HSV entgeht Blamage – Selke trifft und ist enttäuscht, Sahiti fliegt vom Platz

Nur ein Remis beim Schlusslicht Jahn Regensburg

Emir Sahiti (HSV). Archivfoto: Lobeca/Norbert Gettschat

Regensburg – Das war zu wenig für den Hamburger SV am Sonntag in der 2. Bundesliga im Auswärtsspiel gegen das Tabellenschlusslicht SSV Jahn Regensburg. Ein mühsames 1:1 (0:1)-Unentschieden sprang für den Zweiten heraus, der den Sprung an die Spitze damit verpasste. Selke brauchte zwei Elfmeter, um einmal zu treffen. Sahiti flog vom Platz.

Die 1. Halbzeit: Schlechte Ausbeute trotz viel Ballbesitz

Die Begegnung war gerade einmal sechs Minuten gelaufen, da vielleicht einige Gäste-Fans bereits an die rund 700 Kilometer-weite Rückfahrt, denn ihr HSV lag da schon zurück. Aus einem eigenen Angriff heraus wurde man ausgekontert. Schonlau viel zu langsam, kein Problem für Sargis Adamyan aus fünf Metern zur Regensburger Führung einzuschieben. Auffällig bei den Hausherren war Hamburgs Leihgabe Suhonen, der mit einer verunglückten Flanke das Außennetz traf. Das war gefährlich. Ebenso riskant war das Rückspielmanöver von Schonlau (20.), der Heuer Fernandes vielleicht prüfen wollte. Von den Rothosen war gegen einen Aufsteiger, wie zuletzt bei Preußen Münster wenig in der ersten Hälfte zu sehen. Dafür versuchte es Suhonen (24.) einmal aus der zweiten Reihe, wobei Heuer Feranandes leichte Probleme hatte. Die erste Möglichkeit auf der anderen Seite hatte Dompe (25.) kurz danach, doch sein Schuss im Strafraum wurde geblockt. Die vermeintlich größte Chance der Hamburger hatten gleich mehrere Akteure, doch Richter und Schonlau kamen trotz größter Bemühungen im 16er nicht an den Ball und auch Königsdörffer (42.) kam zu spät, so dass der Jahn rettete. Nochmal Hamburg, nochmal viel los in der Regensburger Box. Flanke, Kopfball, weggerutscht, Schuss, gehalten. Trotz fast 70 Prozent Ballbesitz bei den Norddeutschen, war von ihnen wenig zu sehen bis kurz dem Seitenwechsel.

Nach der Pause: Zwei Elfmeter und ein Platzverweis

Die zweite Hälfte sollte mehr versprechen, denn hier hatte man zumindest aus Hamburger Sicht mehr zu meckern und einmal durfte man sogar jubeln. Für den ersten Aufschrei sorgte Kühlwetter, als er in der 53. Minute Dompe im eigenen Strafraum touchierte. Der insgesamt schlechte Schiedsrichter Lars Erbst gab einen Strafstoß für den HSV. Ein Geschenk, das allerdings Selke nicht annahm und so schwach schoss, dass Gebhardt kein Problem damit hatte. Der Jahn war viel bissiger als sein Gegenüber. Wenig Kampf, mehr Krampf dafür bei den Rothosen. Rund eine Viertelstunde noch zu spielen und im Regensburger Strafraum wurde es schon wieder hektisch. Sahiti (74.) kam zu Fall und sah wegen einer angeblichen Schwalbe die Gelbe Karte. Zwei Minuten später war 26-Jährige dann sogar mit Gelb-Rot ganz runter. Dieses Mal war er den Ball nach einer Erbst-Entscheidung weg. Ganz unter Kontrolle hatte er sich bei seinem Abgang allerdings nicht und lieferte sich ein kurzes Wortgefecht mit den Zuschauern. Zu zehnt und 0:1 hinten. Es musste etwas passieren. Und es passierte etwas. Es gab einen zweiten Elfmeter für den HSV, dieses Mal absolut berechtigt, denn Bulic war gegen Elfadli im eigenen Strafraum zu ungestüm, legte den Offensivspieler. Davie Selke (83.) trat wieder an und dieses Mal traf er auch. 1:1-Ausgleich, ein Minimalziel im Kampf um den Aufstieg. Vorweggenommen: es blieb dabei. Elfadli (91.) kassierte noch einmal Gelb, genauso wie Trainer Polzin (93.) – beides zu Unrecht und Karabec (95.) verhinderte bei einem Schuss von Mikelbrencis mit der Hacke noch den Siegtreffer für die eigene Mannschaft. Der Punkt am Ende viel zu wenig für den Aufstiegsanwärter. Beim SSV Jahn Regensburg ärgerte man sich allerdings ebenfalls, denn der Sieg wäre möglich gewesen.

