Geschenke am zweiten Advent – Schwache erste Hälfte lässt Serie reißen

Die Kreisliga Ost geht in den Winterschlaf

Zum Abschluss des Jahres kam es auf der Insel noch zu einem Nachholspiel. Foto: Niklas Runne
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Burg auf Fehmarn – In Burg sollte zum letzten Mal in diesem Jahr ein Spiel in der Kreisliga Ost angepfiffen werden. Fehmarn fordere den SC Cismar heraus. Mit Blick auf die vergangenen Wochen ging der SCC favorisiert ins Spiel, doch am Ende sah dies anders aus.

Einige personelle Veränderungen

Ein letztes Mal ertönte in diesem Jahr der Anpfiff in der Kreisliga Ost. Am Gahlendorfer Weg traf die SG Insel Fehmarn auf den SC Cismar. Es war das Duell der Gegensätze, denn die Ausgangslagen ließ sich auf beiden Seiten unterschiedlich. Während die Heimmannschaft mit einer Negativserie von acht sieglosen Spielen als Tabellendreizehnter ins Spiel ging, reisten die Gäste mit einer breiten Brust an. Vier Siege am Stück wurden unter der Leitung von Trainer Sascha Pretzel eingefahren, sodass ein dickes Polster nach unten angesammelt wurde. Zum Jahresabschluss sollte der fünfte Dreier her, doch auf der Insel ist es nie einfach. Hier tun sich viele schwer, sodass man gewarnt war. Ein Selbstgänger würde es nicht werden für Cismar, doch mit Blick auf das Personal waren die Gastgeber sehr geschwächt. Einige verletzte, sowie mit Levin Demtröder ein gesperrter Spieler dünnten den Kader nochmals aus. Bei der Gastmannschaft standen unter der Woche noch einige Fragezeichen aufgrund von Erkältungen, doch letztlich fiel mit Paul Schröder nur einer aus. Im gewohnten 4-4-2 sollte dieser von Jenner Baden ersetzt werden. Zudem rückte Robin Lippegaus für Justin Ikubor auf die andere Innenverteidiger-Position, Andre Metzsch kam für Timo Groth und im Sturm erhielt Linus Munzel den Vorzug für Lennard Siebrecht. Die Veränderungen kamen vor allem durch die angesprochenen Erkältungen unter der Woche zustande, denn es würde nicht für 90 Minuten reichen. Der Druck lag bei Fehmarn. Im Vergleich zum Hinspiel wollten diese deutlich mehr mitspielen und nicht nur tief hinten drin stehen. Der Gegner dagegen bevorzugte erneut ein hohes Pressing. Doch davon war im ersten Durchgang wenig zu sehen. Nach bereits zwei Minuten war Tjelk Jacob auf der linken Seite durch, doch scheiterte an Dennis Kuhlmann. Die anschließende Ecke wurde nur knapp verpasst. Cismar war nicht im Spiel, dennoch kamen auch sie zu Annäherungen. Jamie Birkner setzte sich gegen drei Verteidiger durch, doch der Abschluss war nicht gefährlich. Linus Munzel’s Versuch zwei Minuten später ging ein gutes Stück über das Tor.

Tjelk Jacob hatte früh die erste Großchance. Foto: Niklas Runne

Fehmarn belohnt sich mit Geschenken

Cismar war noch nicht so richtig im Spiel, denn vor allem in den Zweikämpfen hatte man das Nachsehen. Die Griffigkeit fehlte und so kam Fehmarn zu guten Offensivaktionen. Ein vielversprechender Spielzug über die rechte Seite blieb ungefährlich, doch kurz danach sah dies schon ganz anders aus. Ein Distanzschuss landete an der Latte. Die Heimmannschaft war deutlich zwingender, denn die Grömitzer erzeugten zu wenig Gefahr. Nach Umschaltmomenten waren es Bennet Kern und Drilon Mehmeti die es mal versuchten, doch Torhüter Kevin Heinecke musste sich nur selten auszeichnen. Nach etwa 20 Minuten versuchte es mal Sven Ove Westphal für die SG, doch Dennis Kuhlmann parierte diesen Abschluss. In der 28. Minute wurde es im Fünfmeterraum der Gäste unübersichtlich, wobei das Team von der Insel mehrfach die Chance auf die Führung hatte, doch die Verteidiger klärten. Keine 60 Sekunden später war es ein guter Abschluss, der allerdings knapp über das Tor flog. Das Führungstor der Insulaner lag in der Luft und nun kam es. Kuhlmann unterlief ein grober Fehler, sodass Sven Ove Westphal (35.) nur noch einschieben musste. Es hatte sich angedeutet, denn das zuletzt so formstarke Team unter der Leitung von Sascha Pretzel war überhaupt nicht anwesend. Die deutlich mutiger agierende SG Insel belohnte sich, sodass man nun erstmal wieder etwas zurückhaltender wurde. Cismar lief an, doch es blieb ungefährlich. Stattdessen kam die Heimelf vors Tor und Jacob fiel nach einem Kontakt mit Robin Lippegaus im Sechzehner. Es gab einen Strafstoß und kurz vor der Pause die Riesenchance nachzulegen. Der gefoulte Tjelk Jacob (45.) übernahm die Verantwortung und traf sicher ins rechte Eck. So ging es mit einem 2:0 in die Pause, was in Ordnung ging.

