FC St. Pauli: Tor-Spektakel am Millerntor – Die Serie reißt

"Big Points" im Aufstiegsrennen

Philipp Treu (FC St. Pauli) im Zweikampf mit Simon Asta (SpVgg Greuther Fürth) Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Am 20. Spieltag der 2. Bundesliga ging es am Millerntor heiß her. Der Spitzenreiter empfing den Tabellenzweiten. Am Ende setzte sich der FC St. Pauli mit 3:2 (2:1) gegen Greuther Fürth durch und baute den Abstand auf die Verfolger weiter aus. Die Ungeschlagen-Serie der Franken riss damit, die von St. Pauli bleibt weiterhin bestehen. Die Kiezkicker gaben mit dem Sieg über das Kleeblatt ihrem Stadtnachbarn, dem Hamburger SV, die Möglichkeit mit einem Erfolg bei der Hertha auf Rang zwei zu klettern.

Die erste Hälfte: St. Pauli gibt gas – Fürth ist effizient

Schon nach drei Minuten hatten die Gastgeber die große Chance früh auf 1:0 zu stellen. Die Flanke von Treu köpfte Afolayan jedoch an die Latte. Nach einer turbulenten Anfangsphase flachte das Spiel etwas ab. Elias Saad (30.) nutzte nach einer halben Stunde dann den Fehler von Urbig. Der Keeper der Bayern ließ einen relativ harmlosen Schuss von Treu nach vorne abprallen. Saad war zur Stelle und markierte den Führungstreffer für St. Pauli. Nur kurz darauf kam dann auch noch Glück für die Hausherren dazu. Oladapo Afolayan (33.) führte über 20,30 Meter den Ball und zog von Halbrechts einfach mal ab. Der Ball wurde abgefälscht und landete im Kleeblatt-Gehäuse. Doppelschlag der „Boys in Brown“. Doch die Gäste schlugen zurück. Armindo Sieb (44.) erwischte Vasilj auf dem falschen Fuß und traf zum 1:2 aus Fürther Sicht. Kurz danach gab es noch eine unschöne Szene. Ein Feuerwerkskörper wurde auf einen Betreuer der Gastgeber geworfen. Die Partie wurde jedoch fortgesetzt.

Nach der Pause: Mentalität ist das Stichwort

In der zweiten Hälfte schockte Simon Asta (59.) mit einer richtigen Fackel das ganze Millerntor. Der rechte Außenverteidiger fasste sich nach tollem Zuspiel von Hrgota einfach mal ein Herz und der Ball zappelte tatsächlich im Netz. Kurz vor Ende der Begegnung schaltete Kemlein dann am schnellsten. Der zentrale Mittelfeldspieler nutzte einen Fehler der Fürther-Hintermannschaft und spielte einen klasse Steckball mit einem Kontakt zu Elias Saad (81.), der alleine vor dem Tor der Gäste stand. Die Kugel beförderte der Flügelflitzer in die Maschen und sorgte mit seinem Doppelpack für den nächsten Heimsieg der Hamburger.

Elias Saad (FC St. Pauli) bejubelt seinen Treffer Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Das Fazit: Hausherren geben es fast wieder aus der Hand

Des Öfteren hat der FC St. Pauli in dieser Saison Spiele, die man vermeintlich schon gewonnen hatte, wieder aus der Hand gegeben. Gegen den Tabellenzweiten blieb man am Ende doch noch cool. Dieses Mal war nicht Hartel der überragende Mann auf dem Platz, sondern Doppelpacker Saad. Es war ein unglaublich wichtiger Erfolg, denn Fürth war in absoluter Lauerstellung. Eine Mentalitätsfrage muss man an der Kollaustraße nicht mehr stellen.

„Es war ein schwieriges Spiel“

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir sind sehr gut reingekommen und hätten uns viel früher belohnen müssen. Es waren viele hochkarätige Torchance, die wir leider nicht genutzt haben. Das hätte uns auch nochmal mehr in die Karten gespielt. Was ich der Mannschaft hoch anrechnen muss, ist ihre Art und Weise, wie sie weitergemacht hat und nicht verzweifelt ist, denn das war der Schlüssel, auch in der ersten Halbzeit. Aus einem Konter bekommen wir dann das 1:2, was vermeidbar gewesen wäre, danach hat Fürth höher gepresst und bekommen dann das 2:2. In einer Phase, wo alle dachten, dass das Spiel kippt, muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen, wie sie trotzdem weiter früh gepresst haben und sich nicht haben hinten reindrängen lassen. Genau diese Reaktion hat meine Mannschaft gezeigt und sich mit dem 3:2 belohnt. Deswegen freut es mich, dass wir es individuell aber auch gemeinsam so konsequent durchgezogen haben.“

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Elias Saad: „Wir haben in der ersten Halbzeit viele Chancen gehabt und leider auch liegen gelassen. Fürth kommt dann mit dem gefühlten zweiten Schuss aufs Tor zum Ausgleich. Es war ein schwieriges Spiel, die letzten zehn Minuten in der ersten Halbzeit waren wir nicht mehr so griffig. Auch in der zweiten Halbzeit ging es nicht so gut für uns los, aber wir haben dann auch gezeigt, dass wir immer für ein Tor gut sind. Jeder war nach dem Pokal-Aus natürlich enttäuscht, aber jeder wollte auch heute wieder performen, für das nächste Spiel müssen wir aber noch mehr geben.“

Der 20. Spieltag (2.-4.2.)

Karlsruhe – Wiesbaden 2:2
Magdeburg – Kiel 1:1
Schalke – Braunschweig 1:0
St. Pauli – Fürth 3:2
Nürnberg – Osnabrück 2:2
Berlin – Hamburg (20.30 Uhr)
Paderborn – Düsseldorf (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Rostock
Elversberg – Kaiserslautern

Die Tabelle

1.FC St. Pauli2038 : 1842
2.Holstein Kiel2036 : 2836
3.Greuther Fürth2032 : 2435
4.Hamburger SV1938 : 2634
5.Fortuna Düsseldorf1940 : 2531
6.Hannover 961935 : 2528
7.Karlsruher SC2038 : 3628
8.SC Paderborn 071928 : 2928
9.1. FC Nürnberg2029 : 3828
10.Hertha BSC1936 : 3126
11.SV Wehen Wiesbaden2024 : 2626
12.SV 07 Elversberg1929 : 3325
13.1. FC Magdeburg2032 : 3024
14.FC Schalke 042033 : 4123
15.1. FC Kaiserslautern1932 : 3921
16.F.C. Hansa Rostock1919 : 3220
17.Eintracht Braunschweig2019 : 3320
18.VfL Osnabrück2018 : 4211

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