Erzgebirge Aue schenkt ganz schwachem HSV einen Punkt bei Kuriositätenkabinett

Glückliches 1:1-Unentschieden beim Tabellenletzten

Aue – Die Zahlen, Daten und Fakten für den Hamburger SV im Auswärtsspiel bei FC Erzgebirge Aue am Freitagabend in der 2. Bundesliga waren ernüchternd. Am Ende stand ein 1:1 (0:1) für die Gäste zu Buche, bei der sich die Norddeutschen nicht mit Ruhm bekleckerten. HSV-Kapitän Schonlau sprach danach von einem „glücklichen Punkt“. Und er hatte absolut recht, denn die Tore waren sehr kurios und eine 20-minütige Überzahl nutzte man ebenfalls nicht aus.

Die 1. Halbzeit: Billard-Tor für Aue

Die Hamburger hatten Schwierigkeiten ins Spiel zu finden, waren ideenlos und konnten mit dem Ball wenig anfangen. Das merkte Aue schnell und hielt sich schadlos gegen harmlose Rothosen. Schlimmer kam es für die Gäste sogar noch in der 23. Minute, als Jonjic die Führung erzielte. David köpfte ihn an und von dort aus flog der Ball ins Tor. Das war schon sehr kurios. Ohne eine echte Chance für den HSV hätte es kurz vor dem Seitenwechsel sogar noch einmal bei ihn klingeln können, doch nach einer Flanke köpfte nur Zentimeter am Pfosten vorbei.

Nach der Pause: Rote Karte für Hausherren und Hamburger Glück zum Schluss

Im zweiten Durchgang wurde es auf HSV-Seite nicht besser. Eine Struktur war nicht zu erkennen und der oft angefragte Plan B gegen einen robusten Gegner fehlte ebenfalls. Erst der eingewechselte Suhonen (67.) zwang Aue-Urgestein Männel im Gehäuse zum Eingreifen. Danach schwächte Messeguem (69.) die Gastgeber, indem erst Kittel von den Beinen holte und vermutlich deswegen mit Rot vom Platz musste. Das Foul war an der Seitenlinie – eigentlich klar gelb, doch etwas muss dabei noch passiert sein, denn Schiedsrichter Koslowski zückte nach kurzer Zeit plötzlich den roten Karton. Aus der Überzahl schlugen die Hamburger spielerisch kein Kapital. Die Erzgebirgler hatten sogar mit zehn Mann eher das 2:0 auf dem Fuß, als noch den Ausgleich zu kassieren. Die vier Minuten Nachspielzeit waren fast vorbei, da zappelte das Leder dann doch noch einmal im Netz. Ein Eigentor von Carlson, dass vermutlich die Geschichte der 2. Liga eingehen wird, sorgte noch für eine Punkteteilung. Der eingewechselte Doyle lupfte die Kugel über Männel an die Unterkante der Latte und von dort wollte Carlson den Ball neben den Pfosten ins Aus köpfen, traf allerdings in den eigenen Kasten. Die Auer waren fassungslos, denn der erste Saisonsieg für sie war somit dahin. Zwölf Sekunden waren noch zu spielen. Direkt danach war Schluss. Hamburg

Das Fazit: Das war weniger als nix!

Vom HSV war nichts zu sehen. Bei 73 Prozent Ballbesitz gegen den bisher sieglosen Tabellenletzten war das einfach viel zu wenig. Kein Kampf, keine Kreativität und am Ende so ein Dusel-Tor für einen Zähler. Es war eine absolut enttäuschende Leistung von Hamburg. Ohne Worte!

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Die Stimmen nach dem Spiel

Tim Walter (Hamburg): „Wir waren heute nicht gut, waren sehr pomadig und nicht zielstrebig. Solche Tage, an denen gar nichts zusammenläuft, gibt es. Trotzdem haben wir an unsere Chance geglaubt und haben daran gearbeitet, hier doch noch das eine Tor zu machen. Deshalb sind wir froh über diesen glücklichen Punkt, den wir hier am Ende mitnehmen konnten, weil wir trotz unseres schlechten Spiels einfach nicht aufgehört haben.“

Marc Hensel (Aue): „Ich bin sehr stolz auf uns, auf die Region, den Verein, die Fans und natürlich die Mannschaft. Wie wir alle gemeinsam heute agiert haben, das ist herausragend. Der HSV ist die stärkste Mannschaft der Liga und trotzdem haben wir das Spiel dominiert und hätten das 2:0 machen müssen. Die Tragik zum Ende des Spiels tut natürlich unglaublich weh, wird uns aber nur noch stärker machen.“

Der 9. Spieltag (1. – 3.10.)

Bremen – Heidenheim 3:0
Aue – Hamburg 1:1
Kiel – Rostock (Sa., 13.30 Uhr)
Düsseldorf – Paderborn
Regensburg – Karlsruhe
Nürnberg – Hannover (20.30 Uhr)
Schalke – Ingolstadt (So., 13.30 Uhr)
St. Pauli – Dresden
Sandhausen – Darmstadt

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