Hansa Rostock: Unternehmer steigt aus – Polizei fahndet mit Foto und Verein mahnt Fans

Rostock – Es passt in die schwere Zeit des F.C. Hansa Rostock, dass neben der sportlichen Misere zu Saisonbeginn (nur ein Punkt aus zwei Spielen und Aus im DFB-Pokal) nun noch im Aufsichtsrat ein Mitglied die “Kogge“ verlässt. Der Drittligist teilte am Mittwoch mit, dass Michael Brügmann seinen Platz räumt. Zudem sucht die Polizei nach einem mutmaßlichen Straftäter und der Verein mit Aufruf an die Fans.

Brügmann schon länger in Gedanken

„Die Entscheidung reift schon länger in mir und ist mir nicht leichtgefallen. Der F.C. Hansa Rostock ist mein Verein, für den ich in den vergangenen drei Jahren gern in der Verantwortung gestanden habe. Dem Verein und vor allem der Mannschaft wünsche ich für diese Saison gutes Gelingen und maximalen Erfolg. Natürlich werde ich auch in Zukunft versuchen, bei so vielen Spielen wie möglich – egal ob im Ostseestadion oder auswärts – dabei zu sein, um unseren Verein zu unterstützen“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmers auf der Clubseite.

Ohde rückt nach

Über die Hintergründe seines Ausscheidens ist öffentlich nichts bekannt. Ob es etwas Privates ist oder damit zu tun hat, dass der Zweitliga-Absteiger aus den negativen Schlagzeilen nicht herauskommt? Fakt ist, dass Martin Ohde in den Aufsichtsrat nachrückt. „Der 47-jährige Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gehörte bereits von 2015 bis 2021 dem Kontrollgremium an. Bei der turnusmäßigen Wahl des Aufsichtsrates auf der Mitgliederversammlung 2021 wurde der gebürtige Rostocker zum ersten Nachrücker-Kandidat für das Kontrollgremium gewählt. Der in Österreich lebende Ohde hat bereits zugestimmt, das Amt anzunehmen“, laut Verein.

Polizei fahndet nach

Die Bundespolizei veröffentlichte am Mittwoch eine Öffentlichkeitsfahndung nach einem mutmaßlichen Straftäter. Dabei geht es um einen besonders schweren Fall von Landfriedensbruch am Hauptbahnhof Rostock. Hierzu heißt es in der Pressemitteilung der Bundespolizei: „Am 25. November 2023 gegen 16.20 Uhr kam es nach der Fußballbegegnung des F.C. Hansa Rostock gegen FC St. Pauli im Hauptbahnhof Rostock aus einer Gruppe von zirka 40 bis 50 Personen zu körperlichen Angriffen und Flaschenwürfen auf eingesetzte Polizeibeamte und Mitarbeiter der DB Sicherheit. Eine Bierflasche traf einen Polizeibeamten und verletzt ihn im Gesicht. Der Beamte musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Mit Beschluss ordnete das Amtsgericht Rostock die Öffentlichkeitsfahndung mit Lichtbildern des unbekannten Tatverdächtigen an.“

Wer kennt die Person auf den Lichtbildern?

Wer kann Hinweise ihrem Aufenthaltsort geben?

Hinweise nimmt die Bundespolizeiinspektion Rostock unter der Telefonnummer 0381/2083-0 entgegen. Alternativ werden unter der kostenfreien Servicenummer der Bundespolizei 0800 6 888 000 oder durch jede andere Polizeidienststelle Hinweise entgegengenommen.

Öffentlichkeitsfahndung der Bundespolizei

Zudem veröffentlichte der FCH am vergangenen Montag einen Appell an die Fans. Darin heißt es:

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„Moin Hansa-Fans,

uns alle vereint die Leidenschaft für unseren Verein und natürlich gehört dazu auch, dass man sich in den sozialen Medien über die Leistungen auf und neben dem Platz austauscht. Kritik und Diskussionen sind dabei völlig normal und wichtig. Es zeigt, dass euch unser Verein am Herzen liegt und ihr mit voller Emotion dabei seid. Was allerdings nicht geht, sind Beleidigungen oder sogar Bedrohungen gegenüber Spielern, Verantwortlichen, Mitarbeitern und untereinander.

Unser Verein steht für Gemeinschaft und Zusammenhalt – das sollten wir so auch in den sozialen Medien leben. Daher geht bitte respektvoll und sachlich miteinander um und denkt daran, dass hinter jedem Profil ein Mensch steht, und genauso Teil dieser großen Hansa-Familie ist wie ihr.

KEINER WIRD UNS JEMALS TRENNEN!“

Nächstes Heimspiel steht vor der Tür

Sportlich gibt es ebenfalls etwas: Die Mecklenburger empfangen am kommenden Sonnabend Borussia Dortmund II zum zweiten Heimspiel in dieser Saison. Der BVB hat bisher einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Für Hansa-Trainer Bernd Hollerbach kann die Devise nur auf Sieg spielen heißen. Sollte es wieder nur maximal einen Punkt geben, dürfte die Sommerbrise an der Ostsee zu einem vorzeitigen Herbststurm aufkommen.

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