HSV lässt sich sichergeglaubten Sieg im Wildpark aus der Hand nehmen

KSC führt und kommt in der Nachspielzeit zum Ausgleich

Auch Bakery Jatta vergab den sicher geglaubten Sieg des HSV in Karlsruhe. Foto: Lobeca/Max Krause

Hamburg – Im umgebauten und vollbesetzten Wildpark kam der Hamburger SV am Sonntagmittag zu einem Punkt. In der 2. Bundesliga trennte man sich vom Karlsruher SC mit 2:2 (0:1). Nach einem Pausenrückstand gelang es den Gästen den Spielstand nach dem Seitenwechsel erst zu drehen, um in den Nachspielzeit einen weiteren Gegentreffer hinzunehmen. In der Tabelle steht der HSV hinter Hansa Rostock und Holstein Kiel auf Rang drei.

Die 1. Halbzeit: Langsames freistrampeln

Für die Hamburger lief es zu Beginn nicht. Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis sie Fuß im neuen Wildparkstadion fassten. Da lagen sie allerdings schon mit 0:1 zurück, weil Fabian Schleuser in der 14. Minute die KSC-Führung erzielte. Die Gäste befreiten sich langsam aus der Badener Umklammerung und kamen durch Glatzel (37./39.) zu den ersten erstzunehmenden Abschlüssen.

Nach der Pause: Hamburger Doppelschlag und Ausgleich in der Nachspielzeit

Die Hausherren hatten im zweiten Durchgang nicht mehr so viel Kontrolle über die Partie, so dass die Rothosen in der 61. Minute nach einem direktverwandelten Freistoß von Laszlo Benes aus 18 Metern zum Ausgleich kamen. Vier Minuten später drehte Robert Glatzel (65.) mit seinem dritten Saisontreffer im zweiten Spiel das Ergebnis vorerst. “Bobby“ nutzte eine Flanke von Benes zum 2:1-Führungstreffer für den HSV. Es entwickelte sich eine durchaus spannende Begegnung, denn die Gastgeber wollten den Ausgleich. Den Hamburgern boten sich so Konterchancen, die sie allerdings allesamt nicht nutzten. Der eingewechselte Dompe hatte davon zwei super Möglichkeiten in der Nachspielzeit, scheiterte allerdings an KSC-Keeper Drewes. In der zweiten Situation ballerte Jatta (92.) den Abpraller aus Nahdistanz neben den Kasten. Mit der letzten Aktion des Spiels dann doch noch ein Tor: Budu Zivzivadze (95.) traf zum 2:2-Endstand. Der Georgier stand bei einem Zuspiel von Stindl im gegnerischen Strafraum völlig frei und brachte das Leder flach im linken Eck unter. Große Freude bei den Karlsruhern, dafür Mega-Enttäuschung beim HSV. Randnotiz: Bakery Jatta wurde in der 55. Minute ein- und kurz nach seiner vergebenen Chance wieder ausgewechselt. Höchststrafe für den Gambier!

Fazit: Ein Spiel ist erste zu Ende, wenn der Schiedsrichter abpfeift

Es ist definitiv eine gefühlte Niederlage für den HSV. Nicht zum ersten Mal gab die Konzentration nach, wobei man allerdings erst nach rund 30 Minuten am Spiel teilnahm. Bei den Rothosen funktionierte insbesondere bis dahin gar nichts. Es war ein Schatten des Schalke-Spiels in der Vorwoche. Nach dem Ausgleich und der Führung gab es Chancen, die die Begegnung entscheiden hätten müssen, doch Mut und Entschlossenheit waren nicht da. Dass man am Ende noch in der Nachspielzeit einen Gegentreffer kassierte, wo man einfach versucht hat, wild zu verteidigen, holte das Walter-Team aus dem Dreier-Traum. Diese komplette Punktzahl hätte man mitnehmen müssen. Doch ein Spiel dauert eben, bis der Schiedsrichter abpfeift. Das muss man diese Saison schon am 2. Spieltag erkennen.

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Trainer-Stimmen nach dem Spiel

Christian Eichner (Karlsruhe): „Insgesamt haben wir ein sehr gutes Zweitliga-Spiel gesehen. Wir hatten in der ersten Halbzeit mehr Aktien, mit Klarheit und Konsequenz hätten wir sogar das zweite Tor machen können. Nach der Pause haben die Kleinigkeiten entschieden: Erst ein toller Freistoß, danach dann das “Kacktor“ des Wochenendes. Nach den Gegentoren hat mich meine Mannschaft aber beeindruckt. Wir haben den Gegner hinten reingedrückt, daher geht der Ausgleich am Ende auch in Ordnung. In Summe war es eine gute Leistung meiner Mannschaft.“

Tim Walter (Hamburg): „Es war ein munteres Spiel. Wir sind nicht gut reingekommen, haben folgerichtig das erste Gegentor kassiert. In der Pause haben wir uns aufgerafft und sind durch einen schönen Freistoß zum Ausgleich gekommen. Die Führung kam dann etwas glücklich zustande, danach haben wir die Konter aber nicht sauber genug ausgespielt. Am Ende müssen wir das Ergebnis dennoch über die Runden bekommen – und das haben wir nicht geschafft. Damit müssen wir jetzt aber leben. Im Endeffekt geht das Unentschieden in Ordnung.“

Der 2. Spieltag (4.-6.8.)

Berlin – Wiesbaden 0:1
Paderborn – Osnabrück 1:1
St. Pauli – Düsseldorf 0:0
Kiel – Fürth 2:1
Elversberg – Rostock 1:2
Schalke – Kaiserslautern 3:0
Karlsruhe – Hamburg 2:2
Magdeburg – Braunschweig 2:1
Nürnberg – Hannover 2:2

Die Tabelle

1.F.C. Hansa Rostock24 : 16
2.Holstein Kiel23 : 16
3.Hamburger SV27 : 54
4.Karlsruher SC25 : 44
5.1. FC Magdeburg23 : 24
6.FC St. Pauli22 : 14
6.SV Wehen Wiesbaden22 : 14
8.Fortuna Düsseldorf21 : 04
9.SpVgg Greuther Fürth26 : 23
10.FC Schalke 0426 : 53
11.Hannover 9624 : 42
12.SV 07 Elversberg23 : 41
12.VfL Osnabrück23 : 41
14.1. FC Nürnberg22 : 41
15.SC Paderborn 0721 : 61
16.Eintracht Braunschweig21 : 30
17.Hertha BSC20 : 20
18.1. FC Kaiserslautern21 : 50
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