Hamburg – Im vergangenen Jahr um diese Zeit musste man noch Sorgen um den FC St. Pauli machen. Im Winter 2020 stand man auf dem vorletzten Tabellenplatz, hatte 13 Spiele absolviert und brachte gerade einmal einen Sieg und sechs Unentschieden und somit neun Punkten auf die Habenseite. Die Angst vor einem Abstieg in die 3. Liga ging um. Jetzt, zwölf Monate später, ist man am Millerntor himmelhochjauchzend unterwegs und kommt aus der Schwärmerei gar nicht mehr heraus. Die Braun-Weißen stehen mit 36 Punkten (11 Siege, 3 Unentschieden, 4 Niederlagen) an der Spitze der 2. Bundesliga und lässt die Konkurrenz erblassen.
„Unsere Werte und unsere Identität“
Cheftrainer Timo Schultz sagt: „Wenn man sich die Punkteausbeute anschaut, dann ist es schon sehr gut für uns gelaufen.“ Dabei ist man auf dem Heiligengeistfeld immer ruhig geblieben, verfiel nicht in wilden Aktionismus und arbeitete sich als Team voran. „Was für mich als Trainer noch viel wichtiger ist: Wenn ich sehe, wie die Jungs hier jeden Tag an der Kollau arbeiten, wie gerne sie herkommen und wie lange sie bleiben, mit welcher Intensität sie das Training absolvieren, wie sie miteinander umgehen und sich gegenseitig immer wieder fordern und in die Pflicht nehmen. Das zu beobachten, macht mir am meisten Spaß. Natürlich freue ich mich auch, wenn wir gut und erfolgreich spielen und tolle Leistungen auf dem Platz zeigen. Das ist am Ende immer das Produkt dessen, was wir tagtäglich machen. Unsere Werte und unsere Identität, die wir uns in den vergangenen eineinhalb Jahren aufgebaut haben, zeigen genau das, was viele am Wochenende sehen. Auch in nicht erfolgreichen Spielen haben wir nach vorne gespielt, hatten unsere Chancen, haben Spielfreude gezeigt und hatten Bock, gemeinsam gegen den Ball zu arbeiten. Diese Punkte zeichnen uns dieses Jahr auch aus“, so der Coach.
Schultz höchstzufrieden
Sein Fazit: „Als Trainer bin ich mit der Hinrunde höchst zufrieden, wobei bei mir immer die Art und Weise über dem Ergebnis steht. Dass zur Winterpause beides größtenteils sehr gut ist, ist natürlich der Optimalfall.“