Hamburg – 1:1 (1:1) endete der Nordknaller am Montagabend zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel – und dabei trifft der Begriff „Nordknaller“ genau ins Schwarze. Ins Schwarze dagegen traf nur Terodde (23.) für die Rothosen nach einem doppelten Zucker-Doppelpass mit Jatta, der die halbe Kieler Mannschaft von der Mittellinie bis zum Strafraum austanzte und den besten Torjäger der 2. Bundesliga bediente. Es war der Ausgleich für den HSV, der nach einem guten Start in den ersten Minuten einen Dämpfer nach einer Ecke erhielt. Gyamerah schlief noch tief und fest, ließ Lee (8.) einen Moment aus den Augen, der per Kopf die Holstein-Führung erzielte. Auf Hamburger Seite war der Puls da schon wieder hochgegangen.
Hamburger Dauerbeschuss gegen Kiel
Das zweite Top-Spiel vom Wochenende in der Liga geriet in Richtung Kiel auszuschlagen. Doch es kam anders, denn die Hausherren schüttelten sich und rissen die Begegnung mehr und mehr an sich. Auch wenn die Gäste noch im ersten Durchgang dafür mitsorgten, dass es wirklich ein Top-Spiel war, übernahm der HSV die absolute Kontrolle. Am Ende standen ein Pfostentreffer von Vagnoman in der ersten Halbzeit und 17:3-Torschüsse für die Rothosen zu Buche. Am Ende zu wenig zum Leben und zum Sterben zu viel. Immerhin: der HSV verdrängte Greuther Fürth vom Relegationsplatz und bleibt in Schlagweite der Störche (drei Punkte Rückstand), die auf Rang zwei stehen.
Vagnoman mit großartigem Auftritt
HSV-Coach Daniel Thioune stellte um, ließ Jung dieses Mal auf der Bank und das zahlte sich aus. Heyer übernahm neben Ambrosius in der Innenverteidigung. Das brachte viel mehr Stabilität in der Abwehr. Ein Husarenstreich Vagnoman auf der linken Seite für den gesperrten Leibold aufzustellen und Gyamerah auf rechts zu ziehen, durfte man im Vorweg so nicht erwarten. Gerade Vagnoman zeigte welche Qualitäten in ihm stecken. Er machte ein richtig gutes Spiel und hatte dabei mehr in der Offensive zu tun als hinten. Vielleicht war es sogar sein bestes Saisonspiel – eine Option für die Zukunft?
Hunt: Denker und Lenker
Großes Lob bekam Hunt, der nach der Auswechslung von Kinsombi wieder einmal die Kapitänsbinde trug. Der 34-Jährige war neben Dudziak die Schaltstelle im Mittelfeld, überall zu finden und mit vielen genialen Ideen. Thioune sagte auf der Pressekonferenz nach den 90 Minuten: „Er hat unser Spiel angekurbelt, war Initiator für viele Angriffe, viele Bälle gewonnen. Seine Leistung war definitiv gut.“
„HSV war uns ein Stück überlegen.“
Reinbekam man diese vielen Angriffe nur eben einmal. Ärgerlich für den HSV! Diese verzweifelten an Gelios. Kiels Coach Ole Werner sprach von einem „gewonnen Punkt“. Er war sehr zufrieden mit seiner Verteidigung und seinem Torhüter, dem er nach dem Spiel die Faust gab und sagte: „Gut gemacht.“ Und er schob nach: „Der HSV war uns ein Stück überlegen.“
„Crunchtime“ kommt erst noch
Einig waren sich beide Trainer. Sie schauen noch nicht auf die Tabelle. Ähnlich betonten sie, dass die „Crunchtime“ erst noch kommt. 30 Punkte sind ab jetzt noch zu verteilen.
Nordclubs müssen schon am Freitag wieder ran
Weiter geht es schon am Freitag für den HSV und Holstein. Beide müssen auswärts ran. Die Störche reisen zum 1. FC Heidenheim und die Rothosen haben das nächste Spitzenspiel vor der Brust – beim Tabellenführer VfL Bochum.
Der 24. Spieltag (5. – 8.3.2021)
Paderborn – Darmstadt 2:3
Würzburg – Heidenheim 1:2
Aue – Hannover 1:1
Fürth – Bochum 1:2
Karlsruhe – St. Pauli 0:0
Düsseldorf – Nürnberg 3:1
Osnabrück – Regensburg abgesetzt
Braunschweig – Sandhausen 1:0
Hamburg – Kiel 1:1
Die Tabelle
1. | VfL Bochum 1848 | 24 | 45 : 24 | 48 |
2. | Holstein Kiel | 24 | 38 : 22 | 46 |
3. | Hamburger SV | 24 | 49 : 30 | 43 |
4. | SpVgg Greuther Fürth | 24 | 46 : 29 | 43 |
5. | Karlsruher SC | 24 | 37 : 30 | 40 |
6. | 1. FC Heidenheim 1846 | 24 | 37 : 32 | 39 |
7. | Fortuna Düsseldorf | 24 | 37 : 33 | 39 |
8. | Hannover 96 | 24 | 36 : 28 | 35 |
9. | FC Erzgebirge Aue | 24 | 32 : 32 | 33 |
10. | FC St. Pauli | 24 | 37 : 40 | 32 |
11. | SC Paderborn 07 | 24 | 30 : 30 | 31 |
12. | SSV Jahn Regensburg | 23 | 25 : 29 | 29 |
13. | SV Darmstadt 98 | 24 | 37 : 42 | 28 |
14. | 1. FC Nürnberg | 24 | 30 : 37 | 27 |
15. | Eintracht Braunschweig | 24 | 22 : 43 | 24 |
16. | VfL Osnabrück | 23 | 22 : 37 | 22 |
17. | SV Sandhausen | 24 | 28 : 45 | 21 |
18. | FC Würzburger Kickers | 24 | 26 : 51 | 15 |