Lobeca/Gettschat

Hamburg – Nicht nur, dass der FC St. Pauli den zweiten Derbysieg in einer Saison holte und beim Hamburger SV mit 2:0 (2:0) gewann. Es war auch der der erste Auswärtssieg der Braun-Weißen in dieser Spielzeit.

Ausschreitungen vor Anpfiff

Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff kam es im Stadion zu Ausschreitungen. HSV-Anhänger versuchten in den Gästeblock zu gelangen, wurden allerdings von Ordnern in Polizei gestoppt. Leuchtkugeln flogen Richtung St. Pauli-Fans. Die versuchten ebenfalls an die Kontrahenten zu kommen, kamen allerdings ebenfalls nicht weit. Schon am Vorabend kam es zu einem Überfall auf dem Kiez. Eine HSV-Kneipe wurde von St. Paulianern überfallen.

Pohjanpalo und Hunt von Beginn

HSV-Coach Dieter Hecking überraschte mit seiner Startelf etwas. Die Vakanzen in der Offensive wurden durch Hunt und Pohjanpalo gefüllt. Hinterseer und der zu erwartende Kinsombi nahmen auf der Bank Platz.

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Das ist unsere Derby-Startelf: Heuer Fernandes, van Drongelen, Kittel, Hunt, Beyer, Jatta, Pohjanpalo Schaub, Leibold,…Posted by HSV on Saturday, February 22, 2020

Zwei Wechsel auch bei St. Pauli

Bei den Gästen vom Kiez waren Penney und Diamatakos für Zander und Györkers von Beginn an dabei.

Hier ist die Startelf, die unser Cheftrainer Jos Luhukay im Derby auf den Rasen schickt!____HSV – #fcsp…Posted by FC St. Pauli on Saturday, February 22, 2020

Latte, Pfosten: HSV geht ab!

Die Hausherren machten unter einer Pyro-Einlage der eigenen Fans gleich Druck. Jatta (3.) setzte sich auf der rechten Seite gegen Penney durch, doch der blockte den Schuss zur ersten Ecke ab. Die nächste Ecke folgte nach fünf Minuten. Kittel brachte diese flach hinein. Pohjanpalo ließ durch und Hunt setzte das Leder weit über den Pauli-Kasten. Wie die Feuerwehr ging es weiter Richtung Tor von Himmelmann. Kittel (7.) an die Latte, Schaubs Nachschuss ging drüber. Die Gäste wurden komplett überfahren und es zeigte, warum sie auswärts noch kein einziges Spiel in dieser Saison gewannen. 10. Minute: Jatta im Strafraum auf Pohjanpalo – Pfosten. Ein erstes Lebenszeichen sendete Veerman (13.) mit einem Sololauf und Abschluss, der das Gehäuse allerdings etwas verfehlte.

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Aus dem Nichts: Veerman trifft zur Führung

Mit dem ersten richtigen Angriff fiel die Führung für den FC St. Pauli. Leibold patzte im Mittelfeld und Veerman (20.) nahm dankend an, ließ van Drongelen stehen und lupfte den Ball über Heuer Fernandes zum 1:0. Das gab Auftrieb und der Torschütze hatte in der 24. Minute die nächste Chance, traf zehn Meter vor dem HSV-Kasten das Leder nicht richtig. Trotzdem waren die Gäste nicht geschockt und machten weiter Druck nach vorne. St. Pauli war allerdings nun im Spiel angekommen und pirschte sich auf Augenhöhe heran.

