Lübeck – Im Rahmen des 21. Spieltages in der 3. Liga darf der VfB Lübeck nach dem ordentlichen Auftritt beim 1. FC Saarbrücken (in Frankfurt ausgetragen), der mit 0:0 endete, nun auf eigenem Terrain ran. Das dann am Mittwoch (19 Uhr) auch gegen eine Mannschaft, die rein von der bisherigen Punktausbeute (21 plus Zähler) her in die Rubrik „machbar“ einzuordnen ist. Die Spielvereinigung Unterhaching jedenfalls steckt nach dem jüngsten 1:2 im Heimspiel gegen den FSV Zwickau – und 21 Punkten auf der Habenseite – ebenfalls wie Lübeck (17 Punkte) mitten im Abstiegskampf. Mehr Druck, nach acht Begegnungen ohne Sieg, lastet aber definitiv auf den Schultern des VfB. Ein Sieg der Grün-Weißen gegen die Bayern ist eigentlich Pflicht, will man das zarte Pflänzlein Klassenerhalt weiter befeuchten. Das wusste Mirko Boland bereits unmittelbar nach der Nullnummer zuletzt gegen Saarbrücken: „Man hat ja immer noch Gegner. Das darf man nicht vergessen. Sicherlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber die Gegner haben ja auch einen Plan. Die können ja alle kicken. Trotzdem wissen wir auch, dass wir punkten müssen. Ein Punkt bringt uns natürlich nicht viel weiter. Aber ein Punkt ist ein Punkt. In der Endabrechnung hoffen wir, dass er hilft.“ Nun hoffen alle VfB-Anhänger aber natürlich auf die volle Punktzahl am Mittwoch, eben gegen Unterhaching, den HL-SPORTS kurz beleuchtet.

Unglücklich…

Im Alpenbauer Sportpark präsentierte sich der VfB Lübeck im Hinspiel, beim ersten Auswärtsspiel in Liga drei, ordentlich. Für Zählbares reichte es aber nicht für die Landerl-Burschen. Der Spielvereinigung langte ein Lichtblick, ein Tor (Greger/24.), um den Aufsteiger aus dem hohen Norden zu bezwingen.

Auswärtsbilanz dürftig…

Nun erhält Lübeck die Chance zur Revanche. Das gegen ein Team aus Bayern, das auswärts bisher nicht wirklich etwas riss. Lediglich 7 Punkte fuhr Unterhaching auf fremdem Terrain ein. In Ingolstadt wurde am 3. Spieltag mit 1:0 gewonnen. Es folgte am 16. Spieltag ein deutliches 4:1 beim SV Waldhof Mannheim. Dazu wurde mit dem 0:0 am 19. Januar 2021 bei Türkgücü München noch ein Zähler eingesammelt.

Prominente Namen…

Auch wenn Unterhaching definitiv nicht der Nabel der Drittliga-Welt ist, gibt es im Team der Bayern doch klangvolle Namen. So zum Beispiel Innenverteidiger Markus Schwabl, dessen Vater Manfred („Manni“) einst für den großen FC Bayern München in der Bundesliga auflief, auch beim 1. FC Nürnberg und TSV 1860 München aktiv war. Und auch auf Patrick Hasenhüttl haben die Gene des Vaters fußballerisch abgefärbt. Ralph Hasenhüttl gehörte in seiner aktiven Laufbahn der österreichischen Nationalmannschaft an, sorgt inzwischen als Trainer für Furore. Seit 2018 coacht der inzwischen 53-Jährige den FC Southampton (Premier League). Davor stand Hasenhüttl Senior bei RB Leipzig, dem FC Ingolstadt, VfR Aalen und Unterhaching an der Seitenlinie.  

Hobsch wieder dabei

Mit der Trainingseinheit am heutigen Montag kehrt Patrick Hobsch wie angekündigt beim VfB ins Mannschaftstraining zurück. Der Stürmer hatte zuletzt aus disziplinarischen Gründen eine Woche lang nicht am gemeinsamen Training der Drittliga-Mannschaft teilgenommen.

„Die Sache ist abgehakt. Patrick ist mit der Situation gut umgegangen. Wir haben vernünftige Gespräche geführt“, sagt VfB-Sportdirektor Rocco Leeser. Trainer Rolf Landerl ergänzt: „Patrick ist ab sofort wieder vollwertiger Teil des Teams und hat die gleichen Chancen wie alle anderen Spieler auch, sich durch Leistung im Training für einen Platz im Kader oder in der Startelf zu empfehlen.“

Hobsch selbst freut sich auf die Rückkehr. „Die Strafe musste ich so akzeptieren, auch wenn das Problem durch Differenzen zwischen meinem Berater und dem Verein entstanden ist. Aber dafür musste ich eben geradestehen. Jetzt möchte ich in der Rückrunde wieder voll angreifen.“ Gerüchten über einen möglichen Winterpausenwechsel erteilt er eine Absage: „Ich fühle mich in Lübeck wohl und möchte hierbleiben. Es hat keine Gespräche mit anderen Vereinen gegeben.“ Hobsch ist seit 2018 beim VfB und kam bislang in 47 Pflichtspielen zum Einsatz, in denen er 16 Tore erzielte.

