Berlin – Es war angerichtet. 77.000 Fans (darunter rund 20.000 HSV-Fans) waren am Donnerstagabend im Berliner Olympiastadion und sahen einen 1:0 (0:0)-Sieg des Hamburger SV bei Bundesligist Hertha BSC im ersten Relegationsspiel. Ludovit Reis erzielte in der 57. Minute das Tor des Tages.
Die 1. Halbzeit: VAR „rettet“ beide Teams
Während auf dem Rängen in beiden Kurven eine wahnsinnig gute Stimmung herrschte, war auf dem Rasen eher tote Hose angesagt. Die erste Viertelstunde gab es keinen Schuss auf eines der Tore. Nach und nach übernahm Hertha die Initiative und setzte sich in der Hamburger Hälfte fest. Nach der ersten Ecke für die Rothosen gab Muheim (22.) den ersten Torschuss ab, der sein Ziel dann allerdings doch etwas weit verfehlte. Fortan war die Begegnung wieder ausgeglichen. Robust wurde es nach einer halben Stunde als Tousart von der Seite Jatta abräumte und dafür gelb kassierte. Aufregung in der 32. Minute. Glatzel mit einem Schuss aufs Berliner Tor, dabei soll Pekarik den Ball mit See Hand entscheidend abgelenkt haben. Schiri Osmers ließ die Szene überprüfen und stellte fest, dass zuvor Hamburgs Rohr die Kugel an die Hand sprang. Kein Elfmeter für den HSV. Die Gäste jetzt mit mehr Druck und schnellem Spiel. Eine Flanke von Rohr köpfte Glatzel (40.) ans Außennetz. Die erste Chance für die Berliner gab es in der 44. Minute, als nach einer Flanke zwei Herthaner im Strafraum verpassten. Kurz danach jubelten die Hausherren, denn der Ball lag im Netz. Und wieder wurde der VAR zu Rate gezogen. Der entschied, dass Belfodil bei der Flanke im Abseits stand. Das war ein knappes Ding. Torlos ging es in die Kabinen.
Nach der Pause: Reis schießt Hamburg zum Vorteil
Der HSV kam besser aus den Katakomben, übernahm sofort das Heft in die Hand und hatte nach Foul an Muheim vor dem Berliner Strafraum eine gute Freistoßmöglichkeit. Vuskovic (50.) hämmerte die Kugel in die Mauer. Auf der anderen Seite Jovetic (51.) im 16er zu Boden, doch ein Pfiff blieb aus. Die Zweikämpfe wurden erbitterter. Und dann kam Ludovit Reis (57.) dessen Flankenschuss hinter Herthas Profi-Debütant Christensen im Tor zum 1:0 für die Rothosen einschlug. Und fast kurz danach der Ausgleich, doch Heuer Fernandes parierte einen Schuss von Belfodil (61.) Weltklasse. Nun legte sich der HSV sich die Berliner zurecht und hatte deutlich mehr Möglichkeiten auf einen weiteren Treffer. Für die Gäste gab es nun eine Menge Konterchancen. Berlin wirkte hilflos nach dem Gegentreffer, von Widerstand nichts zu sehen. Kittel (79.) setzte einen Schuss aus zwölf Metern drüber. Reis (86.) aus der Distanz, doch zu harmlos für Christensen. Zwei Minuten vor Schluss gab es noch einmal eine kurze Schrecksekunde vor dem Hamburger Gehäuse, doch ein Foul an Heuer Fernandes stoppte alle Berliner Hoffnungen auf den Ausgleich. Und noch einmal war Christensen da, gegen ein Schuss von Gyamerah (93.). Danach war Schluss. Am kommenden Montag treffen sich beide Clubs um 20.30 Uhr zum Rückspiel im Volksparkstadion.
Das Fazit: Ein absolut verdienter Sieg für den HSV
Die Stimmung war von beiden Fanlagern exzellent und am Ende feierten die Hamburger. Und das zurecht. Dass, was ihr Trainer immer wieder predigte, brachten sie voll auf den Platz. Nur Phasenweise hatte die Hertha ihr Können aufblitzen lassen. Doch für so ein Spiel war das einfach zu wenig. Der HSV kämpfte mit Leidenschaft und Mut und nach der Führung hatten die Gäste alles im Griff. Da hatte man im Stadion nicht eine Sekunde das Gefühl, dass die Berliner noch einmal zurückkommen würden. Zum Ende hätte das Ergebnis auch 2:0 oder 3:0 heißen können.
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