Elversberg – Wie gewonnen so zerronnen. Der Hamburger SV hat nach zuletzt zwei Siegen in Top-Spielen am vergangenen Sonnabend eine Niederlage in der 2. Bundesliga eingesteckt. Meffert sah in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte. Bei der SV 07 Elversberg unterlag man mit 2:4 (1:1). Insgesamt war der HSV davor sechs Partien ungeschlagen. Die Serie ist damit gerissen. In der Tabelle ging es von Platz zwei auf Rang vier runter. Am Sonntag könnte man weiter abrutschen.
Die 1. Halbzeit: Selke hält den Fuß hin
Wie bereits von Trainer Baumgart angekündigt wurde der gesperrte Kapitän Schonlau von Perrin in der Startelf ersetzt. Und es lief super für den HSV zu Beginn. Bei einer Hereingabe von Dompe stand Davie Selke goldrichtig und hielt bei der Führung in der 6. Minute nur noch den Fuß rein. Danach kontrollierten die Gäste die Begegnung, doch hatten sie keine weiteren Chancen. Erst Elversbergs Petkov (24.) mit einer Direktabnahme sowie Hamburgs Torschütze auf der anderen Seite nur eine Minute später per Kopfball bekamen die nächsten Möglichkeiten der Begegnung. Kurz vor der Pause erzielte Kristjan Asllani (41.) den Ausgleich aus 20 Metern.
Nach der Pause: Zweimal Gelb-Rot für Norddeutsche
Die zweite Hälfte lief ganz anders. Bei den Rothosen war von Kontrolle nicht mehr viel zu sehen. Dafür krempelte die SVE die Ärmel hoch und kam in der 53. Minute zur 2:1-Führung. Wieder war es Kristjan Asllani (53.), der einen Abpraller vom Hamburger Torwart Heuer Fernandes ins Netz schob. Direkt zehn Minuten danach das 3:1 für die Saarländer. Luca Schnellbacher ballerte das Spielgerät nach Zuspiel von Baum aus fünf Metern unter die Latte. Kurz davor hatte Baumgart drei frische Kräfte auf das Feld geschickt. Das ganze große Aufbäumen bei den Norddeutschen gab es danach nicht. Und nochmal wurde gewechselt, wobei Reis die Kapitänsbinde an Meffert weitergab. Zwei Minuten später kassierte der eine unnötige Gelbe Karte wegen Reklamieren mit Folgen. Zwei Elversberger stießen im eigenen Strafraum mit den Köpfen zusammen und Schiedsrichter Robert Kampka unterbrach sofort. Unglücklich für den HSV, denn der war gerade im Angriff und darüber beschwerte sich der Hamburger Spielführer. Und dann doch noch der Anschlusstreffer für die Gäste. Davie Selke (84.) mit seinem zweiten Tor, dieses Mal per Kopfball nach einer Muheim-Ecke. Es hätte also nochmal spannend werden können, doch der Ersatz-Kapitän des Ersatz-Kapitäns flog vom Platz. Jonas Meffert (85.) zog ein taktisches Foul und kassierte die Ampel-Karte. Das brachte die eigene Bank in Rage. Die Folge: Co-Trainer Merlin Polzin sah erst gelb und dann gelb-rot. Bei neun Minuten Nachspielzeit hätte noch etwas gehen können, allerdings auch für die Elversberger und die schraubten das Ergebnis auf 4:2 durch einen Schuss von Robin Fellhauer sogar noch nach oben. Daran konnte dann auch der dritte Kapitän des Tages, Heuer Fernandes, nichts mehr ändern. Der flog ins Leere.
Selke kritisiert Abwehrverhalten
HSV-Doppeltorschütze Davie Selke sagte danach: „Wir haben es zunächst gut gemacht, sind gut in die Partie gekommen und gehen auch mit 1:0 in Führung. Bis dahin lief alles nach Plan. Das Gegentor in der ersten Halbzeit kriegen wir durch eine sehr gute Einzelleistung, ansonsten haben wir das Spiel auch gut kontrolliert. Nach der Pause wollten wir weiter alles reinschmeißen, kriegen dann aber unglücklich, weil wir es nicht kompakt zusammen verteidigen, die zwei Gegentore. Darüber müssen wir reden, warum wir es nicht hinbekommen haben, die Angriffe konsequent zu verteidigen. Das 2:3 haben wir noch zu einem guten Zeitpunkt gemacht, bekommen dann aber die Rote Karte, so dass zum Schluss noch das 2:4 fällt, als wir alles nach vorne geworfen haben.“
„In der zweiten Hälfte war es dann einfach zu wenig“
Keeper Daniel Heuer Fernandes meinte: „Wir müssen leider von einer verdienten Niederlage sprechen. Wir sind gut ins Spiel gekommen, gehen auch in Führung und danach haben wir unsere Linie verloren. Der Gegner hatte mehr Ballkontrolle und wir waren nicht aggressiv genug in den Räumen. Das 1:1 zur Halbzeit war okay, aber in der zweiten Hälfte war es dann einfach zu wenig. Wir haben in allen Bereichen nicht das gezeigt, was wir sehen wollen. Wir müssen daran arbeiten und wollen schnellstmöglich ein anderes Gesicht zeigen.“
Kurze Pause – Mittwoch schon Pokal in Freiburg
Gut, dass es gar nicht so viel Zeit für hängende Köpfe gibt. Der Hamburger SV ist bereits am kommenden Mittwoch im DFB-Pokal gefordert. Dann geht es um 18 Uhr beim Bundesligisten SC Freiburg um den Einzug in das Achtelfinale. Die Breigauer verloren am Sonnabend bei RB Leipzig mit 1:3 und stehen in der Tabelle auf dem vierten Platz.
Der 10. Spieltag (25. – 27.10.)
Köln – Paderborn 1:2
Nürnberg – Regensburg 8:3
Karlsruhe – Berlin 1:3
Schalke – Fürth 3:4
Elversberg – Hamburg 4:1
Düsseldorf – Kaiserslautern 3:4
Darmstadt – Ulm (So., 13.30 Uhr)
Magdeburg – Hannover
Braunschweig – Münster
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