Hansa-Fans dürfen sich HSV-Führung auf die Fahne schreiben – Benes trifft mit Tor Nummer 5

Nordduell gegen F.C. Hansa Rostock geht an Hamburger SV

HSV Jubel nach dem Treffer von Ludovit Reis. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Die Rothosen haben die Tabellenführung in der 2. Bundesliga nach einem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen den F.C. Hansa Rostock vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion verteidigt und bleiben einen Punkt vor Holstein Kiel. Die Tore des Hamburger SV fielen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sowie kurz nach dem Seitenwechsel.

Schiedsrichter Benjamin Brand unterbrach das Spiel wegen des Rauchs von der Hansa-Pyrio-Show. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Die 1. Halbzeit: Pyro-Show sorgt für späten HSV-Treffer

Zum Anpfiff wurde es in der Rostocker Fankurve leuchtend. Eine dreiminütige Pyro-Show wurde von den rund 10.000 Gäste-Anhängern zelebriert. Ihr eigener Torwart Kolke sah nichts mehr und wies Schiedsrichter Benjamin Brand daraufhin, der das Spiel darum unterbrach, bis sich der Rauch verzog. Das sollte am Ende Konsequenzen haben, denn die “Kogge“ schluckte dadurch einen späten Gegentreffer im ersten Durchgang. Der Hansa-Keeper lenkte in der 11. Minute den ersten gefährlichen Hamburger Schuss über die Latte – Dompe gab ihn ab. Auf der anderen Seite zeichnete sich Heuer Fernandes mit einer Faustabwehr gegen Neidharts Schuss im Strafraum aus. Die Hausherren übernahmen schnell das Kommando, kamen gut bis zum gegnerischen 16er, wo die Mecklenburger allerdings kompakt standen. Ein Durchkommen gab es nur selten. Mit fast 80 Prozent waren die Rollen klar verteilt. Rostock kam über Konter, wie bei der zweiten Gelegenheit von Perea (29.). Der nahm eine Hereingabe von Ingelsson direkt und traf Muheim. Handspiel? Nein. Brand ließ weiterspielen. Auf der anderen Seite machte Kolke eine große Chance von Glatzel (30.) zunichte. Der HSV-Goalgetter schoss aus fünf Metern, doch Hansas Schlussmann reagierte super. Die nächste Lücke fand van der Brempt, der Benes (39.) freie Bahn gab. Wieder war Kolke da und tauchte nach dem Ball. Zwei Minuten später wurde Jatta kurz vor dem Rostocker Strafraum von Schumacher gelegt. Der Hamburger Außenstürmer wäre durch gewesen und es gab einen Freistoß für die Gastgeber. Benes schoss den Standard und wieder parierte Kolke, dieses Mal mit der Faust. Die angesprochene Nachspielzeit betrug fünf Minuten und sie brachte das erste Tor des Tages mit sich. Entstanden ist es nach einer Offensiv-Aktion des FCH, die misslang. Danach ging es ganz schnell über links und Dompe. Der Ball landete bei Ludovit Reis (51.) und der Niederländer vernaschte Ingelsson, platzierte das Leder im linken unteren Eck. Dieses Mal war Kolke machtlos. 1:0 für den HSV. Direkt danach ging es in die Kabine.

10.000 Fans von Hansa Rostock im Volksparkstadion. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Nach der Pause: Frühe Weichenstellung zum Erfolg

Es waren drei Minuten in der zweiten Halbzeit gespielt, da klingelte es schon wieder im Rostocker Kasten. Dieses Mal traf Laszlo Benes (48.) aus 18 Metern trocken ins rechte Eck. Reis bereitete seinen fünften Saisontreffer vor und damit ist der Slowake nun alleiniger Führer in der Torjägerliste. Dompe (50.) verpasste die Entscheidung, als ein Reis-Schuss abgefälscht vor seinen Füßen landete. Der Flügelstürmer war so überrascht und verstolperte einen Meter vor der Linie den Ball, der links am Pfosten vorbeitrudelte. Rostock wollte schnell wieder rankommen und Pröger (53.) fand aus zwei Metern in Heuer Fernandes seinen Meister. Der HSV hatte ebenfalls weitere Möglichkeiten. Unter anderem von Glatzel (60.), der nach seinem Schuss ans Lattenkreuz dieses Mal ohne Tor oder Assist blieb. Der eingewechselte Öztunali (74.) versuchte es aus neun Metern – drüber. Die letzte nennenswerte Szene gehörte den Gästen. Kinsombi (80.) scheiterte aus drei Metern am Fuß von Heuer Fernandes. Hamburg spielte das Ergebnis souverän nach Hause und holte sich damit den vierten Saisonsieg im fünften Spiel.

