Hamburg – Nach dem 2:2-Unentschieden des Hamburger SV am Sonntag zum Re-Start der 2. Bundesliga bei Greuther Fürth konnte Gäste-Coach Dieter Hecking den verlorenen zwei Punkten wenigstens etwas abgewinnen. „Mit Blick auf die anderen Ergebnisse haben wir ein Teilziel erreicht“, sagte er auf der Online-Pressekonferenz. Damit spielte er auf die späten Gegentore von Arminia Bielefeld (1:1 in der 94. Minute für VfL Osnabrück) und die Last-Minute-Niederlage des VfB Stuttgart (1:2 in der 97. Minute bei SV Wehen Wiesbaden) an. Der HSV ist wieder Zweiter, punktgleich mit den Schwaben und die Rothosen haben Moral gezeigt, denn sie drehten die Partie nach einem 0:1-Rückstand. Am Ende fehlten nur Sekunden.
„Es war schon komisch“
„Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt. Normalerweise müssen wir das dritte Tor machen und damit die Partie entscheiden. Insgesamt war es schon komisch, ohne Fans zu spielen, vor allem vor dem Anpfiff. Aber sobald der Ball rollt, versucht man das Drumherum zu vergessen und alles zu geben. Ich bin glücklich, heute wieder in der Startelf gestanden zu haben und habe mich im Spiel auch gut gefühlt“, sagte Hamburgs Jairo Samperio, der die erste Chance für sein Team hatte und dabei nur das Außennetz traf. Der Spanier spielte eine gute Halbzeit, wurde nach einer Gelben Karte allerdings ausgewechselt. Hecking lobte ihn am Ende.
Chefcoach sieht „klasse Leistungssteigerung“
Dieter Hecking fasste das Spiel wie folgt zusammen: „Gerade zu Beginn des Spiels hat man gemerkt, dass die Situation für uns alle ungewohnt war. Im Laufe der Partie war dann aber Feuer und Leidenschaft von beiden Mannschaften drin. Der späte Ausgleich schmerzt, wir müssen aber vorher schon das dritte Tor machen. Dort müssen wir den Finger in die Wunde legen. Das ist sehr ärgerlich. Es hätte noch besser laufen können, dennoch hat die Mannschaft vor allem nach dem 1:1 eine klasse Leistungssteigerung gezeigt.“
Danger mit drittem Saisontor
Joel Pohjanpalo tauchte oft ab, doch im entscheidenden Moment war er da und köpfte eine Leibold-Flanke in der 41. Minute zum 1:1-Ausgleich ins Netz. „Es ist sehr bitter und schade, dass wir heute nur einen Punkt mitgenommen haben. Wir müssen in der zweiten Hälfte das dritte Tor nachlegen, dann ist das Spiel entschieden. Das haben wir leider verpasst und so unglücklicherweise noch das 2:2 gefangen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächsten Spiele. Natürlich haben uns die Fans heute gefehlt. Wir möchten immer vor ihnen spielen, denn sie stehen immer hinter uns und unterstützen uns“, sagte der Finne nach dem Spiel.
Zwei Tage frei und dann kommt der Spitzenreiter
Insgesamt war es schwer einzuschätzen, wo beide Mannschaften stehen. Nach zwei Monaten sicherlich sogar verständlich, doch dafür hat man ein sehr gutes Zweitligaspiel gesehen. Nun geht es wieder nach Hamburg und dort sind zwei Tage frei. Am Mittwoch geht es in die Vorbereitung auf das Top-Spiel am kommenden Sonntag gegen Spitzenreiter Bielefeld. Sieben Punkte trennt beide.