FC St. Pauli: Party Crasher im Nebel von Darmstadt

3:0-Sieg bringt Millerntor-Team näher an den HSV heran

Lukas Daschner (FC St. Pauli) beim Mannschaftjubel. Archivfoto: Lobeca/Mara Wolf

Darmstadt – Der FC St. Pauli ist wieder im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga. Am Sonnabend spielten die Kiezlicker den Spielverderber für Gastgeber Darmstadt 98, gewannen klar mit 3:0 (1:0). Dabei erteilten die Hamburger dem Tabellenführer eine Lektion in Effektivität und stehen nur noch vier Punkte hinter dem Stadtrivalen Hamburger SV auf Rang vier.

12. Sieg im 14. Spiel unter Hürzeler

St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler sagte danach: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen. Speziell in der ersten Halbzeit hat uns Darmstadt sehr gut und hoch gepresst, da haben wir nicht immer die spielerischen Lösungen gefunden. Wir mussten oft den langen Ball spielen, was uns nicht in die Karten gespielt hat, weil wir vorne nicht die größten Spieler haben. Darmstadt war die aktivere Mannschaft, aus dem Nichts machen wir durch eine Standardsituation das 1:0. Nach der Pause sind wir mit Selbstvertrauen rausgekommen. Wir haben uns vorgenommen, mutiger zu spielen und von hintenraus spielerische Lösungen zu finden. Wir hatten teilweise sehr gute Angriffe und machen dann das verdient 2:0. Wir verteidigen danach sehr gut, auch bei den langen Bällen. Darmstadt war immer wieder gefährlich in unserem Strafraum, wir haben das aber sehr gut und gemeinschaftlich verteidigt. Zum Ende machen wir dann das dritte Tor. Der Sieg ist zu hoch ausgefallen. Wir hatten das Momentum in der ersten Halbzeit auf unserer Seite. Das gehört auch zur Wahrheit dazu. In der zweiten Hälfte war ich wirklich sehr zufrieden, weil es in allen Spielphasen sehr gut war. Darmstadt gratuliere ich erstmal zur bisherigen Saison, ich gönne ihnen den Aufstieg.“ Für ihn war es der 12. Sieg im 14. Spiel als Coach.

Jannik Müller (Darmstadt 98) beschwert sich. Foto: Lobeca/Mara Wolf

„Saturday Night Fever“

Die Fans der Lilien waren schon vor Anpfiff in Feierlaune, präsentierten eine Choreographie mit dem Slogan „Saturday Night Fever“. Dazu gab es immer wieder Pyro während des Spiels. Nach der Niederlage ihrer Mannschaft feierten sie trotzdem. Der direkte Aufstieg ist vermutlich nur um eine Woche verschoben. In einer Woche geht es zu Hannover 96.

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Lieberknecht: „Wir hatten einige unglückliche Momente“

Torsten Lieberknecht (Cheftrainer SV Darmstadt 98): „Glückwunsch erstmal an den FC St. Pauli zum letztlich auch verdienten Sieg. Wir wussten, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die in der Rückrunde das beste Team ist und eine sehr komplexe Spielidee verfolgt. In der Anfangsphase war St. Pauli zehn Minuten besser drin, dann haben wir es aber besser in den Griff bekommen und hatten auch deutlich mehr Abschlüsse. Es tut dann weh, wenn ich das noch mal sehe, dass es beim Stand von 0:0 ein klarer Elfmeter an Marvin Mehlem war. Da verstehe ich nicht, warum man da nicht den VAR hinzuzieht. St. Pauli hatte dann vor der Pause den Moment zum 1:0 und kam nach der Pause besser ins Spiel. Sie hätten das zweite Tor schon früher erzielen können. Wir hatten einige unglückliche Momente heute, wie das Abseitstor nach dem zweiten Gegentor. Man hatte das Gefühl, dass wir noch ewig hätten spielen können und trotzdem hätten wir kein Tor geschossen. St. Pauli hat es mit viel Leidenschaft verteidigt, das muss man auch anerkennen. Wir respektieren und akzeptieren, dass wir heute gegen einen starken Gegner verloren und nicht unser bestes Spiel abgeliefert haben. Ich habe aber eine Mannschaft gesehen, die wollte, und so hat sie nach dem Spiel auch die Unterstützung der Fans bekommen. Es hat viel Kraft gegeben, wie uns die Fans verabschiedet haben.“

Torsten Lieberknecht (SV Darmstadt 98 Trainer) schreit. Foto: Lobeca/Mara Wolf

Nächstes Top-Spiel am Millerntor

In der kommenden Woche empfängt der FC St. Pauli den punktgleichen Fünften Fortuna Düsseldorf. Der Sieger setzt den HSV unter Druck. Es sind noch drei Spieltage in der 2. Bundesliga zu absolvieren.

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