Kurz vor dem Siegtreffer zieht Kerschbaumer ab und trifft nur die Latte Foto: Lobeca/Gettschat

Hamburg – Der Hamburger SV hat am Freitag seine erste Heimniederlage in der 2. Bundesliga kassiert. Gegen den 1. FC Heidenheim gab es ein 0:1 (0:0).

Für van Drongelen sollte es zum ersten Mal nach 49 Startelfeinsätzen von der Bank losgehen, doch der Holländer rückte kurzfristig für Jung nach, der sich beim Aufwärmen verletzte und somit Letschert die Innenverteidigung beim HSV bildete. Jatta kehrte nach seiner Rot-Sperre wieder zurück auf den Rasen und auch Kapitän Hunt mischte von Beginn an mit. 

Die erste Halbchance hatten die Baden-Württemberger durch Kleindienst (5.), der nicht mehr rechtzeitig an eine Hereingabe von Schnatterer herankam. Auf der anderen Seite bediente Hunt Harnik im Strafraum, der allerdings einen Schritt zu spät gegen FCH-Torwart Müller kam. Und wieder waren es die Gäste, die ein Zeichen setzten. Kleindienst (16.) nahm eine verunglückte Kopfballabwehr von Leibold direkt vom Sechszehner – Pfosten! Ab da waren die Hamburger wach. Nach einer guten Einzelaktion über rechts von Jatta, schoss Harnik (19.) sich selbst am Fünfmeterraum an und der Ball verfehlte das Heidenheimer Gehäuse. Die Rothosen versuchten sich den Gegner zurecht zulegen, drängten ihn immer weiter in die eigene Abwehrzone. Heidenheim verteidigte teilweise mit elf Mann am eigenen Strafraum. Der Tabellenvierte blieb dennoch gefährlich und verlagerte seine Ambitionen auf Konter. Es gab Grund zum Anlass, dass man ein Geduldsspiel erwarten dürfte. Heidenheims Griesbeck musste nach einer halben Stunde nach einem Zusammenprall mit Kittel verletzt raus. Dann ging es wieder schnell beim HSV. über links setzte Fein Kittel in Szene, der auf Dudziak (35.) ablegte. Dessen Schuss aus zehn Metern hielt Müller. Man näherte sich der Führung. Harnik (38.) aus Nahdistanz, aber Müller war wieder da. Die größte Chance vor der Pause hatte Jatta (42.), als er im rechten Strafraumeck freie Bahn hatte und im letzten Moment und selbst unentschlossen doch noch gestört wurde. Die Anzeigentafel zeigte es an: Hamburg 70 und Heidenheim 30 Prozent Ballbesitz – die aktuelle Torschwäche setzte sich also möglicherweise doch zuhause fort. Torlos beendete Schiri Brych den ersten Durchgang. 

Die Gastgeber machten in der zweiten Hälfte da weiter, wo sie zuvor aufhörten und schraubten das Eckenkonto auf 4:0 hoch. Ein Narey-Schuss aus der Distanz war dabei kein Problem für Müller. Kittel (52.) war der nächste, der am Heidenheimer Schlussmann aus fünf Metern verzweifelte. Bei der fünften Ecke des HSV gab es einen kurzen Aufreger, weil van Drongelen im Strafraum fiel. Der Video-Assistent sollte erst eingeschaltet werden, doch Brych entschied auf Abstoss für den FCH. Ein Elfmeter wäre in dieser Szene allerdings eine vermutliche Fehlentscheidung gewesen. Hamburg drückte auf das erste Tor. Es ging immer um das gegnerische Gehäuse herum, bis sich eine Lücke auftat. Die war nur schwer zu finden. Das Team aus Baden-Württemberg wirkte langsam müder. Nun musste Hecking reagieren. Noch tauschte der HSV-Coach nicht, dafür aber nochmal der Gast: Schnatterer raus, Otto rein (68.). Kurz danach war es soweit. Hintereseer ersetzte Hunt (73.), um für noch mehr Unruhe im Heidenheimer Strafraum zu sorgen. Die letzte Viertelstunde brach an und bedurfte möglicherweise einem erneuten Lucky Punch. Den hätte Kleindienst (77.) fast geschafft, traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Danach gab es eine Doppelchance für die Hamburger. Erst mit Harnik (78.) und im zweiten Anlauf Jatta. Beide Schüsse wurden auf der Linie gerettet. Im Gegenzug hatten die Hausherren Glück, weil Leipertz völlig frei vor Heuer Fernandes stand. Im nächsten Angriff klingelte es doch. Kerschbaumer traf die Latte und irgendwie kam das Leder zu Flhrenbach (82.), der den geschlagenen Heuer Fernandes überwand. 1:0 für Heidenheim. Hecking wechselte noch einmal doppelt. Kinsombi und Samperio kamen für Narey und Fein. Jetzt wurde es eng. Inzwischen steigerte der Tabellenzweite seinen Ballbesitz in der Partie auf 76 Prozent, aber keinen Ertrag. Müller parierte einem Schuss von Harnik aus Nahdistanz. Die nächste Chance hatte Jatta (91.) – erneut Müller da. Hinterseer (92.) verfehlte per Kopf. Danach war Schluss und die erste Heimniederlage der Rothosen war in Stein gemeißelt. Bitter, denn Tabellenführer Bielefeld schaffte in der Nachspielzeit noch ein 2:2-Unentschieden gegen Karlsruhe.

Statistik: 

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Hamburger SV – 1. FC Heidenheim 

Tore: 0:1 Föhrenbach (82.) 

Zuschauer: 42.190 

Hamburg: Heuer Fernandes, van Drongelen, Narey (86. Samperio), Dudziak, Kittel, Hunt (73. Hinterseer), Jatta, Leibold, Harnik, Letschert, Fein (86. Kinsombi)

Heidenheim: Müller, Busch, Hüsing, Mainka, Schnatterer (68. Otto), Kleindienst, Leipertz (89. Beermann), Griesbeck (33. Föhrenbach), Kerschbaumer, Theuerkauf, Dorsch

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