
Hamburg – Alles andere als Heimsieg für den Hamburger SV gegen Eintracht Braunschweig am Freitag um 18.30 Uhr wäre eine große Enttäuschung in der gesamten 2. Bundesliga. Doch Vorsicht: Die Niedersachsen gewannen schon das Hinspiel mit 3:1, ließen den aktuellen Spitzenreiter alt aussehen. Und nach dem 1:1-Unentschieden in Münster war der Drittletzte der Tabelle gegen Mitaufstiegskonkurrenten SC Paderborn mit 3:2 erfolgreich, findet gerade die zweite Luft im Abstiegskampf.
„Deshalb sind wir mehr als nur gewarnt“
Das weiß auch Merlin Polzin und sagte auf der Pressekonferenz vor der Partie: „Das Hinspiel haben wir noch alle in Erinnerung. Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die richtig gut das ausgenutzt hat, was uns als HSV gefehlt hat. Deshalb sind wir mehr als nur gewarnt, was den Gegner angeht. Braunschweig verteidigt mit einer sehr kompakten Fünferkette, schafft es immer wieder, den passenden Mix zwischen tiefer Verteidigung und hohem Druck zu finden. Gleichzeitig besitzen sie im Umschaltspiel eine Waffe, vor allem über Akteure wie Philippe oder Tachie, die über eine extrem hohe Geschwindigkeit verfügen. Zudem haben sie auch Spieler mit einer richtig guten Mentalität in ihren Reihen, wie etwa Tempelmann oder Köhler. Wir haben aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen und ein Heimspiel im vollen Volksparkstadion. Die Vorfreude ist sehr groß. Das Ziel ist, unser Stadion ab der ersten Minute zum Beben zu bringen. Wir wollen mit unserer Art und Weise dafür sorgen, dass die drei Punkte hier in Hamburg bleiben.“
Wird Braunschweig zum Stolperstein?
Nach einem Spaziergang hört sich das nicht an, was der Trainer des HSV da von sich gab. Zurecht, denn immer wieder stolperten die Hamburger über die vermeintlich “Kleinen“ in der Vergangenheit. Er meint: „Wir wissen, dass jetzt das Saisonfinale kommt und jeder Punkt hilft, um unser großes Ziel zu erreichen. Es bringt uns aber nichts, Zustände, die wir uns wünschen, im Kopf schon durchzuspielen. Wir sind sehr froh über unsere Ausgangsposition, wissen aber auch, was wir dafür getan haben. Wir haben all die Dinge verinnerlicht, für die wir stehen wollen. Wir werden jetzt nicht davon abrücken, nichts überhöhen und auch nicht weniger machen, weil wir meinen, schon irgendetwas erreicht zu haben. Wir fokussieren uns nur auf Eintracht Braunschweig und denken nicht an die nächste Woche.“ Das Hinspiel endete 3:1 für den BTSV (HL-SPORTS berichtete).
Fernduell mit Köln ohne Reis
In dem Fernduell mit Verfolger 1. FC Köln (zeitgleich bei Greuther Fürth zu Gast) kommt es auf Kompaktheit und entschlossenes Auftreten an. Da hilft gutes Personal. Aboubaka Soumahoro, Bakery Jatta und Noah Katterbach befinden sich im Aufbautraining. Für das Wochenende stehen zudem Ludovit Reis, Nicolas Oliveira und Mario Vuskovic nicht zur Verfügung. Dafür ist Matheo Raab wieder im Mannschaftstraining. „Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen und strahlt eine große Vorfreude aus. Auch Jonas Meffert und Davie Selke, die zuletzt in Nürnberg ja angeschlagen waren, sind zurück und haben voll mit der Mannschaft trainiert“, so Polzin.
Meffert mit Maske
Zu Meffert fügte er hinzu: „Das Wichtigste ist, wie er sich mit der Maske fühlt und inwiefern sie ihn einschränkt oder nicht. Es ist klar, dass er einwandfrei spielen muss, damit er seine bestmögliche Leistung bringen kann. Diesbezüglich kann es noch zu Anpassungen bei der Maske kommen. Dazu stehen wir mit der medizinischen Abteilung im Austausch. Wenn “Meffo“ fit ist und spielen kann, dann ist er ein zentraler Baustein in unserer Art und Weise, Fußball zu spielen. Zudem ist er aufgrund seiner Leistungen ein Anführer innerhalb der Mannschaft. Wir möchten ihn am Freitag auf dem Platz haben, sofern es die Maske zulässt.“ Damit ist er nach Selke der nächste HSVer in kürzester Zeit mit Maske.
