Lübeck – Am Sonntagnachmittag hat sich der VfB Lübeck in der Regionalliga Nord mit 1:1-Unentschieden in einer intensiven Partie vom SV Werder Bremen II getrennt. Vor 631 Zuschauer zeigte das Team von Trainer Guerino Capretti wie schon zuletzt eine gute und engagierte Leistung. Bereits in der 2. Minute erzielte John Posselt per Kopf den Führungstreffer. Möglichkeiten einen zweiten Treffer zu erzielen waren da, jedoch kam es ab der 65. Minute zu einer kleinen Schwächephase, in der Bremen durch Isak Hansen-Aaröen (72.) den Ausgleich erzielte. Etwas Diskussionen kamen allerdings nach dem Treffer auf, denn Schlussmann Gavin Didzilatis wurde zuvor von einem heranlaufenden Gegenspieler eindeutig am Kopf getroffen und blieb liegen. Somit kam Hansen-Aaröen vor dem leeren Tor zum Abschluss. Eine Fehlentscheidung nicht auf Freistoß für Lübeck zu entscheiden. Zudem kassierte mit Herdi Bukusu bereits der fünfte Spieler die fünfte Gelbe Karte. Durch den einen Zähler bleibt der VfB weiterhin auf dem 9. Platz. Die nächste Aufgabe folgt am kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel gegen SV Todesfelde.
Posselt erneut mit dem Kopf
Blitzartig startete der VfB Lübeck bereits in der 2. Minute mit dem ersten Treffer. Diesmal köpfte John Posselt nach einem Freistoß von Marvin Thiel, nahe der rechten Eckfahne, zum 1:0 ein. In der Folge verteilte sich der Ballbesitz ausgeglichen, etwas mehr Anteile hatte der Gastgeber. Die Lübecker pressten die Bremer wie alle Gegner in den vergangenen Wochen bereits sehr hoch und auch defensiv stand das Team von Guerino Capretti sicher. Richtig gefährliche Möglichkeiten gab es bis zur Pause nicht mehr. Gavin Didzilatis war bei zwei bis drei Aktionen zur Stelle, allerdings ohne eine Glanzparade auspacken zu müssen. Im eigenen Ballbesitz schalteten die Grün-Weißen sehr schnell und suchten sehr zielstrebig den Weg zum gegnerischen Tor. Bei den hohen Bällen war der VfB sehr präsent. In der 40. Minute hatte Posselt eine gute Chance auf das 2:0, doch aus knapp zehn Metern schoss er aus spitzen Winkel über den Kasten. In der Schlussphase der 1. Halbzeit näherten sich die Gäste immer mehr dem Tor von Werder Bremen an. Zum Pausenpfiff zeigte die Anzeigetafel dennoch weiterhin ein 1:0, das sich der VfB durch einen erneut guten Auftritt verdient hatte.
Nach der Pause hat man gemerkt, dass es ein sehr intensives Spiel war. Viele Zweikämpfe wurden geführt, der VfB hat sehr aggressiv gepresst gegen den Ball und den Gegner unter Druck gesetzt. Durch hohe Ballgewinne kamen die Gäste dann auch ab der 50. Minute zu Torabschlüssen. Felix Drinkuth (62.) schoss am Tor vorbei. Posselts Kopfball in der 68. Minute parierte der Werder-Schlussmann zur Ecke. Dann fiel der Ausgleich in der 72. Minute. Es war ein wenig vorhersehbar. Bremen kam immer gefährlicher vor das Tor von Didzilatis durch die Einwechslung von Maik Lukowicz. Didzilatis wehrte den ersten Schuss zwar ab, blieb dann allerdings verletzt liegen, nachdem er mit einem gegnerischen Spieler zusammenprallte, der mit Schwung herangelaufen kam und ausschließlich den Keeper im Kopfbereich traf. Am zweiten Pfosten stand Isak Hansen-Aaröen komplett frei zum Einköpfen ins Leere Tor. Eine fragliche Entscheidung diese Situation weiterlaufen zu lassen vom Unparteiischen. In der Schlussphase näherten sich beide Teams phasenweise dem gegnerischen Tor an, eine hochkarätige Chance gab es jedoch für keine Mannschaft mehr. Am Ende steht ein sehr intensives 1:1 auf dem Schiedsrichterbogen, dass durch die zwischenzeitliche Druckphase der Bremer vielleicht nicht einmal unverdient war, allerdings war die Entstehung des Ausgleichstreffers aus Sicht des VfB sehr ärgerlich.
