Lübeck – Der FC Dornbreite hat in der vergangenen Saison den Klassenerhalt in der Oberliga geschafft. Zwar mit Verzögerung, allerdings wurde das große Ziel erreicht. Bevor es für den FCD am kommenden Montag wieder losgeht, zog Ligamanager Patrick König ein Fazit.
Viele Auf und Ab´s
Patrick König: „Mit einem Blick aus der Vogelperspektive könnte man zunächst einmal bilanzieren, dass wir unsere Saisonziele erreicht haben, das heißt den Klassenerhalt in der Flens-Oberliga und den letztlich sehr souveränen Sieg im Kreispokal. Allerdings gehört zur Wahrheit eben auch dazu, dass wir faktisch auf eine schwierige Spielzeit voller kleiner und größerer Herausforderungen und Unruheherden zurückblicken und letztlich auch dem erneuten Klassenerhalt „auf dem zweiten Bildungsweg“, sprich: durch fremde Hilfe – in diesem Falle des SV Todesfelde. In der Nachbetrachtung muss man sagen, dass es eine in allen Belangen sehr fordernde Saison war – und zwar für alle Beteiligten. Allerdings darf man auch nicht alles schlechtreden, das wäre aus meiner Sicht ein Fehler. Wir sind gut beraten, die Dinge ausgewogen zu betrachten. Beispiel: Wir haben ohne Zweifel zu wenig Tore erzielt. Fakt ist aber auch, dass wir uns im Vergleich zur Vorsaison defensiv stabilisiert und über 20 Gegentore weniger kassiert haben. Ich will damit sagen: Wichtig ist, dass wir aus einer sachlichen und nüchternen Saisonanalyse die richtigen Schlüsse ziehen und die nächsten Schritte für die Zukunft ableiten. Diese Aufarbeitung erfolgt bereits seit einiger Zeit und sie hat nach dem letzten Saisonspiel noch an Fahrt aufgenommen. Das Ziel besteht darin, in der kommenden Spielzeit in allen Belangen besser zu werden – und das werden wir auch schaffen.“
Lob für die Truppe
Die Jungs vom Steinrader Damm mussten eine Menge leiden, trotzdem gab es genug Positives: „Ich blicke natürlich gerne auf das Kreispokalfinale zurück, wo wir uns sehr reif präsentiert und letztlich auch verdient gewonnen haben. Dazu auf tolle und emotionale Spiele der Jungs unter Anderem gegen den VfR Neumünster im vergangenen Oktober und natürlich das Nachholspiel in Hohenwestedt , als unsere Truppe einen echten Charaktertest bravorös bestanden hat. Zudem haben wir tolle Entwicklungen und individuelle Klasse unserer Spieler gesehen – wenn ich auf Jungs schaue wie unseren Rückhalt Nico Heyden, Marcel Nagel, Kevin Hermann, Harman Said, Leon Will um nur einige zu nennen. Ich persönlich habe mich riesig gefreut, Alex Lening nach langer Leidenszeit wieder auf dem Platz zu sehen – für uns ein unglaublich wichtiger Spieler. Auch Jungs wie Lukas Görlitz, Jannek Stöver, Sadok Amara und natürlich auch unseren Capitano David Senghore möchte ich nennen, die für diese Mannschaft seit Jahren viel Verantwortung übernehmen und auf die man sich immer verlassen kann“, so König.
Zwei stechen heraus
Er fuhr fort: „Ganz besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle Dennis Hadler und Lennart Larsson, die in einer schwierigen Situation Verantwortung übernommen und die Mannschaft letztlich zum Klassenerhalt geführt haben. Das war großartig und ich bin für diese kurze, unglaublich intensive und schließlich auch erfolgreiche Zusammenarbeit sehr dankbar.“
Viel Arbeit
König: „Aus meiner Sicht besteht aktuell in allen Bereichen der Bedarf zur Weiterentwicklung und das packen wir auch an. Die vergangenen Monate haben deutlich offengelegt, woran es zu arbeiten gilt. So wird es eine Hauptaufgabe sein, mit Beginn der Vorbereitung am kommenden Montag das Augenmerk auf den Aufbau eines Teamspirits zu richten und dafür zu sorgen, dass Egoismen hintenanzustehen haben. Das Ego minimiert immer den Erfolg. Auch die teils immensen Verletzungssorgen haben der Mannschaft in der abgelaufenen Saison wirklich zu schaffen gemacht und uns vor große Aufgaben gestellt. Hier sei exemplarisch Robin Kelting genannt, der sich als Neuzugang leider bereits in der Saisonvorbereitung schwer verletzt hat und uns nach wie vor fehlt. Das Verhalten des Verbands in der „Causa Lübcke“ und der fragwürdige Umgang mit den eigenen Fehlern, beziehungsweise der Wiederholung unseres Spiels in Hohenwestedt ist im Grunde genügend kritisiert worden. Dennoch ist das für mich in der Rückschau ebenfalls ein negativer Höhepunkt.“
Schwierige aber gute Entscheidung
„Und natürlich sind uns die Freistellungen von Thomas Manthey und Steffen Böhnke menschlich sehr schwergefallen. Derartige Entscheidungen sind nie einfach – letztlich haben wir Verantwortliche sie aber nach intensiver Abwägung einstimmig und inhaltlich völlig klar getroffen und wurden im Ergebnis eben auch bestätigt“, fügte er hinzu.
