Erst Lust, dann Frust: HSV-Coach hadert mit zweiter Hälfte – Dudziak verletzt

Hamburg – Das 3:3-Unentschieden des HSV am vergangenen Freitag bei Erzgebirge Aue (HL-SPORTS berichtete), fühlte sich für die Fans nach dem Schlusspfiff eher wie eine Niederlage an. Der Hamburger SV hatte im ersten Durchgang alles im Griff, führte 3:1, spielte den Gegner an die Wand – und brachte nach dem Seitenwechsel gerade einmal einen mickrigen Zähler ins Ziel. Ein Leistungsabfall sondergleichen, der sich quer durch die gesamte Mannschaft zog.

Rothosen können Tempo nicht halten

„Dieses Ergebnis tut weh, wenn man die erste Halbzeit im Hinterkopf hat. Da haben wir das Spiel, die Bedingungen und den Gegner optimal angenommen, haben Spiel und Gegner dominiert und auch verdient so hoch geführt. Es hat wirklich Spaß gemacht, von außen zuzuschauen. Mit der zweite Hälfte sind wir aber entsprechend unzufrieden, denn wir haben das Spiel komplett abgegeben. Erst hatten wir Pech mit dem Pfostentreffer von Aaron Hunt und haben dann den Gegner durch den unnötigen Ballverlust von Bakery Jatta wieder ins Spiel zurückgeholt. Überhaupt waren die Gegentore extrem ärgerlich. Beim ersten werden wir trotz Führung nach eigenem Eckball ausgekontert, begehen beim zweiten diesen individuellen Fehler und das dritte fällt nach einem Standard. So müssen wir mit dem Unentschieden leben, denn wir konnten unser Tempo nach den anstrengenden Wochen nicht über 90 Minuten halten. Wenn man aber so eine gute erste Halbzeit gespielt hat, dann fühlt sich ein Punkt natürlich nicht zufriedenstellend an“, resümierte Hamburgs Cheftrainer Daniel Thioune danach.

Bei Gegentoren zu fahrig  

Gerade die ersten beiden Treffer der Hausherren müssten den Zweitliga-Spitzenreiter ins Mark treffen. Nach einer 2:0-Führung und totaler Überlegenheit setzte der HSV nach. Eine Ecke wurde zum Boomerang, wurde am ersten Pfosten geklärt. Ein Konter und der Anschluss für Aue – aus dem Nichts! Beim zweiten Tor verlor Bakery Jatta das Leder im Mittelfeld. Wieder ging es schnell und wieder war er drin. Die Abwehr um „Chef“ Stephan Ambrosius schwamm danach und er selbst leitete das dritte Gegentor ein, foulte an der Seitenlinie. Der Freistoß kam nach einer Abwehr von Schlussmann Sven Ulreich zu Florian Krüger, der mit einem Volleyschuss einnetzte. Zu viele Stockfehler gab es in der Folge, besonders bei Ambrosius und auch Gideon Jung, der den verletzten Toni Leistner vertrat. Da konnten die Rothosen noch froh sein, dass Aue kein Nutzen daraus zog. Die Luft nach vorne war da eh schon weg. Von Doppeltorschützen Simon Terodde, Sonny Kittel, David Kinsombi und den anderen war offensiv nichts zu sehen.

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Zwei Pfostentreffer: Pech!

Wer vorne nicht trifft, wird hinten bestraft. Moritz Heyer, im ersten – und Aaron Hunt im zweiten Durchgang trafen jeweils den Pfosten. Zweimal hatte der HSV die große Chance den Sack zuzumachen. Das war wirklich Pech.  

Dudziak verletzt

So ein wenig kam der Bruch mit der Verletzung von Jeremy Dudziak kurz vor der Pause. Er humpelte vom Platz, ohne dass ein Gegner an der Szene beteiligt war. „Er hat Schmerzen im Oberschenkel. Es scheint so, dass er muskulär etwas abbekommen hat. Wir müssen es diagnostizieren. Es war zumindest so, dass er nicht weiterspielen konnte“, sagte Thioune nach der Begegnung. Wie schwer die Verletzung ist und ob und wie lange der Mittelfeldstratege ausfällt, ist noch nicht klar. Zwar kann man Hunt, der für ihn eingewechselt wurde, keinen Vorwurf machen, jedoch verlor die gesamte Mannschaft nach der Auswechslung komplett die Linie.

Fünf Punkte Vorsprung

Mit fünf Zählern vor dem VfL Bochum wird der HSV auch noch nach diesem Spieltag oben stehen, jedoch könnte die Konkurrenz nun wieder heranrobben. Das Fazit des Abends kann für die Hamburger nur lauten: Wenigstens nicht verloren. Am kommenden Sonnabend kommt Greuther Fürth. Die Franken gewannen vergangene Woche gegen Aue klar mit 3:0 und sind am Sonntag gegen Schlusslicht Würzburger Kickers gefordert. Im Volkspark wird somit ein Spitzenspiel ausgetragen.  

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