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„Davie, mach‘ das Ding rein“

„Trotz Unterzahl haben wir es am Ende erzwungen und haben so zumindest den einen Punkt mitgenommen. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie trotz meines verschossenen Elfmeters weitergemacht hat, auch den zweiten noch rausgeholt hat und ich diesen dann reinmachen konnte“, sagte Selke danach. Aber „trotzdem können wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein, da hatten wir uns mehr erwartet“, so der Torjäger und weiter: „In der zweiten Hälfte haben wir aber zumindest deutlich mehr Druck aufgebaut, dadurch haben wir uns Chancen erarbeitet und die Elfmeter erzwungen. Ich trainiere viele Elfmeter, aber manchmal hält der Torwart eben. Umso schöner war es, dass die Mannschaft mich beim zweiten Elfmeter so unterstützt hat. Jean-Luc hat mir den Ball hingelegt und gesagt: “Davie, mach‘ das Ding rein.“ Wir haben alles reingehauen, Charakter gezeigt und in Unterzahl den Ausgleich geschafft.“

Hertha BSC entlässt Fiel

Während Polzin weiterhin in der 2. Liga ungeschlagen ist und trotz der verpassten Tabellenführung weiter am Aufstieg bastelt, ist der Geduldsfaden in Berlin gerissen. Hertha BSC trennte sich nach übereinstimmenden Berichten von Cheftrainer Christian Fiel. Der Ex-Nürnberger war erst im vergangenen Sommer gekommen. Die Hauptstädter stehen zwei Plätze vor dem Abstiegsrelegationsrang. Stefan Leitl (ehemals Hannover 96) wird als Nachfolger gehandelt.

Der 22. Spieltag (14. – 16.2.)

Paderborn – Münster 2:0
Magdeburg – Köln 3:0
Elversberg – Fürth 2:0
Kaiserslautern – Hannover 0:0
Braunschweig – Darmstadt 2:1
Düsseldorf – Berlin 2:1
Schalke – Karlsruhe 2:1
Nürnberg – Ulm 2:0
Regensburg – Hamburg 1:1

Die Tabelle

1.1. FC Köln2236 : 2840
2.Hamburger SV2248 : 2939
3.1. FC Kaiserslautern2239 : 3139
4.1. FC Magdeburg2247 : 3338
5.Fortuna Düsseldorf2239 : 3137
6.SC Paderborn 072236 : 2837
7.SV 07 Elversberg2240 : 3035
8.Hannover 962228 : 2234
9.1. FC Nürnberg2241 : 3734
10.Karlsruher SC2240 : 4230
11.FC Schalke 042239 : 4127
12.SpVgg Greuther Fürth2231 : 4326
13.SV Darmstadt 982238 : 3725
14.Hertha BSC2232 : 3625
15.Eintracht Braunschweig2221 : 3921
16.SC Preußen Münster2224 : 3220
17.SSV Ulm 18462224 : 3017
18.SSV Jahn Regensburg2214 : 4815
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