Lübeck – Seit dem zweiten Trainingstag vor über eine Woche ist der VfB Lübeck im „Corona-Programm“ des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Das bedeutet, dass die Grün-Weißen regelmäßig den kompletten „Staff“ auf COVID-19 testen und so gut es geht abschirmen lassen.
Großer „Staff“ wird getestet
33 Personen sind in dem Programm aufgeführt. Der Trainerstab, die Spieler, Betreuer und der Sportdirektor gehören dazu. Mitarbeiter der Geschäftsstelle, Vorstand oder Aufsichtsrat sind nicht dabei. Der getestete „Staff“ darf sein Leben „normal weiterführen und wird nicht einkaserniert“. „Natürlich sind alle angehalten, sich an die Regeln zu halten. Das bedeutet beispielsweise Mundschutz tragen und Abstand halten. Das machen wir vom Vorstand und die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle auch“, sagt Vorstand Florian Möller bei HL-SPORTS. Getestet wird in der Regel alle fünf bis sieben Tage.
In die Nase und den Mund
Bisher wurden drei Testreihen durchgeführt. Alle waren negativ. Das Ganze passiert mit einem Nasen- und Rachenabstrich. Die Tupfer befinden sich in einem geschlossenen System und werden in einem Transportröhrchen zu einem Labor gebracht. Das Probenmaterial wird nach der PCR-Diagnostik ermittelt. Die DNA der Testpersonen wird aus dem Material herausextrahiert. Für den Drittligisten übernimmt das alles das Zentrallabor Lübeck, das die Proben untersucht. Bis zu 48 Stunden dauert es, bis ein Ergebnis da ist. Manchmal geht es auch etwas schneller. Das Zentrallabor hat seit der Corona-Pandemie Hochbetrieb und bearbeitet täglich bis zu 500 Tests aus der gesamten Region und besteht seit über 40 Jahren.
Teure Tasse Tee für den VfB
Die Kosten dafür trägt der Verein und die sind nicht knapp. 1.200 Euro sind das pro Staff-Testung, also 4.800 Euro im Monat. Auf die Frage, wie lange das Ganze so gehen soll, antwortet Möller: „Es ist davon auszugehen, dass das bis zum Saisonende 2020/21 so geht. Je nach Pandemie-Lage kann sich das noch ändern. Aktuell bewegen wir uns in der Vorgabe beim Minimum an Tests, die wir durchführen müssen.“ Eine teure Notwendigkeit für den Aufsteiger in die 3. Liga – aber das gibt der DFB vor. In der abgelaufenen Saison mussten die Profivereine zusätzlich noch einen Tag vor dem Spiel testen lassen, damit das Ergebnis pünktlich da ist.
Mannschaft darf normalen Umgang haben
Dadurch, dass der VfB Lübeck in diesem Programm steckt, darf die Mannschaft sich untereinander „normal“ bewegen. Das bedeutet, dass man nur eine Kabine nutzt und auch die Wäsche müssen die Profis nicht selbst waschen. Dafür sind die Zeugwarte da.
Spiele nur gegen getestete Teams
Gespielt werden darf nach Auskunft von Möller nur gegen Teams, die sich ebenfalls testen lassen. Eine Rundreise durch die Region, wie sie der VfB vor Corona in der Vorbereitung gerne machte, wird es in dieser Saison nicht geben. Das heißt, dass Testgegner vorzugsweise andere Profi-Teams sein werden.
Gesundheitsamt müsste entscheiden
Die Frage was nach einem oder mehreren positiven COVID-19-Testergebnissen passiert, liegt auf der Hand: Das Gesundheitsamt entscheidet und könnte, wie im Fall Dynamo Dresden, sogar die gesamte Mannschaft für bis zu 14 Tage in Quarantäne schicken.
Andere Ligen, andere Sitten
Ein riesiger Aufwand also für die Grün-Weißen, die aber nun eben in einer anderen Liga spielen.