Hamburg – Wenn es schon nicht mit dem Aufstieg in die Bundesliga geklappt hat, so hat der Hamburger SV am Sonntag wenigstens drei kleinere Erfolge eingesammelt. Die Partie gegen den 1. FC Nürnberg gewann man mit 4:1 (3:1) und sicherte sich seinen “Stammplatz“ vier in der 2. Liga, übrigens zum vierten Mal seit dem Abstieg vor sechs Jahren.
All-Time-Rekord aufgestellt
Dazu gab es einen Vereinsrekord, denn in der gerade frisch beendeten Saison schaffte es der HSV auf einen Zuschauerschnitt 55.906 Fans pro Heimspiel. Das schaffte man bisher noch nie in der eigenen Historie, nicht einmal zu Erstligazeiten. Und dann gab es einen persönlichen Triumph für Robert Glatzel. Der Stürmer holte sich zusammen mit Christos Tzolis (Fortuna Düsseldorf) und Haris Tabakovic (Hertha BSC) die Torjägerkanone. Alle drei kamen nach dem 34. Spieltag auf 22 Saisontreffer.
Goalgetter mit Ziel
In der Partie gegen die Franken ging es für beide um Nichts mehr, außer eben für Glatzel und der legte früh mit dem Toreschießen los. In der sechsten Minute nutzte er einen kapitalen Fehler von Maqruez, dessen Rückpass auf Torwart Reichert zu kurz war. Der Hamburger Angreifer schnappte sich das Leder und erzielte die Führung für die Rothosen. Dabei traf der FCN schon drei Minuten davor durch Goller, der allerdings im Abseits stand und somit zurückgepfiffen wurde. Der Club spielte mit und kam durch Lukas Schleimer (18.) zum Ausgleich. Er hämmerte die Kugel nach einer Flanke von Hofmann als Aufsetzer unter die Latte – auch weil Reis ihn gewähren ließ. Es ging munter weiter und Lukasz Poreba (22.) staubte nach einem Glatzel-Kopfball aus Nahdistanz ab. Wieder die Nürnberger, die es weiterhin versuchten, aber Muheim störte Goller (25.) beim Schuss – vorbei. Dann wieder Glatzel (28.), der nach einer Hereingabe von Königsdörffer völlig frei zum 3:1 für den HSV einschob. Die Gäste hatten kurz vor der Pause durch Lohkemper (44.) eine Chance, allerdings schoss der knapp an Raabs Kasten vorbei.
Elfmeter bringt Torjägerkanone
Der zweite Durchgang war etwas überschaubarer, außerdem tat der Regen im Volkspark dazu bei, dass die Begegnung etwas verflachte. Zwar gab es auf Hamburger Seite eine Chance von Benes (57.) und auf der Nürnberger eine von Castrop (92.), bei dessen Schuss der Außenpfosten für die Hausherren rettete, doch ansonsten war nur noch die Frage, ob Glatzel noch die Torjägerkrone bekam. Berlins Tabakovic ging beim 1:2 in Osnabrück leer aus und Tzolis erzielte alle drei Treffer beim 3:2-Sieg für Düsseldorf gegen Magdeburg. Der Hamburger musste also noch irgendwie einmal netzen. Und er tat es. Jeltsch foulte ihn nämlich im eigenen Strafraum und Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink gab Strafstoß in der Nachspielzeit. Der Gefoulte selbst schnappte sich den Ball und verwandelte links unten zum 4:1-Endstand für den HSV. Schluss aus und es gab doch noch eine kleine Party im Volkspark.
