Aaron Hunt (HSV)
Foto: Lobeca/Gettschat

Hamburg – Auch wenn der Hamburger SV aktuell im verordneten Corona-Trainingslager der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Herzogenaurach ist, hat sich Kapitän Aaron Hunt in einer virtuellen Medienrunde zur aktuellen Lage geäußert.

Besonderes Trainingslager

Im Hotel „HerzogsPark“ sind die Rothosen aktuell untergebracht. „Wir merken an vielen Stellen, dass es ein Trainingslager unter besonderen Umständen ist. Allein die gestrige Anreise war ungewöhnlich. Wir hatten ein größeres Flugzeug, in dem jeder für sich saß und sind jeweils mit zwei Bussen zum Flughafen und Hotel gefahren. Dort hat wiederum jeder ein Einzelzimmer. Die Bedingungen vor Ort sind allerdings sehr gut. Das Personal des Hotels gibt sich sehr viel Mühe, alle Hygienemaßnahmen einzuhalten. Gleiches gilt für uns. Das dauert hier und da mal etwas länger, weil wir uns an die neuen Methoden gewöhnen müssen, aber ich denke, dass uns das mit der Zeit immer einfacher fallen wird“, sagt Hunt.

Stimmung ist gut

„Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Martin Harnik und Timo Letschert sind heute wieder ins Training eingestiegen, so dass wir mit Ausnahme von Jan Gyamerah komplett sind. Man spürt, dass alle froh sind, dass wir endlich wieder trainieren und am Wochenende spielen dürfen. Jedem ist die Vorfreude darauf anzumerken“, so der Kapitän zur Stimmung.

Zehn Tage Mannschaftstraining

Zur langen Zeit ohne Fußball meint er: „Die Pause hat uns natürlich etwas herausgebracht. Wir konnten nicht normal trainieren, die Spiele und der Wettbewerb an sich sind weggefallen. Dennoch haben wir so gut wie möglich versucht, fit zu bleiben, auch wenn das Einzel- oder Kleingruppentraining das Mannschaftstraining nicht ersetzen kann. Wenn es jetzt wieder losgeht, dann waren wir rund zehn Tage mit der Mannschaft im Training. Das ist nicht optimal, aber auch keine Katastrophe. Am Ende haben alle Teams die gleichen Voraussetzungen.“

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Reine Kopfsache

Hunt weiter zu den eigenen Erwartungen: „Für den Kopf ist es in vielerlei Hinsicht etwas anderes. In einem leeren Stadion elf-gegen-elf zu spielen, ist ungewöhnlich und hat einen Trainingsspielcharakter. Letztlich geht es aber um Punkte. Die Mannschaft, die das im Kopf am besten verarbeitet und am besten die neue Situation begreift, wird die Spiele gewinnen. Das muss nicht immer der Favorit sein. Es kann zu ungewöhnlichen Ergebnissen kommen. Wir haben das eine große Ziel vor Augen. Wir haben ein ordentliches Restprogramm vor der Brust, mit direkten Duellen gegen Bielefeld, Stuttgart und Heidenheim, wissen aber zugleich um die Qualität unserer Mannschaft, die zu den besten der Liga zählt.“

Aaron Hunt, Adrian Fein (beide HSV) und Sebastian Ernst (Fürth) im Hinspiel
Foto: Lobeca/Gettschat

Nächster Gegner

Am kommenden Sonntag ist es dann soweit. Die Geisterspiele beginnen im Ronhof bei Greuther Fürth. Dazu sagt der 33-Jährige: „Fürth hat eine gute Mannschaft, die viel über den Ballbesitz und einen guten Spielaufbau agiert. Sie haben mit Paul Seguin, den ich noch aus Wolfsburg kenne, zudem einen guten Sechser, der viele Bälle fordert und das Spiel ordnet. Darüber hinaus ist es schwierig einzuschätzen, was aufgrund der besonderen Umstände auf uns in Fürth zukommen wird.“

Kein Torjubel ist schwer

Jubel und Umarmungen sind nicht gefragt und sollen vermieden werden. Hunt tut sich mit dem Gedanken schwer: „Es ist schwierig, den Torjubel zu entemotionalisieren. Wenn wir in der Nachspielzeit das Aufstiegstor schießen, dann tue ich mich schwer damit, dass wir uns nicht ausgiebig freuen dürfen. Wir haben das im Hinterkopf, aber im Fußball sind so viele Emotionen vorhanden, so dass man eventuell die Kontrolle verlieren könnte. Da sollte man nicht zu streng mit den Spielern sein, auch wenn wir beim Torjubel darauf achten wollen.“

Hunt will nur seinen Job machen

Abschließend wird er auf der Vereinsseite zu den jüngsten Corona-Fällen befragt und sagt dazu: „Die Politik hat das Konzept der DFL beurteilt und daraufhin entschieden, dass wir wieder spielen können. Wenn dieses Konzept von politischer Seite für gut befunden wurde, dann sollte es seine Richtigkeit haben. Ich persönlich habe keine Befürchtungen und keine Angst, wieder Fußball zu spielen. Gleichzeitig kann ich aber alle Leute verstehen, die anders denken. Wir sind nicht davor geschützt, dass es nicht weitere Fälle gibt. Die DFL sieht Lösungen im Hinblick von Ersatzterminen vor. Wir sollten uns damit nicht zusätzlich befassen, sondern uns so gut wie möglich auf unsere Aufgabe, den Fußball, fokussieren. Wir tun alles dafür, unserem Job wieder nachgehen zu können.“

Bildquellen

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  • fein: Lobeca/Norbert Gettschat
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