HSV knickt vor der Zielgeraden ein: Bittere Niederlage beim 1. FC Nürnberg

Handwerker schockt Walter-Team kurz vor Schluss

Daniel Heuer Fernandes (Hamburger SV). Foto: Lobeca/Michael Schwarz

Nürnberg – Zum ersten Mal in dieser Saison hat der Hamburger SV ein Zweitliga-Spiel in Folge verloren. Beim 1. FC Nürnberg unterlagen die Norddeutschen mit 1:2 (1:1) und rutschen in der Tabelle weiter ab. Der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz beträgt nun sechs Zähler. Seit drei Liga-Begegnungen ist Cheftrainer Tim Walter nun ohne Sieg.

Die 1. Halbzeit: 71 Prozent Ballbesitz reichen nur zum Ausgleich

Nürnberg begann ohne Angst, spielte sich die erste Chance heraus. Schnell ging es nach vorne über Fischer, der in der Mitte Köpke (11.) bediente. Dessen Schuss ging knapp am Tor vorbei. Eine Minute später ging es auf der anderen Seite eng zu, als ein abgefälschter Schuss von Reis bei Chakvetadze landete. FCN-Torhüter Mathenia parierte gegen den Winterneuzugang von der Elbe. Der nächste Schuss saß! Wieder ging es über die linke Seite wo Nürnbergers Schuss von Vuskovic abgefälscht wurde. Am Fünfmeterraum stand Pascal Köpke (15.) frei und tickte den Ball über die Linie. Die Antwort der Rothosen dauerte nur zehn Minuten. Jatta spielte stark in den Rücken der Abwehr, wo Ludovit Reis den Ball direkt ins lange Eck zum Ausgleich beförderte. Von den wenigen Möglichkeiten hatten die Franken insgesamt die besseren. Wie beispielsweise Fischer (34.), der einen Schritt gegen Heuer Fernandes zu spät kam. Ausgelöst war diese Szene wieder einmal durch einen Fehler im Aufbauspiel der Gäste. Hamburg hatte zwar 71 Prozent Ballbesitz, konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen.

Nach der Pause: Glatzel und Kittel abgemeldet

Dem „Club“ gelang es in der zweiten Hälfte weiterhin die Hamburger Achse Kittel und Glatzel nicht ins Spiel kommen zulassen. Die großen Torraumszenen fehlten nach der Pause. Zum Ende wurde es noch einmal brenzlig für die Hausherren, doch Schonlau (84.) haute die Kugel aus sieben Metern über die Kiste. Die Entscheidung brachte Tim Handwerker (88.) mit einem Schuss aus 20 Metern, der nicht unhaltbar war. Der Ball prallte vor Heuer Fernandes auf und hinter ihm ein. Die Hamburger schafften es nicht, noch einmal heranzukommen nd verloren diese wichtige Begegnung.

Das Fazit: Rückstände sind Doppel-Hürden

120 Minuten im Pokal plus Elfmeterschießen dürften keine Entschuldigung für den HSV sein, denn der Kader ist groß genug, doch nicht gleichmäßig stark besetzt. Gerade in der entscheidenden Phase verliert Tim Walter sein zweites Spiel. Es ist, wie schon in einigen Phasen der Saison: Wenn Sonny Kittel keinen guten Tag hat oder einfach, so wie heute, vom Gegner ausgeschaltet wird, sind die Rothosen im Angriffsspiel eher harmlos. Die junge Mannschaft betreibt einen Riesen-Aufwand, muss immer wieder Rückstände wettmachen. Das hat in Nürnberg nun nicht geklappt. Es könnte heute ein ganz wichtiges Spiel gewesen sein, obgleich ja auch noch neun Spiele zu absolvieren sind. Die Tendenz spricht aktuell dennoch gegen die Hamburger. Mit vier Niederlagen ist man trotzdem das Team mit den wenigsten aller 18 Zweitliga-Clubs und selbst die Gegentore weisen, weit vor den anderen, den besten Wert mit 26 auf. Woran es liegt, wird nur der Trainer wissen und abstellen müssen.

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Die Stimmen nach dem Spiel

Tim Walter (Hamburg): „Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war sehr gut. Wir schaffen es momentan nicht, uns zu belohnen. So musst du hinterherlaufen und das kostet brutal viel Energie. In einigen Momenten waren wir in der zweiten Hälfte vom Kopf her müde. Wir hatten Abschlüsse, die nicht aufs, sondern übers Tor gehen oder Zuspiele, die nicht zum Mann kommen. Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit ziehen müssen und so haben wir heute das Nachsehen. So ist der Fußball. Doch wir gewinnen und verlieren zusammen. Unser Team bildet eine super Einheit.“

Robert Klauß (Nürnberg): „Wir haben lange daran gearbeitet, ein Spitzenteam zu schlagen. Natürlich fällt das Tor spät und etwas glücklich, aber wir waren heute einfach mal dran. In der ersten Halbzeit haben wir dem Gegner zu viel Räume gelassen, besonders auch beim Gegentor. In der zweiten Hälfte war es besser. Wir waren mutig und aggressiv. Genau das haben wir uns unter der Woche vorgenommen. Es freut mich, dass die Jungs das über weite Strecken umgesetzt haben.“

Der 25. Spieltag (4. – 6.3.)

Kiel – Paderborn 3:4
Darmstadt – Heidenheim 3:2
Schalke – Rostock 3:4
St. Pauli – Karlsruhe 3:1
Sandhausen – Hannover 3:1
Nürnberg – Hamburg 2:1
Bremen – Dresden (So., 13.30 Uhr)
Düsseldorf – Ingolstadt
Aue – Regensburg

Die Tabelle

1.SV Darmstadt 982552 : 3247
2.FC St. Pauli2551 : 3647
3.SV Werder Bremen2447 : 3345
4.1. FC Nürnberg2536 : 3342
5.Hamburger SV2545 : 2641
6.FC Schalke 042549 : 3241
7.1. FC Heidenheim 18462532 : 3339
8.SC Paderborn 072545 : 3636
9.Karlsruher SC2542 : 3933
10.SSV Jahn Regensburg2442 : 3732
11.Holstein Kiel2533 : 4231
12.Hannover 962524 : 3531
13.SV Sandhausen2529 : 4229
14.F.C. Hansa Rostock2531 : 4128
15.Fortuna Düsseldorf2428 : 3227
16.SG Dynamo Dresden2423 : 3226
17.FC Erzgebirge Aue2423 : 4816
18.FC Ingolstadt 042422 : 4515
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