HSV hofft auf Fans als letzten Strohhalm, doch die sind sauer…

Hamburg – Sechs Auswärtsspiele (darunter drei Niederlagen) wartet der Hamburger SV auswärts auf einen Sieg. Der direkte Aufstiegsplatz ist vier Spiele vor Saisonende mit vier Punkten zwar nicht unerreichbar, doch die Konkurrenz in der 2. Bundesliga ist konstanter und wird sich möglicherweise die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Relegationsplatz sichern heißt es also im Volkspark und ausgerechnet dort hängt der Haussegen schief. Grund: Die Fans sind sauer über die Leistung der Mannschaft.

Fans verlassen Magdeburger Stadion schon vor Abpfiff

In Magdeburg gab es den bisher vorläufigen Höhepunkt, denn einige Anhänger der Rothosen verließen das Stadion bereits vor Abpfiff, bekamen das Tor von Ludovit Reis zum 2:3-Endstand gar nicht mehr mit. In den Sozialen Medien fordern einige sogar den Trainer-Rauswurf. Das steht beim HSV allerdings nicht zur Debatte, wie noch vor zwei Jahren zur fast gleichen Zeit, als Daniel Thioune drei Spieltage vor Schluss gehen musste. Tim Walter sitzt fest im Sattel, alleine schon, weil Sportvorstand Jonas Boldt sich gleich mit entlassen müsste. Beide glauben noch an den Aufstieg in die Bundesliga, doch das wird schwer.

Kippt die Stimmung?

Am kommenden Freitag kommt der SC Paderborn. Die Begegnung ist mit 57.000 verkauften Tickets ausverkauft. Walter lobt die eigenen Fans seit eh und je, doch die werden ungeduldig. Die Ostwestfalen holten aus den vergangenen fünf Spielen zehn Punkte und auch der FC St. Pauli sowie Fortuna Düsseldorf darf man wieder zu den Gefährdern um Platz drei rechnen. Das Zitat „das nächste Spiel ist immer das schwerste“ trifft hier absolut zu, denn gewinnen die Hamburger nicht, dürfte die bisher gute Stimmung im Volksparkstadion kippen.

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„Das ist scheiße!“

Richtig sauer waren die Botschaften in den HSV-Blogs und -Vlogs, denn ihre Protagonisten regten sich extrem auf und ließen kein gutes Haar an Walter & Co. „Moin Volkspark“-Chef Marcus „Scholle“ Scholz sagte deutlich: „Das ist scheiße!“. Kult-Fan Helm-Peter: „Ich bin natürlich wieder satt, wie alle HSV-Fans“. Und auch Marc Sarpei schlug in die gleiche Kerbe: „Man hat nun kaum noch realistische Chancen auf Platz zwei.“ Schaut man in die Foren und Gruppen der Sozialen Medien deckt sich das. Vor allem Walter wird für seine einsilbige Art auf und neben dem Platz kritisiert. Mit „wir sind der HSV“ und „wir bleiben bei uns“ ist es eine Platte mit Sprung, die er Woche für Woche auflegt. Die Taten der Mannschaft sprechen eine andere Sprache, denn am Ende ist Fußball ein Ergebnissport – und die blieben vor allem in der Fremde im Saisonendspurt aus.

Nur noch Relegation, wenn überhaupt?

Der Druck liegt klar bei den Rothosen, denn selbst Platz drei machen keinen Mut auf eine mögliche Relegation gegen VfB Stuttgart oder Schalke 04, die in der 1. Liga um die Klasse kämpfen. Ein Lichtblick gibt es allerdings vermutlich für das Heimspiel gegen die Paderborner, denn der Chef auf dem Platz, Jonas Meffert, ist nach seine Gelb-Sperre wieder dabei.

Der 30. Spieltag (28. – 30.4.)

Fürth – Heidenheim 0:2
Paderborn – Braunschweig 5:1
St. Pauli – Bielefeld 2:1
Magdeburg – Hamburg 3:2
Kaiserslautern – Rostock 0:1
Hannover – Nürnberg 3:0
Kiel – Darmstadt 0:3
Düsseldorf – Karlsruhe 3:2
Sandhausen – Regensburg 2:1

Die Tabelle