Hamburg – Wenn der FC St. Pauli am kommenden Sonnabend in der 2. Bundesliga zum Auswärtsspiel bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig antritt, dann ist er Tabellenelfte 55 Tage ohne Sieg in der Meisterschaft. Ambitionen, die vor einigen Tagen Präsident Oke Göttlich anmerkte, können die Kiezkicker erst einmal vergessen. Am vergangenen Sonnabend gab es ein müdes 0:0 zuhause gegen den 1. FC Heidenheim.
Schultz: „Riesiger Aufwand, wenig Ertrag“
FCSP-Coach Timo Schultz: „Wir haben einen riesigen Aufwand betrieben – leider mit zu wenig Ertrag. Es wäre natürlich super gewesen, wenn das Ding von Igor Matanovic in der 93. Minute dann auch mal über die Linie rutscht. Das hätten sich die Jungs heute verdient. Wir haben den Ball gut laufen lassen und hatten Druck im Passspiel. So haben wir es auch geschafft, die Heidenheimer in Bewegung zu bringen. Gefühlt sind wir heute nicht 115 oder 120 Kilometer gerannt, sondern 130 Kilometer. Wenn selbst ein Marcel Hartel Krämpfe bekommt, dann heißt das schon was. Ich kann meinen Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen, sie haben richtig viel investiert und sich tolle Chancen herausgespielt. Wir haben zusammen richtig gut verteidigt, in der einen oder anderen Situation hatten wir auch das Quäntchen Glück oder einen guten Nikola Vasilj. Wir müssen mit dem Punkt leben, ich hätte aber gerne drei gehabt.“
Enttäuschung am Millerntor
Negativ-Highlight im ersten Durchgang ein brutales Foul von Heidenheims Andreas Geipl an St. Paulis Rechtsverteidiger Manolis Saliakas, der dafür „nur“ die Gelbe Karte sah. Schultz forderte zurecht einen Platzverweis, kassierte stattdessen selbst eine Verwarnung. Im zweiten Durchgang ballerte Adrian Beck (54.) die Kugel an die Hamburger Latte. In der Nachspielzeit vergaben die Kiezkicker noch eine Doppelchance zum Dreier. Enttäuschung am Millerntor, denn seit sechs Spielen wartet man auf einen Sieg. Die Kritik wird lauter.
Kapitän nimmt Team und Trainer in Schutz
Der aktuelle verletzte Kapitän Leart Paqarada brach eine Lanze für Trainerteam und Mannschaft. Er sieht alle noch einer Findungsphase: „Das braucht seine Zeit.“ Nach dem Umbruch und zehn gespielten Begegnungen in der Saison stehen die Hamburger im unteren Tabellenfeld, zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. Auf dem stehen die Braunschweiger und dort muss das Schultz-Team am kommenden Sonnabend bestehen.
Der 10. Spieltag (30.9. – 2.10.)
Paderborn – Darmstadt 1:2
Hannover – Hamburg 1:2
Fürth – Sandhausen 1:1
Kiel – Rostock 1:1
Düsseldorf – Bielefeld 4:1
St. Pauli – Heidenheim 0:0
Karlsruhe – Nürnberg 3:0
Magdeburg – Regensburg 1:0
Kaiserslautern – Braunschweig 1:1
Die Tabelle
1. | Hamburger SV | 10 | 16 : 6 | 24 |
2. | SV Darmstadt 98 | 10 | 19 : 11 | 21 |
3. | SC Paderborn 07 | 10 | 26 : 12 | 19 |
4. | Fortuna Düsseldorf | 10 | 20 : 13 | 17 |
5. | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | 14 : 7 | 17 |
6. | Hannover 96 | 10 | 18 : 14 | 17 |
7. | 1. FC Kaiserslautern | 10 | 19 : 16 | 15 |
8. | Karlsruher SC | 10 | 18 : 14 | 14 |
9. | Holstein Kiel | 10 | 17 : 20 | 13 |
10. | F.C. Hansa Rostock | 10 | 10 : 14 | 13 |
11. | FC St. Pauli | 10 | 14 : 15 | 11 |
12. | SSV Jahn Regensburg | 10 | 7 : 15 | 11 |
13. | 1. FC Magdeburg | 10 | 13 : 22 | 10 |
14. | 1. FC Nürnberg | 10 | 9 : 18 | 10 |
15. | SV Sandhausen | 10 | 11 : 14 | 9 |
16. | Eintracht Braunschweig | 10 | 11 : 20 | 9 |
17. | SpVgg Greuther Fürth | 10 | 13 : 18 | 8 |
18. | DSC Arminia Bielefeld | 10 | 13 : 19 | 8 |