Hamburg – „Wir haben alle Bock, das merkt man in der Kabine. Jetzt auch wieder mit Fans kann es was ganz Besonderes werden. Ich hoffe, dass es eine geile Stimmung wird. Wir alle fiebern auf das Spiel hin“, sagt Luca Zander vom FC St. Pauli vor dem Stadtduell gegen den Hamburger SV (Freitag, 18.30 Uhr) am Millerntor. Inzwischen ist es das siebte in der 2. Bundesliga.
Jüngste Bilanz spricht für Hausherren
Die Kiezkicker sind gut drauf, haben seit vier Spielen um die inoffizielle Meisterschaft an der Elbe nicht mehr verloren und führen sogar die Zweitliga-Bilanz um die Ehre gegen den Rivalen an. Drei Siege stehen seit 2018 vornean. Zweimal trennte man sich unentschieden und nur einmal gewann der HSV. Insgesamt führen allerdings die Rothosen die Statistik mit 60 Erfolgen und 17 Remis. 21 Mal gingen die Braun-Weißen als Gewinner vom Feld.
„Kribbeln nicht weniger“
St. Paulis Zander ist heiß: „Ich spüre nicht, dass das Kribbeln weniger da ist. In der Derby-Woche ist es immer ein ganz besonderes Gefühl. Ich habe das auch diese Woche und ich habe auch das Gefühl, dass es bei den Teamkollegen genauso ist.“
Zander hat auf St. Pauli einen großen Namen
Der Name Zander ist beim FC St. Pauli nicht unbekannt. Dirk Zander erzielte 1988 das Tor zum Aufstieg in die Bundesliga. Auch für das schnellste Tor reichte es 1991, wo der damalige Stürmer nach 12 Sekunden gegen den Karlsruher SC traf. Der Stürmer aus Wilhelmsburg von damals steht immer noch auf Rang sechs in diesem Ranking. Einen Rekord hält der heute 56-Jährige allerdings immer noch, den des schnellsten Doppelpacks. Dem Treffer nach 12 Sekunden folgte nämlich schon in der 4. Minute. Luca Zander kannte ihn vor seinem Wechsel zum Kiez nicht. „Ich habe nur mal gehört, dass er ein entscheidendes Tor erzielte“, so der 26-jährige Abwehrspieler der heutigen St. Pauli-Mannschaft.
Beste Erinnerungen dafür an…
Im vergangenen gab es den späten Siegtreffer von Daniel-Kofi Kyereh im letzten Derby. Daran kann sich Zander dafür sehr gut erinnern: „Das war natürlich ein geiles Gefühl. Rodrigo Zalazar hat sich auf links ein bisschen nach hinten fallen lassen, den Ball gut in die Mitte mitgenommen und dann einen super Ball hinter die Kette gespielt. Genau im richtigen Moment, in dem ich eingelaufen bin. Ich spiele den Ball zurück, der wird dann leicht abgefälscht. Dann steht Kofi genau richtig und haut das Ding rein“, sagt Zander und meint zu seiner persönlichen Derby-Bilanz: „Ich denke, dass ich immer mit der richtigen Einstellung in die Spiele gehe. Das ist in solchen Derbys nicht das Unwichtigste. Man kann sich darauf verlassen, dass ich auf dem Platz alles geben und im Derby voll da sein werde. Man kann kein Derby mit einem anderen vergleichen. Jetzt wird es wieder ein ganz neues Spiel sein, auch weil wieder ganz andere Spieler auf dem Platz stehen werden. Rückschlüsse vom letzten Derby kann man für das anstehende Derby nicht ziehen. Es wird ein neues Spiel und eine neue Herausforderung und der stellen wir uns.“
Gegnerbeobachtung…
Zander zum Duell am Freitag und zum Gegner: „Ich habe die ersten beiden Ligaspiele und das Pokalspiel in Braunschweig verfolgt. Sie spielen einen guten Ballbesitz-Fußball mit vielen guten Lösungen. Das Spielen und Gehen, egal auf welcher Position, kann man sehr viel beobachten. Das kann einen Gegner durcheinanderbringen, weil du auf einmal einen anderen Gegenspieler hast. Wenn man sich gut darauf vorbereitet, kann man auch dafür eine Lösung finden.“