HSV: Flutlicht-Herbst und wieder zu einem Aufsteiger – Angst? Walter „würde den Laden zumachen“

Auswärts beim dritten Aufsteiger

HSV-Trainer Tim Walter. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat am Donnerstag die Spieltage 11 bis 15 in der 2. Bundesliga terminiert. Dabei tritt der Hamburger SV viermal im Herbst unter Flutlicht an. Zweimal bekommt man am Sonnabend um 20.30 Uhr das Top-Spiel. Beim 1.FC Kaiserslautern (28.10.) und zuhause gegen 1. FC Magdeburg (4.11.). Das Nordduell bei Holstein Kiel wird eine Woche später (11.11., 13 Uhr) ausgetragen. Nach der Länderspielpause heißt es zweimal Freitag um 18.30 Uhr für die Rothosen. Im Volksparkstadion gegen Eintracht Braunschweig (24.11.) und das Stadtderby am Millerntor gegen den FC St. Pauli am 1. Dezember.

Stadtderby am Freitag

Doch bevor es in die heißen Duelle vom Betzenberg Richtung Kiez geht, steht erst einmal der 9. Spieltag vor der Tür und der führt den HSV am kommenden Sonnabend um 13 Uhr zur SV Wehen Wiesbaden – wieder ein Aufsteiger. Und in diesen Partien hat das Team von Tim Walter erst jüngst gleich zweimal hintereinander ganz bescheiden ausgesehen. Bei der SV Elversberg sowie beim VfL Osnabrück unterlag man jeweils 1:2. „Peinlich“ war in dieser Phase der Begriff, der an der Elbe schwirrte. Durch einen 1:0-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf hat man zumindest erst einmal die Schmach vergessen lassen. Damit das keine Eintagsfliege gewesen sein soll, wollen die Hamburger sich nicht noch einmal die Blöße geben.

„Mir fehlt da ein bisschen der Respekt vor dem Gegner.“

„Wir reden immer von einer ausgeglichenen 2. Liga. Wenn dann aber mal ein erwarteter Sieg des HSV ausbleibt, dann ist die Erzählweise plötzlich eine andere. Mir fehlt da ein bisschen der Respekt vor dem Gegner. Wir haben vor jedem Gegner Respekt. Wenn wir dazu noch den absoluten Siegeswillen und die totale Energie mitbringen, dann haben wir die drei Zutaten für drei Punkte“, sagte HSV-Chefcoach Walter auf der Pressekonferenz – und erklärte: „Wir werden voraussichtlich wieder auf einen tiefstehenden Gegner treffen. Es geht darum, wieder aktiv zu sein. Das haben wir in den vergangenen Wochen nicht immer geschafft, zuletzt aber gegen Düsseldorf wieder ganz gut umgesetzt. Es wird das Ziel sein, das Tempo im Spiel mit dem Ball zu erhöhen sowie gut im Gegenpressing und der Restfeldverteidigung zu agieren. Wir wollen die Dinge noch besser machen, als wir es bisher getan haben. Denn wir können immer noch Dinge besser machen. Ich habe schon einmal gesagt, dass Qualität arbeiten muss. Qualität muss aber auch weiterarbeiten.“

Wieder ohne Kapitän

Dass Kapitän Sebastian Schonlau erneut mit Wadenproblemen aussetzt, scheint es bei Jean-Luc Dompe und Ludovit Reis wieder zu gehen. Die „sind wieder voll einsatzfähig“, so der 47-Jährige. Noch nicht fit ist Anssi Suhonen (Wadenprobleme).

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Zu sichere Vorzeichen?

Die Gefahr in Wiesbaden ist die gleiche wie schon zuvor in Osnabrück. Die Hessen sind seit mehreren Spielen ohne Sieg. Nach sieben Punkten aus den ersten drei Saisonauftritten, folgte nun fünf ohne Erfolg. Lediglich ein Unentschieden sprang gegen FC Schalke 04 heraus. Die vergangenen drei Begegnungen wurden allerdings allesamt verloren. Muss der HSV also wieder zittern, weil er sich im Vorweg schon zu sicher sein könnte?

Walter: „Dann würden wir aufhören Fußball zu spielen“

Walter zur Frage nach einer möglichen „Angst vor einer erneuten Niederlage“ leicht gereizt: „Wenn wir Angst hätten, würden wir nichts mehr machen. Dann würden wir aufhören Fußball zu spielen, den Laden zu machen und direkt aufgeben.“ Für die richtige Stimmung wird ziemlich sicher der Gäste-Anhang sorgen. 12.500 Zuschauer sind in Wiesbaden dabei, darunter 3.250 HSV-Anhänger. Am Ende heißt es aber auch: alle guten Dinge sind drei. Vielleicht klappt es mit dem ersten Sieg im dritten Versuch bei einem Aufsteiger oder die Genervtheit geht wieder von vorne los.

Der 9. Spieltag (6.-8.10.)

Düsseldorf – Osnabrück (Fr., 18.30 Uhr)
Kaiserslautern – Hannover
Magdeburg – Karlsruhe (Sa., 13 Uhr)
Fürth – Rostock
Wiesbaden – Hamburg
St. Pauli – Nürnberg (20.30 Uhr)
Schalke – Berlin (So., 13.30 Uhr)
Kiel – Elversberg
Braunschweig – Paderborn

Die Tabelle

1.FC St. Pauli813 : 516
2.Hamburger SV816 : 916
3.Hannover 96819 : 815
4.Holstein Kiel814 : 1415
5.Fortuna Düsseldorf814 : 614
6.1. FC Kaiserslautern815 : 1314
7.1. FC Magdeburg817 : 1412
8.1. FC Nürnberg812 : 1312
9.F.C. Hansa Rostock810 : 1212
10.SC Paderborn 07811 : 1411
10.SV 07 Elversberg811 : 1411
12.Hertha BSC816 : 159
13.SpVgg Greuther Fürth813 : 159
14.Karlsruher SC812 : 158
15.SV Wehen Wiesbaden86 : 108
16.FC Schalke 04813 : 187
17.Eintracht Braunschweig85 : 125
18.VfL Osnabrück810 : 205
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