Ludovit Reis (HSV) und Janil Bachmann (Hansa) im Zweikampf. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Das Fazit: Solider Auftritt des Spitzenreiters

Die Null steht beim HSV im dritten Spiel hintereinander. Eher ungewöhnlich, denn meist sind die Spiele der Rothosen immer sehr riskant gewesen. Das war dieses Mal gegen Hansa wieder nicht der Fall. Sebastian Schonlau kam zurück ins Team, harmonierte sehr gut mit Dennis Hadzikadunic und gab weitere Stabilität. Sie ließen kaum etwas zu, vielleicht auch weil Rostocks Kai Pröger und Juan Perea etwas glücklos agierten. Die beiden Hamburger Tore waren schön herausgespielt. Markus Kolke, der die “Kogge“ vor einer höheren Niederlage bewahrte, hatte allerdings bei den Treffern von Ludovit Reis und Laszlo Benes keine Chance. Hansa hatte eigene kleine Phasen, doch den ganz großen Druck gab es nicht. Trotz der tollen Unterstützung der eigenen Fans blieb man das erste Mal in dieser Saison ohne Torerfolg.

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Die Trainer-Stimmen nach dem Spiel

Tim Walter (Hamburg): „Es war ein schweres Spiel. Das wussten wir im Vorfeld. Rostock ist kompakt und verteidigt brutal intensiv. Es war klar, dass wir geduldig bleiben müssen und den Gegner auseinanderspielen müssen. Das haben wir gut gemacht, auch wenn wir glücklich durch den gut ausgespielten Konter in Führung gegangen sind. Wir haben dann direkt nach der Pause nachgelegt, haben das Restfeld gut verteidigt und einzig das dritte Tor nicht nachgelegt. Es war eine Geduldsprobe gegen eine sehr gute Mannschaft, die uns alles abverlangt hat. Diese haben wir bestanden und daher bin ich sehr zufrieden.“

Alois Schwartz (Rostock): „Glückwunsch an den HSV zum 2:0-Erfolg. Es war klar, dass die Trauben hier etwas höher hängen. Wenn man hier etwas mitnehmen will, dann muss schon vieles passen. Wenn du dann aber kurz vor dem Pausenpfiff an der gegnerischen Eckfahne einen Einwurf hast und dich danach auskontern lässt, dann ist das Kinderfußball. Da müssten wir uns kurz schütteln, haben das in der Halbzeit angesprochen und kriegen dann aber unmittelbar nach der Pause das zweite Tor. Dann wird es schwer und der HSV spielt seinen Ball runter. Dafür haben sie auch das Personal. Es war ein verdienter Sieg.“

Der 5. Spieltag (1.-3.9.)

Düsseldorf – Karlsruhe 3:1
Braunschweig – St. Pauli 1:1
Kiel – Paderborn 2:1
Magdeburg – Berlin 6:4
Wiesbaden – Schalke 1:1
Kaiserslautern – Nürnberg 3:1
Hamburg – Rostock 2:0
Fürth – Hannover 1:3
Osnabrück –Elversberg 0:1

Die Tabelle

1.Hamburger SV513 : 513
2.Holstein Kiel59 : 612
3.1. FC Magdeburg513 : 811
4.Fortuna Düsseldorf510 : 310
5.F.C. Hansa Rostock57 : 69
6.1. FC Kaiserslautern59 : 99
7.Hannover 9659 : 78
8.SV Wehen Wiesbaden55 : 48
9.FC St. Pauli53 : 27
10.Karlsruher SC58 : 87
11.1. FC Nürnberg58 : 107
12.FC Schalke 0457 : 94
13.SpVgg Greuther Fürth57 : 104
14.Eintracht Braunschweig53 : 64
15.SV 07 Elversberg56 : 124
16.SC Paderborn 0755 : 114
17.Hertha BSC59 : 113
18.VfL Osnabrück56 : 101
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