Bochum – Das Achtelfinale im DFB-Pokal ist durch. Die Favoriten setzen sich am Ende durch und sind unter sich. In den vergangenen zwei Wochen gab es lediglich im Zweitliga-Duell zwischen 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf ein Elfmeterschießen, in dem sich die Franken durchsetzen. Sie sind der einzig verbleibende Club aus der 2. Bundesliga im Konzert der Großen. Für die Nordclubs HSV, FC St. Pauli, Holstein Kiel und Hansa Rostock war schon vorher Schluss.
Kurioses Tor von Can
Den Abschluss fand am vergangenen Mittwoch das Revier-Duell zwischen VfL Bochum und Borussia Dortmund. Die Hausherren hielten trotz den unterschiedlichen Tabellenkonstellation in der Bundesliga wacker mit und gerieten durch ein kurioses Gegentor in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs durch Emre Can in Rückstand. VfL-Schlussmann Riemann klärte nach einem langen Pass weit vor seinem eigenen Gehäuse vor Dortmunds Haller. Der Befreiungsschlag landete kurz vor der Mittellinie bei Can, der einfach mal auf das Tor schoss. Ordets versuchte noch zu stören, doch der Ball schlug im Netz ein, weil Riemann nicht schnell genug zurück war.
VfL Bochum kämpft bis zum Ende
In der zweiten Hälfte parierte BVB-Keeper Kobel stark gegen Antwi-Adjei (54.) und dann nochmal vier Minuten später gegen den Bochumer. Kurz danach bekamen die Gastgeber einen Handelfmeter zugesprochen, weil Losilla im Strafraum clever gegen Bynoe-Gittens agierte. Der Videobeweis brachte keine andere Entscheidung und Kevin Stöger (64.) erzielte den verdienten 1:1-Ausgleich für die Bochumer. Die Freude hielt nicht lange, denn Marco Reus (70.) nutzte eine Vorlage von Bellingham zur erneuten Dortmunder Führung. Fast hätte es noch einen Handelfer gegeben, dieses Mal für die Gäste, doch der VAR sah kein Vergehen von Janko. In der Nachspielzeit verpasste Bellingham (94.) die Entscheidung, aber die bedurfte es nicht mehr. Dortmund gewann mit 2:1.
Terzic lobt Gastgeber
Dortmunds Cheftrainer Edin Terzic sagte danach auf der Presekonferenz: „Ich glaube, es war das erwartete umkämpfte und intensive Pokalspiel. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben es in den ersten 15 Minuten geschafft, uns Chancen zu erspielen. Leider haben wir das Tor verpasst. Etwa ab der 30. Minute wurde es etwas wilder, der Ball war häufig in der Luft. Der VfL hat es richtig gut gemacht, hat uns aggressiv angelaufen und immer wieder in Zweikämpfe verwickelt. Trotzdem hatten wir noch vor der Pause große Möglichkeiten, auch vor dem Tor. Im zweiten Durchgang war es ähnlich umkämpft. Wir wussten um das schwere Spiel und hätten uns gewünscht, es gerade mit Blick auf die letzten Minuten etwas klarer zu gestalten. Aber wenn man sieht, was der VfL hier in den letzten fünf Heimspielen abgeliefert hat und dass es hierfür keine Auswärtsmannschaft einfach ist, war es nicht einfach. Den Kampf haben wir angenommen. Ich wünsche dem VfL alles Gute für den Rest der Saison. Wenn sie so weitermachen, werden hier nicht viele Mannschaften ihre Punkte holen.“
Zwei Herzen in Letsch-Brust
Sein Gegenüber Thomas Letsch meinte: „Danke für die Wünsche für die Zukunft und Glückwunsch zum Sieg. Es sind zwei Herzen, die in meiner Brust schlagen. In einem Pokalspiel geht es ums Weiterkommen, das haben wir leider nicht geschafft. Ich denke, es war ein typischer Pokalfight, in dem wir in der ersten Halbzeit eine Weile gebraucht haben, bis wir richtig im Spiel waren. Der Gegner hatte dann auch ein, zwei gefährliche Situationen. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt bekommen wir dann das 0:1. Wir haben in der Halbzeit klar angesprochen, dass hier was drin ist und dass wir dran glauben. Das hat jeder gemerkt im Stadion. Wir sind mit der absoluten Überzeugung aus der Kabine gekommen, dieses Spiel zu drehen und hatten dann eine richtig gute Druckphase, durch die wir uns mit dem 1:1 belohnt haben. Im Laufe der Zeit wurde es wilder, wir haben den Gegner dann nicht mehr so gut unter Druck setzen können. Die Ballbesitzphasen des BVB wurden länger, dann haben sie mit einem schönen Steckpass das Tor geschossen. Man darf nicht vergessen, was da für eine Qualität auf dem Platz steht beim Gegner, das haben sie da gezeigt. Wir müssen das Ausscheiden akzeptieren, dürfen aber auch stolz auf unsere Leistung sein. Wir haben ein Spiel auf Augenhöhe gesehen, auch wenn es nicht gereicht hat. Jetzt gilt es, uns voll auf die Bundesliga zu konzentrieren. So, wie wir es heute angegangen sind, müssen wir es auch am Samstag in München und in den kommenden Aufgaben tun.“
Die Achtelfinal-Ergebnisse
SC Paderborn – VfB Stuttgart 1:2
Union Berlin – VfL Wolfsburg 2:1
RB Leipzig – TSG Hoffenheim 3:1
Mainz 05 – Bayern München 0:4
SV Sandhausen – SC Freiburg 0:2
Eintracht Frankfurt – Darmstadt 98 4:2
1.FC Nürnberg – Fortuna Düsseldorf 6:4 n.E.
VfL Bochum – Borussia Dortmund 1:2
Das Viertelfinale wird am 19. Februar ausgelost.
Bildquellen
- Can: Lobeca/Patrick Süphke
- Bellingham: Lobeca/Patrick Süphke
- Reus: Lobeca/Patrick Süphke
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