Freude auf die Zukunft
Der Ligamanager sagte zu der Zukunft: „Die nächsten Monate beim FCD werden ohne Zweifel sehr arbeitsintensiv, aber auch total spannend. Wir haben ein neues, ambitioniertes Trainerteam unserer Oberligaelf und vielversprechende neue Spieler hinzugewonnen. Hier gilt es schlichtweg, eine Einheit zu werden und uns auf eine richtig starke Oberliga vorzubereiten. Dann haben wir einen sportlichen und strukturellen Neuaufbau unserer II. Mannschaft vor uns – hier ist in den vergangenen Monaten viel schiefgelaufen. Zudem wachsen wir im Jugendbereich und stellen uns hier gerade strukturell auf einem ganz neuen Level auf. Da wird bereits vieles gut und richtig gemacht, aber wir haben auch noch sehr viel Arbeit vor uns. In unserem „Wohnzimmer“ am Steinrader Damm wird sich im Laufe der kommenden 18 Monate infrastrukturell viel verändern – da können wir uns auf ein regelrechtes Schmuckkästchen freuen.“
Viele Highlights
„Am 24.06. startet unsere Vorbereitung und es stehen einige Highlights auf dem Programm – unter Anderem Testspiele gegen die Profis des VfB Lübeck, bei Victoria Hamburg und bei der SG Testorf-Upahl in Nordwest-Mecklenburg. Auf diese Spiele freuen wir uns. Dazu natürlich unser absolutes Highlight, der Confima-Cup in unserem Wohnzimmer am Steinrader Damm.Unser Trainerteam um Cheftrainer Kevin Wölk wird die Jungs in der Vorbereitung bestmöglich auf die neue Saison einstellen und ich muss sagen, dass ich beeindruckt bin, wie akribisch und engagiert unsere Trainer bereits jetzt daran arbeiten, hier in Dornbreite künftig das Optimum zu erreichen“, meint König.
Gemischte Gefühle
Der FCD befindet sich voll im Umbruch. König sagte dazu: „Grundsätzlich schmerzen uns alle Abgänge, das ist klar. Ganz besonders tut uns natürlich der Weggang von Christian Peters weh, der hier in Dornbreite ein hohes Standing besitzt und auch in Zukunft immer willkommen sein wird. Gleiches gilt selbstverständlich auch für unserem langjährigen Spieler Lubecco Behrens, der über Jahre hinweg unglaublich viele positive Impulse in die Mannschaft gegeben hat. Beide sind tadellose Charaktere, denen ich nur das Beste wünsche. Auch der Abgang von Flügelspieler Harman Said tut mir unglaublich leid da ich der Ansicht bin, dass der FCD für ihn das optimale Umfeld bietet – hier hatte er ein Standing und viele Freunde. Letztlich war eine konkrete Einigung leider nicht möglich und dann trennen sich eben auch mal Wege. Das Gros unseres aktuellen Kaders wird allerdings mit uns auch in die neue Saison gehen und darüber sind Kevin Wölk und ich natürlich sehr happy. Auf Seiten der Zugänge haben wir uns in allen Mannschaftsteilen verstärkt – und zwar sowohl in der Spitze, als auch in der Breite.“
Überzeugung
König erweiterte noch seine Aussage: „Grundsätzlich besteht das Ziel unserer Kaderplanung darin, künftig jede Position mindestens doppelt zu besetzen und das ist uns gelungen. Wir sind davon überzeugt, dass wir einen spielstarken Kader beisammen haben, mit dem wir uns letztlich souveräner in der Oberliga behaupten wollen, als es in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist. Weitestgehend steht der Kader, allerdings halten wir auch weiterhin die Augen offen und schauen, ob wir noch etwas machen. Ich stelle allerdings fest, dass Dornbreite für viele Spieler eine attraktive Adresse geworden ist und das freut mich sehr.“
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