Hamburg – Das Top¬-Spiel des 28. Spieltags in der 2. Bundesliga für den Hamburger SV ging am Donnerstagabend mit 3:2 (0:2) an den VfB Stuttgart. Damit verloren die Rothosen nach einer sehr guten ersten Halbzeit und einem Einbruch nach der Pause ihren zweiten Tabellenplatz und ließen die Schwaben an sich vorbeiziehen.
Jatta für Papa Kittel von Beginn an
Beim HSV tauschte Trainer Hecking vor der Partie einmal. Kittel durfte wegen der Geburt seiner ersten Tochter frei machen. Jatta rückte für ihn in die Startelf. VfB-Coach Matarazzo wechselte auf drei Positionen gegenüber der 2:3-Niederlage in Kiel. Didavi und Karazor (beide gesperrt) fehlten. Zudem blieb Ex-Nationalspieler Gomez auf der Bank. Mangala, Wamangituka und Al Ghaddioui sorgten für Ersatz.
Pohjanpalo mit der schnellen Führung
Nach dem obligatorischen Abtasten beider Teams leistete sich Stenzel einen bösen Fehlpass zu Dudziak, der sofort auf den Kopf von Harnik (9.) flankte. Der bekam allerdings keine Präzision dahinter – kein Problem für VfB-Schlussmann Kobel. Der nächste saß. Eine Ecke von Hunt verlängerte Stuttgarts Gonzales direkt auf Pohjanpalo (16.), der das Leder zur HSV-Führung einköpfte. Zwei Minuten später hätte der Finne mit dem 2:0 nachlegen können, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze kullerte am linken Pfosten vorbei.
VfB wachte spät auf
Die Gastgeber kamen in der 26. Minute zu ihrem ersten Abschluss. Wamangituka prüfte Heuer Fernandes im Hamburger Kasten, der den Schuss zur Ecke lenkte. Die wurde ebenfalls gefährlich. Gonzales köpfte und dieses Mal hielt Heuer Fernandes die Kugel fest. Die Rothosen drängten auf den zweiten Treffer, doch erst verspielte Jatta (28.) und kurz dennoch Vagnoman (29.) den Ball im gegnerischen Strafraum. Das Spiel wurde spannender, weil die Schwaben nun mitmachten.
Stuttgart und das Elfmeterpech
Erst kurz vor der Pause wurde es wieder dramatisch. Stenzel kam beim Kopfballduell gegen Letschert mit der Hand an das Spielgerät – ein Pfiff und eine harte Entscheidung gegen den Tabellendritten. Den folgenden Elfmeter verwandelte Hunt (45.) links unten zum 2:0. Danach war Halbzeit.
Blitz-Treffer bringt Hausherren wieder ran
Beide Trainer ließen Wechselmöglichkeiten zum Wiederanpfiff aus. Zwei Minuten waren gespielt, da klingelte es erneut. Dieses Mal allerdings im Netz der Norddeutschen. Endo (47.) köpfte eine Freistoßflanke von Stenzel ins lange Eck zum Anschlusstreffer für die Schwaben. Da sah die Innenverteidigung der Hamburger nicht gut aus. Die Hausherren bestimmten danach das Geschehen und vom HSV war nur noch wenig zu sehen.
Heuer Fernandes foult Mangala – 2:2
Mangala fädelte nach einer Stunde bei Heuer Fernandes im Strafraum ein. Und wieder gab es einen Elfer. Dieses Mal für den VfB. Gonzales (60.) verzögerte und traf halbrechts zum Ausgleich. Nun war die Begegnung wieder offen.
Erste Wechsel beim HSV
Rund 20 Minuten vor dem Ende wechselte Hecking zum ersten Mal. Samperio und Schaub ersetzten Harnik und Dudziak. Dem trostlosen Auftritt im Gegensatz zur ersten Hälfte sollte das für Belebung nach vorne sorgen. Danach rauschten Stenzel und Vagnoman ineinander. Nach einer kurzen Behandlungspause ging es für beide weiter. Die Gäste beteiligten sich wieder mehr am Spiel. Im Strafraum wurden sie sich allerdings nicht einig. Erst wartete Samperio (73.) zu lange mit dem Abschluss, brachte den Ball allerdings noch in die Mitte. Doch erst Schaub und dann Pohjanpalo brachten die Szene ebenso nicht zu Ende. Der VfB wechselte ebenfalls doppelt.
Nackenschlag in der Nachspielzeit
Die Hamburger brachten für die Schlussphase noch einen frischen Hinterseer (82.) für Pohjanpalo und auf der anderen Seite kam Castro für Mangala. Und noch ein Tausch bei den Gästen. Vagnoman ging und Beyer (83.) kam. Man merkte beiden Mannschaften an, dass sie die Entscheidung erzwingen. Churlikov (85.) prüfte Heuer Fernandes noch einmal mit einem Schuss aus 14 Metern. Der Hamburger Keeper parierte. Drei Minuten vor Anpfiff hämmerte Stenzel einen Freistoß an den Pfosten. Das war Glück für den HSV. Doch Unvermögen kam dazu. In der Nachspielzeit ließ Letschert Gonzales links vorbeiziehen und in der Mitte spitzelte Castro (92.) die Kugel vor van Drongelen ins Netz zum 3:2-Siegtreffer für die Hausherren. Wie schon in Fürth kassierte der HSV einen Treffer in der Nachspielzeit, dieses Mal noch bitterer. Platz zwei ist futsch.
Statistik:
VfB Stuttgart – Hamburger SV 3:2 (0:2)
Tore: 0:1 Pohjanpalo (16.), 0:2 Hunt (45.), 1:2 Endo (47.), 2:2 Gonzales (60.), 3:2 Castro (92.)
Stuttgart: Kobel, Endo, Mola, Wamangituka (79. Kalajdzic), Stenzel, Al Ghaddioui (79. Churlinov), Förster, Gonzales (94. Kempf), Mangala (82. Castro), Badstuber, Kaminski
Hamburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Dudziak (69. Samperio), Hunt, Jazz, Pohjanpalo (82. Hinterseer), Leibold, Harnik (69. Schaub), Letschert, Vagnoman (83. Beyer), Fein
28.Spieltag:
Regensburg – Nürnberg 2:2
Fürth – Osnabrück 0:2
Aue – Darmstadt 1:3
Wiesbaden – Sandhausen 0:1
Hannover – Karlsruhe 1:1
St. Pauli – Heidenheim 0:0
Bochum – Kiel 2:1
Stuttgart – Hamburg 3:2
Bielefeld – Dresden (15.6.)
Tabelle: 1. DSC Arminia Bielefeld 27 51 : 25 53 2. VfB Stuttgart 28 47 : 35 48 3. Hamburger SV 28 52 : 33 46 4. 1. FC Heidenheim 28 35 : 29 45 5. SV Darmstadt 98 28 38 : 34 42 6. Holstein Kiel 28 44 : 44 38 7. FC Erzgebirge Aue 28 39 : 39 38 8. SpVgg Greuther Fürth 27 39 : 37 37 9. Hannover 96 27 39 : 40 36 10. VfL Bochum 1848 28 45 : 46 35 11. SSV Jahn Regensburg 28 40 : 46 35 12. FC St. Pauli 28 34 : 36 34 13. VfL Osnabrück 28 37 : 40 33 14. SV Sandhausen 28 32 : 36 33 15. 1. FC Nürnberg 28 37 : 49 31 16. Karlsruher SC 28 36 : 47 29 17. SV Wehen Wiesbaden 28 33 : 46 28 18. SG Dynamo Dresden 25 25 : 41 24