HSV: Mega-Strafe droht – und alles nur wegen des Geldes

Rothosen in der “Ewigen Tabelle“ ganz oben mit dabei

Doe HSV-Spieler Ludovit Reis und Jonas Meffert finden die Pyroshow nicht lustig. Foto. Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – 600 Euro für ein Bengalo und 1.500 Euro für das Abschießen von Pyro im Stadion. Kommt es zu einer Spielunterbrechung, gibt es einen Aufschlag von 50 Prozent (bis fünf Minuten) oder sogar 100 Prozent (ab fünf Minuten). Das sagt der Strafenkatalog des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die 2. Bundesliga aus. Der Hamburger SV kennt die Preisliste, überwies in den vergangenen Jahren über 2,7 Millionen Euro an den Verband wegen Verfehlungen der eigenen Anhänger. Damit steht man in der „Ewigen Tabelle“ auf Platz drei hinter Spitzenreiter Eintracht Frankfurt (3,5 Mio.) und dem Zweitplatzierten 1. FC Köln (2,7 Mio.). Alleine in diesem Jahr war es bisher knapp eine Viertel Million Euro, die man bezahlen musste. Und das wird absolut sicher nun noch mehr.

Querschläger fliegen durch die Arena

Denn nach einer Stunde des Auswärtsspiels beim FC Schalke 04 am vergangenen Sonnabend zündelten die Rothosen auf der Tribüne schon wieder (HL-SPORTS berichtete). Neben den üblichen Bengalos flogen allerdings dieses Mal Raketen und Heuler wild im Stadion umher, landeten auf dem Rasen und in den umliegenden Blöcken. Selbst die eigene Mannschaft war geschockt und konnte diese Aktion nicht fassen.

„Das Verhalten einiger HSV-Fans entspricht nicht unserem Verständnis“

Der „HSV Supporters Club“, eine eigene Abteilung (mit den meisten Mitgliedern) des Vereins, äußerte sich in der Vergangenheit eher selten zu Verfehlungen aus der Fankurve. Man sagt der Institution eine gewisse Nähe zur Ultra-Szene nach. Doch jetzt gab es einmal ein Statement: „Raketen, die unkontrolliert durchs Stadion fliegen, gefährden sowohl Zuschauer als auch Spieler. Das Verhalten einiger HSV-Fans entspricht nicht unserem Verständnis von einer verantwortungsvollen und lebendigen Fankultur.“

Die Pyroshow der HSV-Fans sorgte für eine Spielunterbrechung. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

96 Euro für einen Sitzplatz in der 2. Bundesliga gegen einen Aufsteiger

Dabei hatte es einen Grund dafür. Die “Aktive Fanszene“ protestierte damit gegen die überteuerten Ticketpreise zum letzten Heimspiel gegen den SSV Ulm am 10. Mai im Volksparkstadion. Von 16 Euro für einen ermäßigten Stehplatz geht es hoch bis auf 96 Euro für einen Sitzplatz der Kategorie 1. Der Club schlägt damit mit einem saftigen Top-Aufschlag gegen den Aufsteiger und Tabellenvorletzten zu. So etwas gibt es normal beispielsweise nur gegen Bayern München oder Borussia Dortmund. Für das Heimspiel am kommenden Wochenende gegen den Tabellenneunten Karlsruher SC ist es billiger. Hier kostet die teuerste Karte “nur“ 73 Euro. Das Fan-Unverständnis ist zwar nachvollziehbar, doch der Club macht trotzdem Kasse. Das Ulmer Spiel ist bereits ausverkauft. Es gab über 100.000 Anfragen. Bisherige Protestaktionen der Ultras zu diesem Thema blieben übrigens unbeachtet, daraufhin kündigten sie andere Proteste an. Wie man nun weiß, sind diese schmerzlich für die Kasse.

Ulmer Mehreinnahmen schon jetzt wegverplant

Die Mehreinnahmen sind also spätestens nach dem Urteil zum Schalke-Pyro-Wahnsinn aufgefressen. 150.000 Euro könnten es schon werden, was das DFB-Sportgericht dort aufrufen dürfte.   

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  • Reis: Lobeca/Henning Rohlfs
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