Hamburg – Die Favoriten der 2. Bundesliga haben schon am 1. Spieltag Federn lassen müssen. Der Aufstiegskandidat FC Schalke 04 wurde vom Hamburger SV mit einer 1:3-Niederlage im Unterhaus begrüßt. Für die Rothosen war es der erste Auftaktsieg in der Fremde seit 14 Jahren. Auch Nordrivale Werder Bremen schaffte mit Glück einen Zähler zuhause gegen Hannover 96.
Eklat um Schalker Fans
Einen kleinen Beigeschmack hatte der Auftakt zur neuen Saison allerdings. Aus Block der Heimfans soll HSV-Spieler David Kinsombi mit „Affenlauten“ rassistisch beleidigt worden sein. Das „Abendblatt“ berichtete, dass nach dem Vorfall in der 18. Minute die Ordner in diesem Bereich erhöht wurden. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.
„Für viele war das mutig und ich für mich noch nicht mutig genug“
Die Freude über den ersten Dreier der neuen Spielzeit überwog allerdings bei den Hamburgern. Drei Tore in einer Halbzeit, nach Rückstand und verschossenem Elfmeter und die Spielidee von Neu-Coach Tim Walter ließ viele Fan-Herzen höherschlagen. Der 45-Jährige tritt aber sofort auf die Euphorie-Bremse. „Es war der erste Spieltag und wir sind gut beraten, entspannt und hart weiterarbeiten. Wir wissen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben und das nehmen die Jungs gut an. Wir müssen noch mutiger werden. Für viele war das mutig und ich für mich noch nicht mutig genug, da kann man noch mehr investieren, wir die Positionen noch besser auffüllen und härter in der Zweikampfführung sein müssen und die Standards besser annehmen. Das ist eine Aufgabe, der man sich stellt und alles wegverteidigt und alles reinhaut und da können wir noch ein bisschen nachlegen“, sagte er am Sonntag.
HSV-Dominanz beim Ballbesitz
Walter ist bekannt für seinen offensiven Spielstil. Schalke wusste das anscheinend nicht und auch die Veltins-Arena verstummte mit ihren knapp 20.000 Zuschauern am Freitagabend schnell. Walter beschrieb seine Eindrücke von der Partie so: „Es war schön wieder vor Zuschauern zu spielen. Das kennt man so gar nicht mehr mit dieser Stimmung. Deswegen war meine Mannschaft am Anfang etwas überrascht, wobei ich trotzdem sagen muss, dass sie das sehr gut gemacht haben und sich herausgelöst haben. Das erste Tor entsteht durch einen Fehler von uns. Mit Ball war schon vieles sehr gut und gegen den Ball fand ich auch, dass wir sehr intensiv und gut in den Zweikämpfen waren.“ Der Ballbesitz ließ am Ergebnis im Übrigen keinen Zweifel. 73 Prozent davon hatten die Rothosen davon in der gesamten Begegnung.
Bekommt Matchwinner Heuer Fernandes schon Montag dänische Konkurrenz?
Matchwinner war definitiv Daniel Heuer Fernandes, der von den Fans mit 83 Prozent dazu gewählt wurde. Gerade in den Schlussminuten zeigte er, dass er die Nummer 1 im HSV-Kasten sein will. Walter: „Die letzten Tage hat er viel abbekommen und da tut es ihm gut und uns gut. Wir wissen, was wir an Ferro haben. Wir brauchen aufgrund der Quantität noch einen Keeper, aber wir sind zufrieden mit den Jungs, die wir haben.“ Dänemarks U21-Keeper Oliver Christensen steht auf dem Wunschzettel im Volkspark. Sein aktueller Verein Odense BK pokert allerdings und will anscheinend rund 3 Millionen Euro haben, die Hamburger aber nur zwischen 2 Millionen Euro und 2,5 Millionen Euro zahlen. Möglich, dass es schon Anfang der Woche eine Entscheidung gibt.
Der 1. Spieltag (23.-25.7.)
Schalke – Hamburg 1:3
Darmstadt – Regensburg 0:2
Heidenheim – Paderborn 0:0
Dresden – Ingolstadt 3:0
Rostock – Karlsruhe 1:3
Bremen – Hannover 1:1
St. Pauli – Kiel 3:0
Nürnberg – Aue 0:0
Sandhausen – Düsseldorf 0:2