HSV-Frust nach historischem Hunt-Hattrick

Hamburg – Nach einer nahezu perfekten ersten Hälfte des Hamburger SV am Ostersonntag beim Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga bei Hannover 96 stampfte man nach 90 Minuten enttäuscht vom Platz. Der „große“ HSV führte nach 50 Minuten deutlich und scheinbar uneinholbar mit 3:0 – und hatte am Ende noch Glück wenigstens einen Zähler mit an die Elbe zu nehmen. 3:3 endete die Partie beim „kleinen“ HSV (Hannoverscher SV von 1996).

„Wir hätten das 4:0 oder 5:0 machen müssen“

Dreifacher Torschütze war bei den Rothosen Aaron Hunt, der nach dem Spiel sagte: „Wenn man auswärts mit 3:0 führt und noch 3:3 spielt, dann ist man sehr unzufrieden. Wir hatten nach dem 3:0 noch zwei, drei weitere hundertprozentige Chancen, so dass wir auch das 4:0 oder 5:0 hätten machen müssen. So haben wir uns selbst in Not gebracht. Wir haben zudem zweimal unnötig den Ball verloren und Hannover damit wieder ins Spiel gebracht. Wir müssen es ganz anders, viel souveräner mit mehr Körperlichkeit und Ballbesitz runterspielen. Das haben wir nicht geschafft. Es war nicht gut, was wir heute gemacht haben, das müssen wir ganz klar festhalten.“

Wintzheimer mit Assist-Hattrick

Eine bessere Analyse hätte der 34-Jährige nicht an den Tag legen können. Dabei schrieb er Geschichte. Für ihn war es das zweite Mal in seiner Profikarriere, dass er drei Tore in einem Spiel erzielte – zum ersten Mal für den HSV. Manuel Wintzheimer bereitete dabei alle drei Treffer für ihn vor. Drei HSV-Treffer mit jeweils identischem Torschützen und Vorlagengeber gab es in der Historie des Clubs in einem Pflichtspiel seit der Bundesliga-Gründung 1963 dabei noch nie.

Wood enttäuscht und ist im Sommer weg

Zwei dicke HSV-Chancen verballerte dabei erneut Bobby Wood. Er durfte für den gerade erst wieder gesundeten Simon Terodde ran, enttäuschte allerdings nicht das erste Mal. Der US-Amerikaner wird die Hamburger übrigens im Sommer endgültig Richtung Heimat verlassen. Der Vertrag mit Real Salt Lake City ist in trockenen Tüchern.

Blitz-Tor hätte zählen müssen

Wie man als Stürmer auftritt, zeigte Terodde knapp 30 Sekunden nach seiner Einwechslung. Erst traf er die Latte und im Nachschuss in Netz. Doch der Treffer wurde nicht gegeben. Der Kölner Video-Keller sah eine Abseitsposition des 33-Jährigen. Eine schnelle Entscheidung und vermutlich mit der Lupe entschieden. Die TV-Bilder bei „Sky“ zeigten gleiche Höhe mit Hannovers Abwehrspieler bei der Ballabgabe von Khaled Narey. Pech für die Rothosen. Daran hat es aber nicht gelegen, dass der HSV das Spiel aus der Hand gab. Man hat die Hannoveraner wieder stark gemacht.

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„Unnötig“

Geburtstagskind Moritz Heyer meinte: „Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht wach genug und haben uns deshalb total unnötige Gegentore eingefangen. Dieses Spiel dürfen wir nie im Leben aus der Hand geben, aber es geht weiter. Schon am Freitag gegen Darmstadt. Deshalb nehmen wir jetzt diesen einen Punkt mit, auch wenn er natürlich nicht zufriedenstellend ist, analysieren unsere Fehler und bereiten uns dann bestmöglich auf Freitag vor.“

Trotzdem Platz zwei

Dennoch rückten die Hamburger wieder auf Platz zwei vor und liegt nun vier Zähler hinter dem VfL Bochum – punktgleich mit Greuther Fürth.

Der 27. Spieltag (3. – 5.4.2021)

Heidenheim – Fürth 0:1
Bochum – Kiel 2:1
Karlsruhe – Osnabrück 0:1
Darmstadt – Düsseldorf 1:2
Hannover – Hamburg 3:3
Sandhausen – Würzburg 1:0
Regensburg – Aue 1:1
Nürnberg – Paderborn 2:1
St. Pauli – Braunschweig (Mo.)

Nachholspiele (6. – 8.4.2021)

Heidenheim – Kiel (Di.)
Hannover – Würzburg (Do.)

Die Tabelle