HSV revanchiert sich für Last-Minute-Niederlage bei Hansa Rostock

Neuzugang Nemeth trifft als Joker

Ludovit Reis und Miro Muheim jubeln nach einem HSV-Tor. Archivfoto: Lobeca/Felix Schlikis

Rostock – Zweites Spiel, zweiter Sieg für den Hamburger SV im Kalenderjahr und dazu noch ein Stückweit zusammen mit Darmstadt 98 von der Konkurrenz abgesetzt. Der HSV siegte am Sonntag beim F.C. Hansa Rostock mit 2:0 (1:0) nach Toren von Reis und Neuzugang Nemeth und revanchierte sich für die unglückliche 0:1-Hinspielniederlage, bei der Schumacher in der letzten Minute den Siegtreffer für die Mecklenburger erzielte. Nun wurde das Ergebnis wieder geradegerückt.

Die 1. Halbzeit: Hansa mit gutem Start

Hansa war sofort auf dem Platz, spielte den Tabellenzweiten einige Streiche in der Offensive und kam sogar bereits nach drei Minuten zur ersten Torgelegenheit. Verhoek traf den Ball nicht richtig und so ging dieser links vorbei. Erst nach einer Viertelstunde gab es auf der anderen Seite die erste brenzlige Szene, als Kolke nach einer Flanke von Meffert klärte und den Nachschuss ebenfalls entschärfte. Heyer (17.) versuchte es aus der Distanz, doch da fehlte nicht viel am Führungstreffer. Die Rostocker hatten zwar weniger Ballbesitz, machten es den Hamburgern allerdings sehr schwer. Einmal lief es dann doch komplett falsch im Hansa-Strafraum. Meffert drang in den Strafraum ein, wurde gestoppt, der Ball prallte Ping-Pong-artig von einem Spieler zum anderen und Ludovit Reis (40.) nutzte die Verwirrung aus Nahdistanz zur 1:0-Pausenführung für den HSV.

Nach der Pause: HSV-Neuzugang macht alles klar

Im zweiten Durchgang wurde es zunehmend zu einer Wackel-Partie. Die Rothosen hatten zwar die erste Chance nach dem Seitenwechsel, doch verantwortlich war einer ihrer früheren Kollegen. Van Drongelen (52.) köpfte fast ins eigene Netz und die Kugel landete bei Königsdörffer, der scheiterte. Glatzel kam nun dran und legte auf Dompe ab, doch der schießt das Spielgerät an die Latte und von dort aus fiel es in die Arme von Kolke. Riesenglück für Hansa in dieser Situation. Die nächste Chance hatte Muheim (65.), der knapp über die Latte schoss. Kurz danach jubelte Hansa doppelt. Erst traf Ingelsson (68.) ins Hamburger Netz, doch der stand klar im Abseits und zwei Minuten später klingelte es schon wieder hinter Heuer Fernandes. Verhoek schob den Ball ins lange Eck, doch auch dieser Treffer zählte nicht, denn auch er stand sehr deutlich im Abseits. Pech für die „Kogge“, die allerdings nicht aufgab. Und dann sah Damian Roßbach (81.) die Gelb-Rote Karte für ein Foul an Jatta an der Seitenlinie. In Unterzahl konnte Rostock keinen Druck mehr erzeugen und musste den HSV gewähren lassen. Dabei ließ Glatzel (85.) die Vorentscheidung liegen. Andras Nemeth (94.) kam danach in die Partie und sorgte mit seinem Debüt-Tor für seinen neuen Verein in der Nachspielzeit für den 2:0-Erfolg der Gäste.

Das Fazit: Kippel-Sieg für den HSV, aber verdient

Die erste halbe Stunde hat mir Rostock ganz gut gefallen, auch wenn der HSV viel Ballbesitz hatte. Nach dem Tor war es ein wenig wie ein Brustlöser, der in der Phase der beiden Abseitstore von Hansa einem wieder die Luft etwas abschnürte. Diskussionen über die Schiri-Entscheidungen sind aus meiner Sicht unnötig, weil sie richtig waren. Ingelsson und Verhoek standen megaweit im Abseits, auch wenn beim zweiten Ding der Ball von einem Hamburger berührt wurde. Bei der Ballabgabe stand Verhoek im Abseits und das zählt nun mal. Am Ende war der Platzverweis der Genickbrecher für den FCH, der sich mit etwas mehr Glück sicherlich einen Punkt hätte erschleichen können. Die Zähler muss man aber gegen andere Gegner holen, dafür war der HSV dann einfach doch zu abgezockt. Verdienter Sieg!

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Die Stimmen nach der Partie

Patrick Glöckner (Rostock): „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, hatten ein hohes Maß an Selbstsicherheit. Leider haben wir aber nicht das erste Tor geschossen und kassieren dann mit einem abgefälschten Ball das Gegentor. In der zweiten Halbzeit war es ein sehr offenes Spiel, in dem wir die Konsequenz haben vermissen lassen. Gegen den HSV bekommst du dann normalerweise nicht mehr die Kurve, trotzdem war das Spiel bis zum Ende offen. Leider hat es aber nicht gereicht, dennoch sind wir auf einem guten Weg und müssen jetzt weitermachen.“

Tim Walter (Hamburg): „Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gegen einen starken Gegner gemacht. Rostock hat uns alles abverlangt, wir mussten vor allem gegen den Ball sehr hart arbeiten. Die tolle Kulisse hat ihr Übriges getan. Unterm Strich steht: zu Null gespielt, gewonnen, also alles gut. Und wir sind wir wirklich stolz, dass wir hier gewonnen haben. Wir haben guten Fußball gespielt und sauber verteidigt. Daher bin ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Besonders freut mich, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben.“

Der 19. Spieltag (3. – 5.2.)

Paderborn – Düsseldorf 4:1
Sandhausen – Darmstadt 0:4
Regensburg – Bielefeld 1:3
Braunschweig – Heidenheim 2:0
Kaiserslautern – Kiel 2:1
Greuther Fürth – Nürnberg 1:0
St. Pauli – Hannover 2:0
Rostock – Hamburg 0:2
Magdeburg – Karlsruhe 1:1

Die Tabelle

1.SV Darmstadt 981933 : 1542
2.Hamburger SV1935 : 2140
3.1. FC Heidenheim 18461935 : 2236
4.1. FC Kaiserslautern1934 : 2535
5.SC Paderborn 071940 : 2332
6.Fortuna Düsseldorf1930 : 2629
7.Hannover 961926 : 2328
8.Holstein Kiel1933 : 3128
9.FC St. Pauli1926 : 2523
10.SpVgg Greuther Fürth1924 : 2823
11.Eintracht Braunschweig1922 : 3021
12.F.C. Hansa Rostock1917 : 2721
13.DSC Arminia Bielefeld1927 : 3120
14.Karlsruher SC1927 : 3219
15.SV Sandhausen1923 : 3419
16.1. FC Nürnberg1916 : 2719
17.SSV Jahn Regensburg1921 : 3519
18.1. FC Magdeburg1923 : 3718
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