F.C. Hansa Rostock: Ex-Lübecker bekommt keine Chance

Klewin hatte gegen Youngster Hagemoser das Nachsehen

Philipp Klewin ärgert sich über einen Gegentreffer zu seinen Zeiten in Lübeck. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Rostock – Beim Abschlusstraining vor dem vergangenen Auswärtsspiel des F.C. Hansa Rostock bei der SV Wehen Wiesbaden verletzte sich Benjamin Uphoff. Ausgerechnet an seinem 31. Geburtstag fasste er sich an den Oberschenkel und es ging nicht weiter. Wie lange der Torwart ausfällt, ist nicht klar.

Bitterer Geburtstag

Trainer Bernd Hollerbach sagte: „Das kam aus heiterem Himmel. Das habe ich auch selten gehabt, dass sich ein Torwart einen Muskelfaserriss oder eine Zerrung hat. Es war nicht im Zweikampf oder Körperkontakt. Da hätte er sich einen besseren Geburtstag gewünscht.“

Hagemoser bekommt Vertrauen

In Wiesbaden überraschte der Rostocker Chefcoach, denn nicht der erfahrene Philipp Klewin (30) durfte spielen, sondern der erst 21-jährige Max Hagemoser. „Max hat eine super Vorbereitung gespielt und ich habe ihm schon nach zwei Wochen gesagt, dass er seine Chance bekommen wird. Er war jetzt auch schon länger als Philipp da und wir sind der Meinung. Wir alle im Trainerteam hatten Vertrauen und finden, dass er seine Sache sehr gut gemacht hat“, so Hollerbach nach der 0:1-Niederlage vom Wochenende.

Vier Wochen Pause

Bei Uphoff stand da schon fest, welche Diagnose der Stammkeeper hat. Hollerbach erklärte: „Benny hat leider einen Muskelfaserriss und das dürfte so vier Wochen dauern.“ Der 31-Jährige kam erst in diesem Sommer vom SC Freiburg auf die “Kogge“, brachte 127 Spiele Erfahrung aus der 3. Liga, zwei in der Bundesliga und 34 in der 2. Liga für den Karlsruhe.

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Profi-Debüt für 21-Jährigen

Für Hagemoser, der vor zwei Jahren aus dem U19-Team des 1. FC Köln an die Ostsee wechselte, war es der erste Profieinsatz überhaupt. Für Hansa stand er bisher nur in der zweiten Mannschaft zwischen den Pfosten. Der gebürtige Mecklenburger absolvierte dort bisher 45 Partien in der Regional- und Oberliga.

„Für mich ist es eine große Chance für Hansa zu spielen“

Klewin hatte also erst einmal das Nachsehen. Für den erfahrenen Schlussmann mit 227 Spielen in der 3. Liga, elf in der 2. Bundesliga und fünf im DFB-Pokal ein Schlag ins Kontor. Bei seiner Verpflichtung sagte er: „Ich bin mir meiner Rolle als Herausforderer bewusst und kann so viel sagen, dass ich es keinem leicht machen werde. Ich brenne darauf mit der Mannschaft im Ostseestadion zu spielen, weil ich die Atmosphäre aus etlichen Duellen von der anderen Seite her kenne. Für mich ist es eine große Chance für Hansa zu spielen, weil ich weiß, welche Tradition in diesem Verein steckt.“

Duell der Fehlstarter

Am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr kommt Hertha BSC im DFB-Pokal ins ausverkaufte Ostseestadion. Die Stimmung wird Wellen schlagen und vermutlich hitzig. Die Berliner sind mit einer Niederlage und einem Unentschieden in die 2. Liga gestartet. Eine Etage tiefer kennt man das beim FCH, der ebenfalls nur ein Remis und eine knappe Pleite nach zwei Spieltagen aufweisen kann.

Mit Nachwuchs gegen Hertha BSC?

Bekommt Hagemoser erneut das Vertrauen von Hollerbach gegenüber Klewin oder switchet der 54-jährige Cheftrainer doch um? Wie es im DFB-Pokal ist, weiß der ehemalige Lübecker, denn erst vor einem Jahr stand er beim 1:4 gegen die TSG Hoffenheim im VfB-Tor. In fünf Cup-Spielen seiner Karriere schaffte der gebürtige Thüringer nur einen Sieg. Das war 2018 mit Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Lok Stendal. Beim 5:0-Erfolg hielt er seinen Kasten sauber. Oder setzt man an der Ostsee weiter auf den Nachwuchs?

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