Das Fazit von HL-SPORTS
Es ging in diesem letzten Spiel um Nichts mehr für den HSV und trotzdem gab man sich Mühe die Fans etwas zu besänftigen. Dass Robert Glatzel nach zwei zweiten Plätzen in der Torjägerliste im dritten Anlauf das geschafft hat, was er sich schon vorher verdient hätte. Die Mannschaft wurde nach dem seriösen 4:1 gegen harmlose Nürnberger vor der Nordtribüne gefeiert, als ob sie die Aufsteiger gewesen wären. Die einen würden vielleicht fragen, was mit ihnen nicht stimmt und andere merken, dass sie ihren Verein eben egal in welcher Liga lieben und supporten. Das spricht dafür, dass man auch den “All-Time“-Zuschauerrekord holte – und das trotz des verpassten Aufstiegs. Wir werden uns in den kommenden Tagen sehr sicher noch weiter mit dem Drumherum und der Saison beim Hamburger SV beschäftigen. Fortsetzung folgt also…
Die Trainerstimmen nach dem Spiel
Steffen Baumgart (Hamburg): „Wir hatten in der ersten Hälfte – bis auf die Anfangsphase – viele gute Aktionen, haben aber auch noch einige Fehler gemacht. Insgesamt war es über 90 Minuten aber ein gutes Spiel, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass wir die eine oder andere Aktion besser ausspielen und so noch mehr Chancen kreieren. Der Sieg war aber verdient. Trotzdem hat es in der Tabelle nicht zu mehr gereicht, weil wir im Laufe der Saison zu viel haben liegenlassen. Da befinden wir uns in der täglichen Aufarbeitung, um gute Schlussfolgerungen zu ziehen und es in der nächsten Saison noch besser zu machen.“
Cristian Fiel (Nürnberg): „Glückwunsch an den HSV zum Sieg. Wir sind ordentlich ins Spiel gekommen. Wenn du dann so einen Fehler im Spielaufbau machst, musst du dich erstmal kurz schütteln. Dass der HSV Qualität hat, ist klar, aber wir haben es trotzdem immer wieder versucht. Deshalb finde ich auch, dass wir den verdienten Ausgleich erzielen. Danach zieht sich der ominöse rote Faden der Saison durch unser Spiel. Wir haben Situationen in der Offensive, schießen daraus aber keine Tore. Hinten verteidigen wir teilweise katastrophal. Und dann ist es einfach schwierig, Punkte zu holen.“
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Der 34. und letzte Spieltag
Hamburg – Nürnberg 4:1
Düsseldorf – Magdeburg 3:2
Kaiserslautern – Braunschweig 5:0
Hannover – Kiel 1:2
Fürth – Schalke 2:0
Rostock – Paderborn 1:2
Elversberg – Karlsruhe 0:3
Osnabrück – Berlin 2:1
Wiesbaden – St. Pauli 1:2
Die Abschlusstabelle
1. | FC St. Pauli | 34 | 62 : 36 | 69 |
2. | Holstein Kiel | 34 | 65 : 39 | 68 |
3. | Fortuna Düsseldorf | 34 | 72 : 40 | 63 |
4. | Hamburger SV | 34 | 64 : 44 | 58 |
5. | Karlsruher SC | 34 | 68 : 48 | 55 |
6. | Hannover 96 | 34 | 59 : 44 | 52 |
7. | SC Paderborn 07 | 34 | 54 : 54 | 52 |
8. | SpVgg Greuther Fürth | 34 | 50 : 49 | 50 |
9. | Hertha BSC | 34 | 69 : 59 | 48 |
10. | FC Schalke 04 | 34 | 53 : 60 | 43 |
11. | SV 07 Elversberg | 34 | 49 : 63 | 43 |
12. | 1. FC Nürnberg | 34 | 43 : 64 | 40 |
13. | 1. FC Kaiserslautern | 34 | 59 : 64 | 39 |
14. | 1. FC Magdeburg | 34 | 46 : 54 | 38 |
15. | Eintracht Braunschweig | 34 | 37 : 53 | 38 |
16. | SV Wehen Wiesbaden | 34 | 36 : 50 | 32 |
17. | F.C. Hansa Rostock | 34 | 30 : 57 | 31 |
18. | VfL Osnabrück | 34 | 31 : 69 | 28 |