Braunschweig – Der Hamburger SV hat sich mit einem 4:0 (2:0)-Sieg in der 2. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig zurückgemeldet und untermauert das, was man im Volkspark die vergangene Woche nach Außen trug. Man hat noch nicht aufgegeben. Mann des Tages war Robert Glatzel, der mit seinen beiden Treffern im ersten Abschnitt die Weichen zum Erfolg stellte. Geht doch noch was in Sachen Aufstieg? Ein kleines Feuer wurde sicher entzündet. Für den HSV war nach 31 Spieltagen der höchste Saisonsieg.
Wieder spannend
Und es wird vielleicht doch nochmal spannend. Fortuna Düsseldorf kam am Abend nur zu einem 1:1-Unentschieden bei Schalke 04. In der letzten Minute der Nachspielzeit sollte es einen Elfmeter für die „Knappen“ geben, doch der VAR gab den entscheidenden Hinweis, so dass dieser zurückgenommen wurde. Der Rückstand auf Rang drei für die Hamburger auf die Düsseldorfer beträgt nun nur noch vier Zähler.
Die 1. Halbzeit: “Bobby“ mit der Brust
Der Sekundenzeiger hatte gerade einmal die Hälfte rum, da hätte Königsdörffer schon jubeln können. Nach einer Flanke von Dompe auf den zweiten Pfosten setzte der Außenstürmer den Ball rechts am Tor vorbei. Robert Glatzel (10.) war da kaltschnäuziger und versenkte die Kugel nach einem Pass von Poreba direkt in die Strafraummitte im BTSV-Netz. Die Hamburger hatten die Hosen an und bestimmten die Partie. Hinten stand man sicher und ließ nichts zu. Den nächsten Treffer erzielte Robert Glatzel (22.) nach einer punktgenauen Königsdörffer-Flanke mit der Brust. 2:0 und Braunschweig hatte nichts dagegen zu setzen. Fast noch der Hattrick, doch drei Minuten später ging das Spielgerät einen Meter neben das Gehäuse. Kurz vor dem Seitenwechsel der nächste Versuch für das dritte Tor des Stürmers, der etwas angeschlagen in die Partie ging. Eintrachts Torwart Hoffmann verhinderte das 0:3.
Nach der Pause: Jatta als Blitz-Joker
Sieben Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da waren sich Raab und Muheim nicht einig. War der Ball frei oder hatte Hamburgs Keeper ihn schon nach einer Hereingabe von Braunschweigs Lucoqui. Kaufmann stocherte, Gomez (49.) traf. Der Videobeweis sollte es aufklären und Schiedsrichter Siebert nahm das Tor zurück. Zehn Minuten später wieder Aufregung. Dieses Mal soll Reis den Ball mit der Hand gespielt haben, doch die Szene wurde gar nicht berücksichtigt. 72 Sekunden war Bakery Jatta (69.) in der Begegnung und stand bei einem abgefälschten Schuss von Poreba goldrichtig, hielt den Fuß hin und der Ball zappelte zum dritten Mal im gegnerischen Kasten. Okugawa (73.) und Nemeth (84.) an den Pfosten hatten weitere Möglichkeiten für die Rothosen. Dafür traf Ludovit Reis (84.) aus 20 Metern zum 4:0-Endstand. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, denn Suhonen (90.) und Muheim (92. ebenfalls Pfosten) verpassten sich in die Statistik der Torschützen einzutragen.
Das Fazit von HL-SPORTS
Die Stimmen der Trainer
Steffen Baumgart (Hamburg): „Wenn ich das gesamte Spiel betrachte, bin ich sehr zufrieden. Nach der etwas schwierigen Anfangsphase, in der die Braunschweiger auch einige gute Szenen hatten, bei denen wir aufpassen mussten, haben wir es bis zur Pause sehr gut gemacht und unsere Tore schön und sehr klar herausgespielt. Die Situation vor dem vermeintlichen Braunschweiger 1:2 habe ich so gesehen, dass Matheo Raab zuerst mit der Hand am Ball ist, von daher ist es aus meiner Sicht ein Foulspiel und insofern ist es korrekt, dass das Tor nicht gegeben wurde. Danach haben wir es wieder gut und souverän gespielt, das war positiv. Gegen den FC St. Pauli müssen wir nun nächste Woche eine ähnlich gute Leistung bringen, um das Spiel gewinnen zu können. Und das ist das Ziel, das ist ja vollkommen klar.“
Daniel Scherning (Braunschweig): „Der Sieg des HSV ist verdient, auch in der Höhe. Wir haben nicht das geschafft, was uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat. In der Anfangsphase war es noch in Ordnung, da sind Standards und die eine oder andere Möglichkeit für uns entstanden. Bei den ersten beiden Gegentoren haben wir keinen Druck draufbekommen, weder auf die Flanke noch auf die Außenpositionen. Dann kommt die unglückliche Situation mit dem nicht anerkannten Tor, und auch in der Folge haben wir es weiterhin versucht, der HSV hat den Ball dann aber kontrolliert und noch einmal zwei Tore gemacht. In der Deutlichkeit haben wir, seit ich hier Trainer bin, noch kein Spiel verloren, sodass wir uns jetzt einmal ordentlich schütteln und es dann wieder besser machen müssen.“
Soll Sportvorstand Jonas Boldt beim HSV bleiben?
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