Hat Walter sich verzockt? Nach Trainerwechsel schlechter als unter Schwartz

F.C. Hansa Rostock steht vor nächstem Scherbenhaufen

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4. März 2024 02:02

Dunkle Wolken über den Ostseestadion. Foto: Marcel Krause

Rostock – Intern läuft es nicht, extern schon gar nicht. Während die Fans des F.C. Hansa Rostock schon bald ihre Spalte in den Medien nach fast jedem Spiel bekommen, steht der Zweitligist vor einer Zerreißprobe. Und gerade in dieser Zeit muss Vorstandsvorsitzender Robert Marien sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Seine zeitliche Vertretung Jürgen Wehlend hatte schon an seinem zweiten Arbeitstag als Interims-Hansa-Boss mindestens zwei Katastrophen zu managen.

Hansa wirkt machtlos gegen eigene Anhänger

Zum einen drehten die Fans wieder einmal durch. Zwei Anhänger der Mecklenburger gelangten während und kurz nach dem Spiel auf den Rasen und attackierten Gegenspieler sowie die eigenen Akteure. Danach wurde sogar von 250 Zuschauern der Vorplatz belagert, um die Rostocker Profis zur Rede zu stellen. Die “Kogge“ schippert aktuell mit voller Kraft Richtung 3. Liga. Am vergangenen Sonnabend gab es eine 0:3-Klatsche gegen den direkten Abstiegskonkurrenten 1. FC Kaiserslautern – und zwar zuhause. Viele verließen schon eine Viertelstunde vor dem Abpfiff das Ostseestadion. Sie konnten das alles nicht mehr ertragen. Die Enttäuschung sitzt tief.

Schwartz holte 17 Punkte in 16 Spielen

Dabei sollte in der Rückrunde alles besser werden. Versucht hat das Kristian Walter. Der Hansa-Sportdirektor tauschte im Winter den Trainer aus. Alois Schwartz musste nach der 0:2-Niederlage gegen den FC Schalke 04 Mitte Dezember die Koffer packen. Da stand die “Kogge“ auf Rang 16 und hatte nach 16 Spielen 17 Punkte. Die Tordifferenz lag bei minus acht.

Es läuft bei Hansa: rückwärts und bergab

Die schöne Bescherung musste ein paar Tage vor Weihnachten Interimstrainer Uwe Speidel einstecken. In Paderborn gab es nicht nur eine weitere 0:3-Kloppe, sondern auch gleich noch eine ultra-lange Spielunterbrechung sowie schwere Ausschreitungen auf den Rängen und hinter der Tribüne mit der Polizei. Erst vor kurzem gab es dazu mehrere Wohnungsdurchsuchungen bei FCH-Anhängern. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen weiter.

Selimbegovic hat noch nicht überzeugt

Mit Mersad Selimbegovic wurde ein neuer Chefcoach gefunden. Der schaffte es in nun sieben Begegnungen auf einen Sieg (2:1 gegen SV Elversberg) und zwei Unentschieden (beim VfL Osnabrück und gegen Hamburger SV). Das sind fünf Punkte und Tordifferenz von minus sieben. In der Tabelle rutschte man auf den vorletzten Platz. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt zwei Zähler, auf das rettende Ufer drei.

Nächste Endstation Braunschweig?

Zehn Saisonspiele sind es noch und dementsprechend noch 30 Punkte zu vergeben. Dabei sind dicke Brocken, die noch um den Aufstieg kämpfen: Greuther Fürth, Holstein Kiel und FC St. Pauli unter anderem. Am kommenden Freitag geht es zu Eintracht Braunschweig, wieder einen direkten Konkurrenten. Gewinnt man bei den Niedersachsen, wäre man zumindest an ihnen in der Tabelle vorbei und hätte erst einmal einen wichtigen Sieg eingefahren. Der Glaube daran fehlt allerdings allgemein.

„Wochen der Wahrheit“

Mariens letzte Amtshandlung war das Ausrufen von den „Wochen der Wahrheit“. Der Vereins-Kapitän ist nun außer Gefecht und der Rest scheint das Schiff nicht aus der stürmischen See befreien zu können. Selimbegovic sprach nach dem 0:3 gegen die Roten Teufel von „Versagen“, nur Keeper Markus Kolke nahm er aus der Kritik.

Müssen Walter und sein Coach bald gehen?

Gibt es eine weitere Demütigung am 25. Spieltag, wäre das vermutlich das Aus von Sportdirektor Walter und dessen Coach. Zumindest wird das am Ostseestrand vermutet. Doch wer soll das Ruder auf der Kogge dann noch herumreißen und den Abstieg in die 3. Liga verhindern? Und dann gewann Schlusslicht VfL Osnabrück noch am vergangenen Sonntag beim HSV, robbte bis auf vier Punkte an die Rostocker heran.

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