FC St. Pauli verpasst Aufstieg nach 2:0-Führung und bringt FC Schalke 04 zurück in die Bundesliga

Matanovic trifft doppelt und fliegt zusammen mit Beifus vom Platz

Igor Matanovic (Fc. St. Pauli). Archivfoto: Lobeca/Marcus Kaben

Gelsenkirchen – Der FC St. Pauli bleibt zweitklassig. Die Hamburger unterlagen am Sonnabend beim FC Schalke 04 mit 2:3 (2:0). Die „Knappen“ dagegen haben den Aufstieg in die Bundesliga sicher, sind nach einem Jahr 2. Bundesliga zurück im Oberhaus.

Die 1. Halbzeit: Kiezkicker schocken Knappen

Während Terodde ein paar Sekunden nach Anpfiff und Bülter (6.) an St. Pauli-Keeper Smrasch scheiterten, versetzte Igor Matanovic (9.) die Hausherren in erste Schockstarre. Der Hamburger Stürmer traf nach Hackenvorlage von Irvine zur Gästeführung. Schalke wollte den schnellen Ausgleich, doch Terodde (12.) rutschte am Ball vorbei. Der Doppelpack von Igor Matanovic (17.) ließ die Gelsenkirchener erstarren. Wieder bereitete Irvine vor und Braun-Weiß war nach der gebeutelten Corona-Woche im siebten Himmel. Die Antwort kam von Itakura (23.) mit dem Treffer zum vermeintlichen 1:2, doch der Japaner gab dem Ball beim Torerfolg eine entscheidende Richtungsänderung, so dass der Videoschiedsrichter sein Veto einlegte. Der Treffer zählte nicht. S04 machte weiter, doch wie schon zuvor scheiterte Terodde (33.) – dieses Mal an Medic, der sich in seinen Schuss warf.

Nach der Pause: Terodde… wer sonst?!

Nach Wiederanpfiff lief es endlich nach Plan der Schalker. Zwei Minuten waren gespielt, als Simon Terodde (47.) per Foulelfmeter ein reguläres Tor erzielte. Er wurde zuvor selbst von Medic im Strafraum zu Fall gebracht. Und wieder Jubel für den Tabellenführer in der 68. Minute, doch erneut war es nichts – Torschütze Churlinov stand im Abseits. Der nächste war dann wieder okay – und wer sonst außer Simon Terodde (71.) sorgte dafür. Ausgleich durch den 34-Jährigen nach Vorarbeit von Churlinov. Die Arena stand Kopf! Fast wäre das Spiel erneut gekippt, denn Beifus (76.) hämmerte die Kugel aus sieben Metern volley direkt auf S04-Schlussmann Fraisl. Zwei Minuten danach dann die Entscheidung: Dieses Mal war es Rodrigo Zalazar (78.), dessen Knaller aus zehn Metern unter der Latte einschlug – 3:2 für Schalke. Danach wurde es hässlich, denn erst stieg St. Paulis Marcel Beifus (81.) zu hart gegen Flick ein und flog mit der Roten Karte vom Feld und in der Nachspielzeit folgte ihm Doppeltorschütze Igor Matanovic (94.) mit Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels. Fast hätte Terodde (97.) noch sein 30. Saisontor erzielt, doch Smarsch verhinderte das. Danach war Schluss und es gab den zu erwartenden Platzsturm der Schalker Fans. Für den FC St. Pauli bedeutete diese Niederlage das Aus im Aufstiegskampf. Zwar können die Kiezkicker noch mit Stadtrivale HSV und Darmstadt noch gleichziehen, jedoch ist es utopisch die Tordifferenz der anderen Clubs aufzuholen. Werder Bremen ist am Sonntag noch in Aue dran.

Das Fazit: Tolle Leistung von St. Pauli und trotzdem bitter

Der Herbstmeister hat es nicht geschafft und bleibt in der 2. Liga. Traurig war es und doch kann der FC St. Pauli stolz auf das Geleistete sein, denn der Kiezclub hat bis zum Ende um den Aufstieg mitgespielt. Der Einbruch, den gewöhnlich jede Mannschaft in einer Saison hat, kam zum Schluss. Die 2:3-Niederlage war das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg und dann reicht es eben nicht. Was wäre gewesen, wenn Corona in der vergangenen Woche nicht das ganze noch befeuert hätte? Wir werden es nie erfahren. Ein großes Kompliment muss man den verbliebenen Kiezkickern machen, die auf Schalke alles gaben, sogar 2:0 führten, aber zu fortgeschrittener Stunde einfach die Kräfte nachließen. Hut ab!

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Die Stimmen nach der Partie

Timo Schultz (St. Pauli): „Ich möchte Schalke 04 herzlich zum Aufstieg in die 1. Bundesliga gratulieren. Ihr habt es durchgezogen und geschafft. Wir sind natürlich enttäuscht. Es war keine normale Woche, wir haben allgemein ein paar Nackenschläge hinnehmen müssen, die uns wehgetan haben. Ich bin stolz auf die Truppe, auf der anderen Seite müssen wir anerkennen, dass Schalke heute die drei Punkte verdient hat.“

Mike Büskens (Schalke): „Der Sieg und der damit verbundene Aufstieg war heute für die vielen hunderttausenden Schalker Fans. Es war bis zum heutigen Tag eine unglaubliche Reise mit einem sensationellen Spirit, den wir entwickelt haben. Wir haben viele Chancen liegen gelassen, dann trifft St. Pauli mit dem ersten Schuss. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass das die beste erste Halbzeit war, die ich von dieser Mannschaft gesehen habe. Wir wollten nicht unruhig werden, bei 0:3 wäre die Messe gelesen gewesen, und mutig weiter nach vorne spielen. Träume erfüllen sich nicht durch Finger schnippen, für Träume musst du was leisten und das haben die Jungs auf herausragende Art und Weise gemacht.“

Der 33. Spieltag (6. – 8.5.)

Düsseldorf – Darmstadt 2:1
Paderborn – Sandhausen 2:0
Hamburg – Hannover 2:1
Regensburg – Heidenheim 0:2
Ingolstadt – Rostock 0:0
Schalke – St. Pauli 3:2
Kiel – Nürnberg (So., 13.30 Uhr)
Karlsruhe – Dresden
Aue – Bremen

Die Tabelle

1.FC Schalke 043370 : 4362
2.Hamburger SV3364 : 3357
3.SV Darmstadt 983368 : 4657
4.SV Werder Bremen3260 : 4357
5.FC St. Pauli3359 : 4654
6.SC Paderborn 073356 : 4151
7.1. FC Nürnberg3248 : 4451
8.1. FC Heidenheim 18463341 : 4549
9.Fortuna Düsseldorf3345 : 4044
10.Holstein Kiel3242 : 5142
11.F.C. Hansa Rostock3339 : 4941
12.Karlsruher SC3252 : 5140
13.SSV Jahn Regensburg3350 : 4940
14.Hannover 963332 : 4739
15.SV Sandhausen3339 : 5338
16.SG Dynamo Dresden3231 : 4331
17.FC Erzgebirge Aue3231 : 6923
18.FC Ingolstadt 043328 : 6221
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