Hamburg – Fast wäre es schon wieder in Vergessenheit geraten, doch das ist bei Jean-Luc Dompe nicht der Fall. Der Flügelstürmer des Hamburger SV erhielt Post von der Staatsanwaltschaft wegen seines Unfalls in der Hafenstraße. Dabei soll der Franzose im vergangenen Februar ein illegales Rennen gefahren sein. Mit überhöhter Geschwindigkeit setzte er seinen BMW gegen eine Bushaltestelle und beging Fahrerflucht. Personen kamen nicht zu Schaden und der 28-Jährige entschuldigte sich im Nachgang öffentlich. Den Führerschein musste er trotzdem erst einmal abgeben.
Strafbefehl gegen Dompe
Die Staatsanwaltschaft ermittelte und kam nach Aussage von Dompes Anwalt Frederic Schneider zu dem Ergebnis, dass es kein Rennen gab. Das berichtet unter anderem das “Abendblatt“. Die Zeitung zitiert ihn wie folgt: „Herr Dompe bereut weiterhin, dass es zu dem Verkehrsunfall gekommen ist. Aufgrund des unerlaubten Entfernens vom Unfallort werden wir den Strafbefehl akzeptieren. Seinen Fehler sieht er ein.“ Dieser Strafbefehl soll sich auf zwischen 45.000 Euro und 60.000 Euro, wie verschiedene andere Medien berichten. Eine bisher nicht bezifferte, „aber saftige“, Geldstrafe seines Arbeitgebers HSV gab es schon vorher.
Teures Vergnügen
Im Volkspark selbst gab es am Freitag die Nachricht, dass man für eine “Pyro-Revolution“ gegen den Deutschen Fußball Bund (DFB) bereit ist. Cornelius Göbel, Chief Culture & Marketing Officer / CMO bei den Hamburgern, gab gegenüber dem “Abendblatt“ zu verstehen, dass man die Ultra-Szene und ihre Choreographien mit Unterstützung von Bengalos akzeptiere, doch für den Verein wird das stets ein teures Vergnügen. Im Februar 2020, vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC, gab es eine vom DFB “genehmigte Feuershow“. Ist das zukünftig regelmäßig möglich? Zum Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück gab es wieder Blinker und Rauch aus der Kurve, doch dieses Mal sehr kontrolliert und ohne, dass Gegenstände auf den Platz geworfen wurden.
Vereine formieren sich gegen DFB
Empfindlich für die Clubs sind dabei die ständigen DFB-Strafen, die pro Pyro-Gegenstand zwischen 1.000 Euro und 3.000 Euro liegen. So kommen jedes Jahr mehrstellige Millionenbeiträge als Einnahmen für den Verband zustande. Die Fans hören dennoch nicht mit ihren Bengalo-Aktionen auf. Dieses Spiel geht nun schon einige Jahre. Göbel macht sich für ein Umdenken gegenüber dem DFB stark und will in Hamburg eine Art Pilotprojekt starten. Dabei müssten sich alle einen Tisch setzen und bereit für eine “Revolution“ sein. Der HSV ist nicht alleine, denn andere Bundesligisten üben ebenfalls Kritik an der Kriminalisierung der Ultra-Bewegung. Aktuell “führt“ man die Tabelle aller Proficlubs in Deutschland in dem Bereich übrigens an. Für mindestens 36 Fackeln zum Auftakt gab es eine Strafe in Höhe von 21.600 Euro.
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