg – St. Pauli 2:3

Die Tabelle

1.FC St. Pauli1534 : 1832
2.SV Darmstadt 981537 : 1729
3.SSV Jahn Regensburg1533 : 2028
4.SC Paderborn 071529 : 1726
5.Hamburger SV1527 : 1626
6.FC Schalke 041528 : 1926
7.1. FC Nürnberg1521 : 1524
8.1. FC Heidenheim 18461516 : 2024
9.Karlsruher SC1525 : 2121
10.SV Werder Bremen1521 : 2220
11.F.C. Hansa Rostock1518 : 2518
12.Holstein Kiel1517 : 2617
13.Fortuna Düsseldorf1519 : 2216
14.SG Dynamo Dresden1516 : 2116
15.FC Erzgebirge Aue1514 : 2214
16.Hannover 961510 : 2214
17.SV Sandhausen1516 : 3312
18.FC Ingolstadt 04159 : 346
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