HSV: Kuntz muss in der Zwickmühle Volkspark handeln – Aufstieg mit neuen Spielern, aber ohne Polzin?

Trostlose Einstellung und Gemütlichkeit in 45 Minuten

HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Ohne Kampf wird es für den Hamburger SV wieder nichts mit dem Aufstieg. Das 1:1-Unentschieden bei Aufsteiger SSV Ulm in der 2. Bundesliga am vergangenen Sonnabend ließ die leidgeplagten Fans wieder einmal wütend werden. “Hire and Fire“ ist die Gefühlsspirale im Volkspark und drumherum. Interimscheftrainer Merlin Polzin ist nun im Fokus der Öffentlichkeit. Der 34-Jährige kann nur verlieren, auch wenn er bisher noch keine Niederlage in seinen Spielen einsteckte.

Nur sechs Torschüsse insgesamt

Dennoch war im Vorfeld klar: In Ulm ist ein Sieg Pflicht. Doch rechnet man beide Halbzeiten zusammen, dann kann man am Ende froh sein, dass es wenigstens noch ein Punkt wurde. Im ersten Durchgang schafften es Schonlau & Co. auf keinen einzigen Torschuss auf des Gegners Kasten. Wenigstens drehte sich die Einstellung nach der Pause bei den Rothosen und sie begriffen, dass es mit einem Spaziergang nichts werden würde. So drehte man auf und kam zumindest zum Ausgleich und zwei Pfostentreffern. Allerdings hatten die Ulmer ebenso ihre Möglichkeiten. 14:6-Torschüssen waren es am Ende für die Hausherren. Für den HSV mehr als enttäuschend.

Kapitän lobt den Zusammenhalt

Coach Polzin weckte seine Mannschaft nach 45 Minuten in der Kabine auf und auch Torschütze Davie Selke sprach davon, dass es erst einen „Nackenschlag“ benötigt, damit man „richtig ins Spiel“ kommt. Das darf allerdings nicht der Anspruch des besten Zweitliga-Kaders der Hamburger sein. Oder doch? Kapitän Sebastian Schonlau lobte, dass man „als Team zusammengeblieben und zurückgekommen“ sei. Auch das sollte nicht unbedingt hervorzuheben zu sein.

Irgendwo im Mittelfeld

Der HSV hat nach vielen Trainern wohl eher ein Kaderproblem. Die Einstellung stimmt nicht, denn mit einer halben Saison Vollgas-Fußball wird man am Ende genau dort landen, wo man derzeit ist, nämlich auf Platz acht. Aufstieg? Weit weg!

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Druck auf Polzin und Kuntz ist enorm

Daher bleibt Stefan Kuntz nach dem letzten Spiel des Jahres nur noch einen neuen Cheftrainer zu installieren, auch um den frischgebackenen Fußball-Lehrer Polzin zu schützen. Der 34-Jährige kann nur verlieren, denn der Druck nach Platz eins oder zwei ist vielleicht zu groß für ihn. Zwei schlechte Spiele in Summe, zwei Unentschieden und ein Sieg ist zwar eine gute Bilanz, doch reichen wird das vielleicht nicht. Es erinnert ein wenig an die Zeit von Christian Titz, der den HSV schon übernahm, wo der Abstieg aus der Bundesliga so gut wie feststand. Der damalige Coach bekam die Chance in der 2. Liga, doch besonders die Nervosität in der Chefetage war zu groß und er musste gehen. Seitdem versuchten es viele Charaktere auf der Bank – ohne Erfolg.

Zum Erfolg verdonnert

Im Winter muss sich etwas im Kader tun und die “Schlaftabletten“ müssen knallhart aussortiert werden. Neue Leute müssen her, aber das vielleicht für viel Geld. Fraglich überhaupt, ob man das Konstrukt so halten kann. Oder man schraubt die Ansprüche gleich zurück, dann kann man ohne Druck einen Neuaufbau starten, auch mit Polzin vielleicht. Doch wer Hamburg kennt, weiß dass das nicht funktionieren wird. Das wäre vermutlich auch das Ende von Kuntz im Sommer. Zwickmühle Volkspark – zum Erfolg verdonnert. Und zwar schon am kommenden Sonnabend beim Jahresabschluss zuhause gegen Greuther Fürth.

Der 16. Spieltag (13. – 15.12.)

Karlsruhe – Regensburg 4:2
Berlin – Münster 1:2
Schalke – Düsseldorf 1:1
Magdeburg – Paderborn 1:1
Ulm – Hamburg 1:1
Darmstadt – Kaiserslautern 5:1
Köln – Nürnberg 3:1
Fürth – Hannover 1:0
Braunschweig – Elversberg 0:3

Die Tabelle

1.SV 07 Elversberg1630 : 1828
2.1. FC Köln1631 : 2328
3.SC Paderborn 071628 : 2228
4.Fortuna Düsseldorf1626 : 1826
5.Hannover 961622 : 1726
6.1. FC Kaiserslautern1630 : 2626
7.Karlsruher SC1632 : 3026
8.Hamburger SV1634 : 2325
9.1. FC Magdeburg1625 : 2225
10.SV Darmstadt 981635 : 2724
11.Hertha BSC1627 : 2721
12.SpVgg Greuther Fürth1624 : 2820
13.1. FC Nürnberg1630 : 3019
14.FC Schalke 041628 : 3217
15.SC Preußen Münster1618 : 2315
16.SSV Ulm 18461616 : 2013
17.Eintracht Braunschweig1616 : 3513
18.SSV Jahn Regensburg167 : 388
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