Patrick Hobsch VfB Lübeck). Foto: Lobeca/Raasch

Leih-Stürmer aus Mainz kommt

Zudem verstärkt der Tabellenletzte noch einmal seine Offensive für die verbleibende Drittliga-Saison mit Cyrill Akono. Der 20-jährige Mittelstürmer wechselt auf Leihbasis vom Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 zu den Grün-Weißen. Die Leihvereinbarung gilt bis zum 30. Juni 2021, in Mainz steht Akono noch bis 2023 unter Vertrag.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Akono mehrere Tage zur Probe beim VfB trainiert und einen guten Eindruck hinterlassen. Nachdem am Wochenende alle Formalitäten mit Mainz 05 geklärt wurden, stand Akono heute Nachmittag wieder beim VfB auf dem Trainingsplatz. Er wird beim VfB die Rückennummer 14 erhalten.

Der 1,90 Meter große Stürmer stammt gebürtig aus Münster, wo er nach Jahren beim SV Südkirchen, VfB Waltrop und FC Schalke 04 beim SC Preußen Münster auch die letzten Jugendjahre verbrachte. Bereits als A-Jugendlicher rückte er in den Kader der Drittliga-Profis auf und wechselte 2019 zum Bundesligisten Mainz, wo er allerdings nur zu Einsätzen in der U23 kam. Insgesamt stehen für Akono bislang 17 Drittliga-Spiele (5 Tore) und 23 Regionalliga-Spiele (4 Tore) zu Buche.

„Wir freuen uns, dass wir trotz der finanziell schwierigen Situation unseren Kader noch einmal verstärken konnten, ohne dass es unseren Etat wirklich belastet. Unser Dank gilt dabei Mainz 05 und Cyrill Akono, der bei dieser Leihe die Chance auf Spielpraxis in den Vordergrund gestellt hat“, sagt Leeser. Sportlich erhofft er sich einiges von dem Angreifer: „Wir gewinnen mit Cyrill einen Spieler, der unsere Durchschlagskraft vorne noch einmal optimieren kann. Er ist noch ein junger Spieler, der aber auch schon bewiesen hat, dass er in der 3. Liga Tore schießen kann. Für ihn ist es jetzt eine Chance, sich hier auf Drittliga-Niveau zu beweisen, nachdem es für ihn in Mainz derzeit keine Perspektive Richtung Bundesliga gab.“

Trainer Landerl freut sich ebenfalls über eine zusätzliche Alternative im Sturm. „Cyrill hat sich im Training in der vergangenen Woche gut präsentiert. Er ist gut ausgebildet und hat körperlich einen guten Eindruck hinterlassen. Ich bin davon überzeugt, dass er sich schnell in der Mannschaft zurechtfinden und uns auch sofort weiterhelfen wird, obwohl er zuletzt wenig gespielt hat.“

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Akono selbst ist froh, dass er im zweiten Anlauf beim VfB gelandet ist, nachdem ein Wechsel schon im Sommer im Raum stand: „Schön, dass es einige Monate später jetzt doch noch geklappt hat. Ich freue mich, dass ich hier eine Chance bekomme, um dem Team zu helfen. Ich kenne die 3. Liga ja schon und hoffe, dass ich meinen Beitrag leisten kann, um den VfB Lübeck im Profifußball zu etablieren.“ (Red./PM)

Cyrill Akono (VfB Lübeck). Foto: Lobeca/Marcus Kaben

Der 21. Spieltag in der 3. Liga (26.01./27.01.):

FSV Zwickau – MSV Duisburg (Di., 19 Uhr)

SV Wehen Wiesbaden – Viktoria Köln

FC Bayern München II – SC Verl

SV Waldhof Mannheim – Dynamo Dresden

1.FC Kaiserslautern  – Türkgücü München

FC Ingolstadt – Hallescher FC (Mi., 19 Uhr)

FC Hansa Rostock – 1.FC Saarbrücken  

1.FC Magdeburg – TSV 1860 München

VfB Lübeck – SpVgg Unterhaching  

SV Meppen – KFC Uerdingen (abgesagt)

Die Tabelle

1.SG Dynamo Dresden1934 : 1938
2.TSV 1860 München2039 : 2034
3.FC Ingolstadt1927 : 2134
4.F.C. Hansa Rostock1927 : 1932
5.Türkgücü München2028 : 2332
6.SC Verl2037 : 2931
7.1. FC Saarbrücken1931 : 2530
8.Hallescher FC2025 : 3129
9.SV Wehen Wiesbaden1933 : 3028
10.SV Waldhof Mannheim2032 : 3327
11.FC Bayern München II1926 : 2624
12.KFC Uerdingen1916 : 1924
13.SV Meppen2021 : 2823
14.Viktoria Köln2023 : 3323
15.FSV Zwickau1819 : 2322
16.SpVgg Unterhaching2022 : 2921
17.1. FC Magdeburg2019 : 2621
18.1. FC Kaiserslautern2020 : 2720
19.MSV Duisburg2023 : 3418
20.VfB Lübeck1921 : 2817
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