HSV: Lösung im Fall Mario Vuskovic

Kündigung und neuer Vertrag für Innenverteidiger

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9. September 2024 21:02

Hamburg – Mario Vuskovic bleibt beim Hamburger SV. Das teilte der Zweitligist am Montag endgültig mit. Der Kroate war vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne (Schweiz) für vier Jahre wegen Epo-Dopings gesperrt worden. Der 22-Jährige beteuerte immer wieder seine Unschuld und prüft gerade mit seinen Rechtsanwälten, welche Optionen er weiter hat, um gegen das Urteil vorzugehen. Der HSV musste dem Innenverteidiger nun kündigen und gab ihm sofort einen neuen Vertrag.

„Es stand nie zur Debatte, dass ich meinen Vertrag aussitze“

Dieser gilt für die Zeit nach seiner Sperre, die im November 2026 abläuft. „Für mich selbst ist klar, dass dem bis 2025 laufenden Vertrag durch die bis 2026 verhängte Sperre die Grundlage entzogen ist“, sagte Vuskovic und weiter: „Der HSV hat mich in den vergangenen Jahren auf ganz unterschiedliche Weise unglaublich unterstützt. Auch deshalb stand es für mich nie zur Debatte, dass ich bei Verlängerung der Sperre auf vier Jahre meinen Vertrag aussitzen könnte.“

Neuer Kontrakt stark leistungsbezogen

Vuskovic unterzeichnete einen neuen Vertrag als Lizenzspieler ab 2026. Dieser wird sehr stark leistungsbezogen sein. „Wir bieten Mario damit eine Perspektive und dem HSV eine Chance. Wir alle wissen, dass eine Rückkehr in den Profispielbetrieb nach einer vierjährigen Sperre keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sind jedoch überzeugt davon, dass Mario die Fähigkeiten und den Kampfgeist besitzt, um eine Rückkehr zu meistern. Und wir sind bereit, ihn auf diesem Weg weiterhin bestmöglich zu unterstützen“, sagt Hamburgs Sportvorstand Stefan Kuntz.

„Extrem emotional und belastend“

„Die vergangenen Wochen und Monate waren für Mario und seine Familie extrem emotional und belastend. Umso beeindruckender ist es für uns, wie klar und kämpferisch er sich in unseren Gesprächen gezeigt hat und mit welcher Energie und Überzeugung er bereits darauf hinarbeitet, zurück aufs Spielfeld zu kehren“, so Dr. Eric Huwer. Der Finanzvorstand weiter: „Auch wenn es schwerfällt: Wir akzeptieren, dass Mario den Kampf vor dem CAS verloren hat. Und wir positionieren uns weiterhin gegen jede Art von Doping. Doch auch nach tiefgreifender Auseinandersetzung mit dem CAS-Urteil bleiben unsererseits die bekannten und erheblichen Zweifel, dass der Dopingvorwurf gegen Mario berechtigt ist. Aus diesem Grund werden wir den Weg eines starken solidarischen Zusammenhalts weiter gemeinsam mit unseren Gremien, Gesellschaftern, unseren Partnern, Mitgliedern und Fans fortsetzen. Dies ist es, was uns als HSV-Familie stark macht.“

Keine Schadenersatzforderungen

Regressansprüche oder Schadenersatzforderungen stellt der Hamburger SV gegen seinen Spieler nicht. Da waren sich Vorstand und Aufsichtsrat einig. Da Vuskovic aufgrund der Sperre keine Funktion beim HSV oder sonst wo ausfüllen kann, bleibt die Frage, was er bis zum September in zwei Jahren macht. Erst dann darf der Kroate wieder ins Team-Training einsteigen. Bis dahin hält er sich privat fit. „Ich möchte auf jeden Fall meinen Wohnsitz in Hamburg beibehalten, weil ich regelmäßig in der Hansestadt sein und mir natürlich auch die Spiele meiner Mannschaft im Stadion ansehen will“, sagte er und fügte an: „Der HSV vertraut mir und ich vertraue dem Verein. Ich bin sehr dankbar und ziehe jetzt viel Energie mit Blick auf unser gemeinsames Ziel 2026.“

Vuskovic als Scout bis 2026?

Der Verein prüft nun Optionen, wie man Vuskovic trotzdem auf einen “Lohnzettel“ bekommt. Eine Möglichkeit wäre eine Honorartätigkeit als Scout. Beeindruckend ist im Volkspark, wie felsenfest man hinter ihm stand. Das bewies der Hamburger SV schon im Fall Bakery Jatta, der wegen einer angeblichen Identitätsfälschung von Behörden unter Beschuss geriet. Auch diese Situation stand man gemeinsam durch.

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