„Da wurde Gavin wirklich weggeräumt“
VfB-Trainer Capretti war zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft, beim Gegentor sah er sein Team jedoch benachteiligt: „Insgesamt haben wir eine gute Leistung gezeigt. Wir haben viele Meter gemacht, waren in den Zweikämpfen fleißig und gehen durch einen Standard direkt nach zwei Minuten in Führung. Das Spiel lief dementsprechend früh für uns. Wir haben den Gegner gut wegverteidigt und weit vor unserem Tor gehalten. Ich hätte mir gewünscht, dass wir aus unserem Ballbesitz mehr Kapital rausgeschlagen hätten. Ansonsten war es in der 2. Halbzeit ein ähnliches Spiel. Wir hatten ein, zwei Situationen, die wir besser ausspielen hätten können und dann das 2:0 hätten machen können. Klar, am Ende kriegen wir ein 1:1. Da wurde Gavin wirklich weggeräumt, ich hätte erwartet, dass der Schiedsrichter das abpfeift. Macht er nicht, sodass der Bremer Spieler ohne Torwart reinköpfen kann. Naja, das ist ein bisschen ärgerlich, weil ich uns im Chancenplus gesehen habe. Ansonsten kann ich mit der Leistung und dem Engagement der Mannschaft leben. Herdi mit der 5. Gelben Karte, natürlich passiert das jetzt. Wir haben einige Spieler mit vier Gelben Karten. Da müssen wir gucken, dass wir gut durchwechseln und uns für die nächsten Wochen vorbereiten.“
Mittelfeldspieler Tom Geerkens hatte eine ähnliche Meinung wie Capretti. Eine gute Leistung, jedoch fehlte das entscheidende 2:0: „Das war ein sehr laufintensives Spiel. Werder Bremen II ist eine gute Mannschaft mit guter Qualität. Ich finde, wir haben ein gutes Spiel absolviert. Nach der Pause haben wir eine gute Phase, sind am Drücker und können das 2:0 erzielen. Dann haben wir leider ein ärgerliches Gegentor bekommen und konnten uns zum Ende hin keine zwingende Großchance mehr erspielen.“
„Ich bin zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben den Kampf angenommen und eine gute mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Unsere erste Reihe hat gut verteidigt. Zwar hatte Werder II gut verteidigt, aber wir haben nicht viele zwingende Chancen zugelassen“, so Luca Menke.
Der 17. Spieltag (2./3.11.)
Hamburger SV II – SV Drochtersen/Assel 1:1
Kickers Emden – Teutonia Ottensen (abgesagt)
VfB Oldenburg – TSV Havelse 1:1
Holstein Kiel II – Weiche Flensburg 2:2
FC St. Pauli II – Bremer SV 1:1
SV Todesfelde – SSV Jeddeloh 2:0
Phönix Lübeck – SV Meppen 1:1
Werder Bremen II – VfB Lübeck 1:1
BW Lohne – Eintracht Norderstedt 1:1
Die Tabelle
1. | TSV Havelse | 17 | 35 : 22 | 38 |
2. | SV Drochtersen/Assel | 17 | 20 : 14 | 31 |
3. | SC Weiche Flensburg | 17 | 34 : 24 | 30 |
4. | BSV Kickers Emden | 16 | 32 : 18 | 29 |
5. | SV Meppen | 15 | 30 : 13 | 26 |
6. | Werder Bremen II | 16 | 40 : 28 | 26 |
7. | BW Lohne | 17 | 28 : 28 | 26 |
8. | 1. FC Phönix Lübeck | 15 | 32 : 21 | 25 |
9. | VfB Lübeck | 17 | 27 : 29 | 24 |
10. | Hamburger SV II | 16 | 27 : 29 | 21 |
11. | SSV Jeddeloh | 16 | 24 : 28 | 21 |
12. | FC St. Pauli II | 16 | 24 : 34 | 18 |
13. | Teutonia Ottensen | 15 | 25 : 37 | 18 |
14. | Holstein Kiel II | 17 | 27 : 30 | 17 |
15. | SV Todesfelde | 17 | 15 : 29 | 17 |
16. | Bremer SV | 17 | 29 : 34 | 15 |
17. | Eintracht Norderstedt | 16 | 14 : 30 | 15 |
18. | VfB Oldenburg | 17 | 18 : 33 | 13 |
Bildquellen
- Guerino Capretti, Coach VfB Lübeck: Lobeca/Henning Rohfls