Hamburg – Der Nachdreh des Stadtderbys zwischen FC St. Pauli und Hamburger SV (HL-SPORTS berichtete) hat vor allem beim ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe für Unmut gesorgt. Der sah nämlich beide Treffer der Braun-Weißen als „nicht korrekt“ an.
Gräfe sagt: „nicht korrekt“
In zwei Twitter-Posts meinte er: „1:0 nicht korrekt. Nicht nur, wie beim Basketball ein Block gesetzt, sondern wie beim Sumo zu Boden weggestoßen. Unterarm gegen den Hals und ganzer Körper stößt mit Kraft (vorwärts gerichtete Körperlage Mets) Meffert weg. Warum? Drei Meter entfernt kommt trainiert der Ball hin.“
Auch beim nächsten Pauli-Tor war er fassungslos: „2:0 auch nicht korrekt, technisches Vergehen: Die Linie gehört zum Strafraum und das zu frühe Anlaufen forciert das Eigentor: Wiederholung Abstoß. Ist, wie wenn die (Sicht-)Mauer der Angreifer nicht einen Meter weg steht oder sich Torwart Millimeter von der Linie beim Elfer bewegt. #VAR was? Linie.“
„Löse es anders“
Am Ende hat es Schiri Felix Zwayer nicht geahndet und HSV-Sportvorstand Jonas Boldt ärgerte sich bei “Sky“ ebenfalls und schlug in die Gräfe-Kerbe: „Ich habe bei beiden Toren eine klare Meinung, dass sie irregulär sind. Hier Foul und beim zweiten steht er im 16er. Dafür gibt es eigentlich die Möglichkeit, das zu überprüfen.“ Bei der Szene mit Jonas Meffert sah er ein „klares Foul“ und zum 0:2 meinte er: „Das wird glaube ich 27-mal pro Spiel zurückgepfiffen. In dem Fall wird es nicht getan.“ Aber er maßregelegte Torwart Daniel Heuer Fernandes trotzdem: „Spiel den Ball woanders hin. Du hast gerade das 1:0 am Millerntor bekommen, die Stimmung kocht hoch, du hast kein gutes Momentum, es schneit, löse es anders.“
„Schließlich haben wir ja nicht beim Tabellenletzten, sondern beim Tabellenführer gespielt“
Er lobte allerdings die Moral der Mannschaft: „Unterm Strich sehe ich eine Hälfte klar bei St. Pauli und eine Hälfte klar bei uns. Man hat zu Beginn des Spiels gemerkt, dass beide Mannschaften Respekt voreinander haben und eher abwartend agieren. Dann haben wir den Gegner etwas ins Spiel geholt, die Gegentore kassiert und anschließend gar nicht mehr stattgefunden. Hut ab, wie wir dann im zweiten Durchgang zurückgekommen sind. Schließlich haben wir ja nicht beim Tabellenletzten, sondern beim Tabellenführer gespielt, der sein letztes Spiel in der Vorsaison im Volksparkstadion verloren hat.“
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