18 Punkte noch zu vergeben
Es ist das drittletzte Heimspiel in der regulären Saison. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt derzeit sechs Punkte, könnte auf neun vor Sonnabend anwachsen, wenn es mit einem Dreier klappt. Es wäre ein großer Schritt Richtung Bundesliga. Die “Frühlingsgefühle“ der vergangenen Jahre, wo der HSV meist Meter im Aufstiegskampf verlor, scheint es dieses Mal nicht zu geben. Doch es heißt weiter abwarten. Sechs Partien sind es noch, also 18 Punkte zu vergeben. Entschieden ist noch nichts.
Neues “Wohnzimmer” für die Frauen
Sollte es mit dem Doppelaufstieg der Männer und Frauen klappen, wird das Volksparkstadion in der neuen Saison geteilt. Schafft es das Team von Marwin Bolz, zieht es von Platz sechs in die Arena. HSV-Vorstand Eric Huwer sagt: „Wir wissen, dass 57.000 Zuschauer bei einem Frauen-Spiel eine Ausnahme waren und auch in Zukunft nicht die Regel sein werden, aber wir haben mit Begeisterung zur Kenntnis genommen, was dieses Spiel bei uns, bei Zuschauern, bei Partnern und vor allem bei den Spielerinnen ausgelöst hat.“ Dazu teilte der Verein mit, dass im Anschluss auch das Thema „Heimspielort“ neu bewertet wurde. „Am Ende waren wir uns alle einig, dass es in Anbetracht der leider noch fehlenden Frauen-Spielstätte in Hamburg nur eine angemessene Übergangsalternative gibt: das Volksparkstadion“, so Huwer. Die vorherige Planung mit Platz sechs und einer Ausnahmegenehmigung wurde gekippt, stattdessen wird nun das “Wohnzimmer” des HSV als neue Heimspielstätte gewählt.
Sonntag gegen Frankfurt am Volksparkstadion
Am kommenden Sonntag geht es erstmal wieder auf dem Nebenplatz um die Bundesliga. Die Hamburgerinnen stehen derzeit auf einen Aufstiegsplatz und empfangen um 11 Uhr Eintracht Frankfurt II. Auch hier sind es noch sechs Spieltage.
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Der 29. Spieltag (11.-13.4.2025)
Hamburg – Braunschweig (Fr., 18.30 Uhr)
Fürth – Köln
Hannover – Elversberg (Sa., 13 Uhr)
Berlin – Darmstadt
Ulm – Magdeburg
Kaiserslautern – Nürnberg (20.30 Uhr)
Paderborn – Düsseldorf (So., 13.30 Uhr)
Münster – Karlsruhe
Regensburg – Schalke
Die Tabelle
1. | Hamburger SV | 28 | 61 : 32 | 52 |
2. | 1. FC Köln | 28 | 42 : 33 | 50 |
3. | 1. FC Magdeburg | 28 | 55 : 41 | 46 |
4. | 1. FC Kaiserslautern | 28 | 49 : 43 | 46 |
5. | SC Paderborn 07 | 28 | 47 : 37 | 45 |
6. | SV 07 Elversberg | 28 | 51 : 32 | 44 |
7. | Fortuna Düsseldorf | 28 | 45 : 41 | 44 |
8. | Hannover 96 | 28 | 34 : 27 | 43 |
9. | 1. FC Nürnberg | 28 | 47 : 44 | 41 |
10. | Karlsruher SC | 28 | 46 : 49 | 40 |
11. | FC Schalke 04 | 28 | 48 : 50 | 37 |
12. | Hertha BSC | 28 | 42 : 44 | 35 |
13. | SV Darmstadt 98 | 28 | 47 : 45 | 34 |
14. | Greuther Fürth | 28 | 40 : 52 | 34 |
15. | SC Preußen Münster | 28 | 28 : 36 | 27 |
16. | Eintracht Braunschweig | 28 | 28 : 52 | 27 |
17. | SSV Ulm 1846 | 28 | 28 : 35 | 23 |
18. | Jahn Regensburg | 28 | 16 : 61 | 19 |