Lübeck – Flensburg bekommt zum zweiten Mal in Folge den Zuschlag für das Landespokalfinale von Schleswig-Holstein. Am 3. Juni treffen die beiden Regionalligisten Weiche Flensburg und der VfB Lübeck im Manfred-Werner-Stadion aufeinander. Im vergangenen Jahr setzten sich die Grün-Weißen an gleicher Stelle gegen Oberligist TSB Flensburg durch.
Beginn noch offen
Die Uhrzeit für den Anpfiff steht noch nicht fest, denn der „Finaltag der Amateure“ wird bundesweit einheitlich am 3. Juni ausgetragen und von der ARD in der Konferenz sowie im Einzel-Stream im TV übertragen.
Flensburg oder Lübeck?
Die Enttäuschung in Lübeck ist groß, dass man erneut an der dänischen Grenze spielen muss. Diese Entscheidung traf das Geschäftsführende Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV) auf seiner Sitzung am Dienstagabend. Im Vorfeld hatten sich beide Vereine um die Austragung der Partie im jeweils eigenen Stadion beworben und ihre Argumente vorgebracht.
Fußballfest im kleineren Rahmen
„Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren, auch wenn wir sie uns selbstverständlich anders gewünscht hätten und auch weiterhin der Auffassung sind, dass alle Argumente im wirtschaftlichen und organisatorischen Bereich für eine Austragung auf unserer Lohmühle gesprochen hätten und wir hier auch eine deutlich größere Zuschauerzahl hätten begrüßen können“, sagt der VfB-Vorstandsvorsitzende Christian Schlichting.
Dreimal auf der Lohmühle
Das SHFV-Präsidium hatte neben diesen Kriterien aber auch die sportliche Vergangenheit im Blick: Alle drei bisherigen Endspiele (2012, 2016, 2019) zwischen dem VfB und Weiche wurden in Lübeck ausgetragen. Dieses sportliche Argument überwog letztlich bei den Präsidiumsmitgliedern.
1.000 Tickets für VfB-Fans
Der SC Weiche Flensburg 08 musste im Vorwege zusichern, dass die für ein Finale notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen erfüllt sind. Schlichting erklärt: „Wir haben im Vorwege deutlich gemacht, dass Zustände wie beim Endspiel zwischen dem TSB und uns im vergangenen Jahr sich nicht wiederholen dürfen. Auch eine Zuschauerbegrenzung wie im Punktspiel in Flensburg in dieser Saison ist für uns nicht akzeptabel.“ Im letztjährigen Finale waren unter anderem die Getränkeversorgung im Gästebereich nicht gewährleistet, die Fantrennung provisorisch und die Arbeitsbedingungen für die Medien unzureichend. Der SC Weiche 08, der im Oktober im Punktspiel gegen den VfB nach Vorgabe der Behörden nur 1.500 Zuschauer einlassen durfte, hat nun in seinem Konzept unter anderem den Aufbau einer Zusatztribüne für den Gästebereich vorgesehen. Die Kapazität wird mindestens 3.000 Zuschauer betragen, davon stehen dem VfB voraussichtlich 1.000 Tickets sowie einige zusätzliche VIP- und Ehrenplätze zur Verfügung.
„Bewertungskriterien müssen klarer und transparenter werden“
Schlichting erklärt abschließend: „Seit 2010 gab es bei den Verbandsentscheidungen bezüglich der Endspiele im Landespokal regelmäßig Leidtragende. Dies waren teilweise wir, teilweise auch die Flensburger. Wir denken, dass sich gerade im Zuge der jetzigen Entscheidungsfindung nochmal gezeigt hat, dass die Bewertungskriterien für alle Beteiligten klarer und transparenter werden müssen. Unser Wunsch wäre es unter anderem, dass es künftig wenigstens vorab festgelegte eindeutige Mindestanforderungen an ein Stadion gibt, damit dort ein Endspiel ausgetragen werden kann.“ Der Sieger der Partie startet im DFB-Pokal der kommenden Saison.
Warum erhält der eigentlich gleichberechtigte „Gast“ nur 1.000 Tickets und nicht die Hälfte? Das wäre bei einem Spiel auf neutralem Platz auch der Fall gewesen. Die Endspielteilnehmer spielen schließlich (noch) in der gleichen Liga. Warum wird Weiche hier besser behandelt?