FC St. Pauli: Einig, reich und frei – Lange Nacht in braun und weiß

Mitgliederversammlung wählt neue Kontroll-Chefin

Feeling beim FC St. Pauli: Millerntor-Stadion, Bunker, Fernsehturm und Heiligengeistfeld. Foto. Lobeca/Roberto Seidel

Hamburg – Präsidium entlastet, Gewinn gemacht und Applaus geerntet. Beim FC St. Pauli ist alles tutti. Das Congress Center Hamburg (CCH) beherbergte am Freitag den Club vom Kiez bei sich, der seine Jahreshauptversammlung dort abhielt. 1.027 Mitglieder kamen in der Spitze und waren sich überwiegend einig. Pünktlich um 19.10 Uhr startete man mit dem Abend.

Top-18 oder besser

Den ersten Beifall bekam kurz vor 20 Uhr Sportchef Andreas Bornemann, der vom gelungenen Aufstieg in die Bundesliga berichtete und es blieb gutlaunig. Vereinsboss Oke Göttlich übernahm und korrigierte das Ziel des Hamburger Stadtteilclubs von Top-25 auf Top-18 oder besser. Der nächste Jubel schallte durch den Saal, als er Medienchef Patrick Gensing und dessen Team für den Ausstieg bei “Twitter/X“ lobte.

„Profitabler Verbleib in der Bundesliga“

Es ging natürlich auch um Zahlen – und die sahen im Geschäftsjahr 2023/2024 top aus. Der Gewinn beträgt 188.020 Euro. Die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 80.032.723 Euro (63.697.8523 Euro im Vorjahr). Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli, erklärte: „In die Bundesliga aufzusteigen, ist nicht leicht. Mit einem Gewinn unter dem Strich aufsteigen aber auch nicht. Durch die großartige sportliche Leistung sowie Umsatzrekorden in verschiedenen Bereichen ist uns dieser Erfolg gemeinsam gelungen. Das nächste große Ziel ist der profitable Verbleib in der Bundesliga und das Erreichen unserer Finanzierungsziele mit der neu gegründeten FCSP Genossenschaft.“

Rekord-Einnahmen

Und die macht gerade richtig Spaß am Millerntor. Seit Sonntag konnte man die Anteile erwerben, fünf Tage später spülten rund 11.000 neue Genossenschaftsmitglieder knapp 15 Millionen Euro in die Kasse. Und dazu gab es weitere Zahlen, denn die Braun-Weißen werden in der kommenden Saison durch Vermarktungseinnahmen rund 5 Millionen Euro mehr einnehmen und bei den TV-Geldern steigt es von 13 Millionen Euro auf knapp 37 Millionen Euro. Rosige Aussichten im Vergnüngsstadtteil.

Deumelandt wird Aufsichtsratschefin

Gewählt wurde auch. Luise Gottberg ist als Vizepräsidentin nun offiziell bestätigt. Sie war bereits kommissarisch im Amt. Und weil Sandra Schwedler ihr Amt als Aufsichtsratsvorsitzende nach zehn Jahren turnusgemäß abgibt, folgt ihr nun Kathrin Deumelandt als neue Chefin des Kontrollgremiums.

Ab 14 Jahren

Kurz vor Mitternacht ging es dann noch in die Satzungsänderungen. Hier wurde beispielsweise das Alter zur Stimmberechtigung von 16 auf 14 Jahren herabgesetzt. Über diverse andere Anträge wurde ebenfalls abgestimmt. Um 0 Uhr am Sonnabend waren schätzungsweise allerdings nur noch rund die Hälfte an Mitgliedern im CCH und um 0.16 Uhr war endlich Feierabend.

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  • Millerntor: Lobeca/Roberto Seidel
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