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Beim Elfmeter zum 2:0 hattte Torhüter Dennis Kuhlmann keine Chance. Foto: Niklas Runne

Deckel drauf

Zur Pause gab es zunächst keine personellen Veränderungen auf beiden Seiten, doch die Gäste kamen verbessert raus. Es boten sich nun klarere Chancen, wie zum Beispiel für Birkner, der an Heinecke scheiterte. Sechs Minuten später verpasste Kern knapp aus der Distanz. Man war auf jeden Fall zwingender als noch vor der Pause und nun reagierte Pretzel. Es kamen Timo Groth, Lennard Siebrecht, sowie Justin Ikubor in die Partie. Alle drei gehörten zuletzt zur ersten Elf und sollten nun frische Impulse ins Spiel bringen. Sie hatten gegen nun kompakt und tief verteidigende Platzherren mehr Spielanteile, doch beinahe fiel direkt nach dem Dreifachwechsel die Vorentscheidung. Debütant Jeremy Osei Bonsu kam zum Abschluss, doch verpasste knapp. Vom Aufsteiger kamen einige Halbchancen, wie zum Beispiel durch Birkner oder Siebrecht, doch es war alles andere als einfach gegen leidenschaftlich verteidigende Insulaner. Diese feierten jeden Zweikampf, jede Balleroberung und zeigten wie man im Abstiegskampf auftreten muss. Dennoch fehlte nicht allzu viel für die Gäste zum Anschlusstreffer, doch den Schuss von Birkner köpfte SG-Kapitän Morten Blendermann von der Linie. Die Zeit lief runter und Cismar ging mehr Risiko, sodass sich Räume und Umschaltmomente boten. Es gab zwölf Minuten vor dem Ende die aussichtsreiche Chance aufs dritte Tor, doch Kuhlmann war zur Stelle. In den Schlussminuten sollte dennoch das 3:0 fallen, dank des eingewechselten Tonney Kariuki (90.). Nun war der Stecker endgültig gezogen, doch einen gab es noch. Fabian Plöger (92.) verdeutlichte das Resultat nochmals, sodass es am Ende einen 4:0-Heimsieg für die SG Insel Fehmarn gab.

Die SG Insel Fehmarn machte es dem SCC ziemlich schwer. Foto: Niklas Runne

Klare Worte

Der Sieg war enorm wichtig für Fehmarn, denn sie beenden die Serie von acht Partien ohne Erfolg. Viel wichtiger ist, dass man nun den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf vier Punkte vergrößert. Die enttäuschte Hinserie wurde mit einem Dreier beendet, sodass Neu-Trainer Andre Hack mit einer minimal verbesserten Ausgangslage zum Jahreswechsel übernehmen wird. Der siegreiche Interimstrainer Fynn Severin, der nun wieder als Co-Trainer fungieren wird, verriet HL-SPORTS, warum man an diesem Tag als Sieger vom Feld ging: „Wir haben unsere Chancen endlich mal genutzt, auch wenn es am Anfang noch nicht so danach aussah in der ersten Viertelstunde. Wir haben nie aufgegeben, immer weitergespielt und uns nicht verunsichern lassen und haben am Ende tatsächlich auch in der Höhe verdient gewonnen.“ Die Gäste von der Gildestraße dagegen müssen nach den zuletzt starken Aufritten wieder einen herben Dämpfer einstecken. Es war ein ganz schwaches Spiel, insbesondere im ersten Durchgang, was auch Kapitän Pascal Sievers so sah: „Ich denke man hat von vornerein gemerkt, dass es ein komplett schwaches Zweikampfverhalten gewesen ist und wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen sind. Fehmarn war einfach viel giftiger, wollte es von Anfang an viel mehr. Vielleicht haben wir gedacht nach den letzten Wochen, das geht hier alles automatisch. Wir haben es im Vorwege gesagt auf Fehmarn ist es immer schwierig zu spielen und sie waren da, hatten Bock und waren bissig, das waren wir nicht. Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht reingekommen. Das Zweikampfverhalten war in der ersten Hälfte absolut nicht vorhanden.“ Den Rückstand konnte man trotz einer verbesserten zweiten Halbzeit nicht kompensieren, sodass es nicht unverdient war. Sievers setzte fort: „Der Sieg ist verdient gewesen. Glückwunsch an Fehmarn, am Ende vielleicht ein bis zwei Tore zu hoch, weil wir nachher aufgemacht haben.“ Nun steht die Winterpause an, in der man Kraft tanken wird, bevor im Frühling die Saison in den Endspurt geht. Für beide ist eines klar: Das Ziel ist der Klassenerhalt.

Insel-Trainer Fynn Severin war nach dem Spiel zufrieden mit seiner Mannschaft. Foto: Niklas Runne

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf1860 : 1746
2.TuS Tensfeld1754 : 2537
3.Eutin 08 II – U231746 : 3030
4.SG Bösdorf /​ Malente1631 : 2629
5.SG Dobersdorf/​P’hagen1545 : 2528
6.TSV Klausdorf II – U231836 : 4726
7.ASV Dersau1431 : 2424
8.SC Cismar1833 : 3524
9.SpVgg Putlos1419 : 2323
10.TSV Lütjenburg1423 : 3119
11.FSG Wardersee1526 : 4617
12.FT Preetz1533 : 3516
13.SG Insel Fehmarn1833 : 4616
14.SVG Pönitz II1727 : 5012
15.TSV Lensahn1523 : 439
16.SG Kühren1314 : 318
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