Penney mit einem Strich zum 2:0

St. Pauli setzte nach und kam über Penney (29.) zum 2:0. Erst setzte sich Miyaichi auf der rechten Seite durch, spielte zu Becker, dessen Schuss von Van Drongelen abgeblockt wurde. Doch Penney kam aus dem Hinterhalt und setzte das Ding ins recht Eck – ein Schuss, wie ein Strich. Beckers letzte Aktion vor seiner frühen Auswechselung (34.) hätte fast das 3:0 gebracht. Der Schuss ging allerdings über den Kasten. Die Gastgeber versuchten zu antworten, doch Schaub (38.) verpasste eine Leibold-Flanke völlig frei nur um Zentimeter. Wenigstens führte der Tabellenzweite bei den Ecken (5:1). Hunt (40.) setzte so eine knapp am Pfosten vorbei. Die Löcher in der eigenen Abwehr konnte er auch nicht stopfen. Diamantakos (45.) zwang Heuer Fernandes zu einer Glanzparade. Kurz vor Pause setzte Jatta noch einen Versuch aus 20 Metern rechts am Pfosten vorbei. Beim Gang in die Kabinen gab es Pfiffe auf der einen und Jubel auf der anderen Seite.

Kinsombi und Harnik sollen es retten

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Dem Hamburger SV musste nun etwas einfallen, wenn er das Ergebnis noch mindestens ausgeglichen gestalten wollte. Zumindest die erste Ecke (6:2) ging auf das eigene Konto. Dafür hatte Knoll (51.) das nächste Pauli-Tor auf dem Kopf. Heuer Fernandes rettete mit dem Fuß auf Kosten einer dritten Ecke. Auf der anderen Seite trat Pohjanpalo (55.) frei am Ball vorbei. Gefährlich wurde es vor dem Gehäuse der Gastgeber als Letschert Diamatakos vor dem Strafraum von den Beinen holte. Den anschließenden Freistoß setzte Knoll (58.) knapp vorbei. Nach der obligatorischen Stunde wechselte Hecking, brachte Harnik und Kinsombi für Hunt und Kittel.

HSV fehlen die Ideen – Benatelli trifft

Dem HSV lief so langsam die Zeit davon. Sie ließen dabei die Kreativität in der Offensive vermissen. St. Pauli verlagerte seine Bemühungen auf Konter. Dafür griff die Taktik des Gegners. Benatelli (67.) versenkte einen Kopfball im Netz. Der Jubel kam zu früh. Der Video-Assistent legte sein Veto ein. Es war Abseits und kein Tor. Hecking zog seine letzte Karte. Hinterseer (71.) sollte für die Wende sorgen.

Kampf ist Trumpf – Anschluss zählt nicht

Die Rothosen versuchten nun alles und gaben Gas. Sie wollten nicht noch einmal ein Derby verlieren. Und es wurde nickelig auf dem Rasen. Jetzt wurde um jeden Meter gekämpft. Parallelen zum Hinspiel machten sich auf. Der HSV verfiel in Demut und St. Pauli spielte es ruhig aus. Einzelaktionen bei den Hausherren, Kollektiv bei den Gästen waren der Schlüssel. Dann war der Ball doch im Netz. Hinterseer (82.) drückte den Ball über die Linie, doch auch hier wurde der Treffer nicht gegeben weil Pohjanpalo zuvor mit der Hand dabei war. Die Brechstange wurde nun ausgepackt und Jung (86.) mit einem Schuss im Strafraum – abgewehrt. Harnik (90.) versuchte es noch einmal, doch auch hier klappte es nicht. Am Ende gewannen cleverere St. Paulianer.

Statistik:
Hamburger SV – FC St. Pauli 0:2 (0:2)
Tore: 0:1 Veerman (20.), 0:2 Penney (29.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Hamburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Kittel (62. Harnik), Hunt (62. Kinsombi), Beyer, Jatta (71. Hinterseer), Pohjanpalo, Schaub, Leibold, Letschert, Jung
St. Pauli: Himmelmann, Östigard, Miyaichi, Buballa, Penny, Diamantakos (87. Tashchy), Veerman, Benatelli, Sobota (91. Flum), Becker (34. Knoll), Ohlsson

23.Spieltag (21.-23.2.)
Osnabrück – Aue 0:0
Wiesbaden – Fürth 1:1
Stuttgart – Regensburg 2:0
Hamburg – St. Pauli 0:2
Kiel – Heidenheim 0:1
Dresden – Bochum 1:2
Nürnberg – Darmstadt (So.)
Bielefeld – Hannover 
Sandhausen – Karlsruhe

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