HSV: Robin Meißners Mama verrät: „Ball war sein erstes Wort“

21 Jahre, Stürmer, Hamburger!

Robin Meißner (HSV) beim Training. Foto: Lobeca/Michael Schwarz

Hamburg – Es war sein erster Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga und es dauerte 30 Minuten, dann durfte Robin Meißner sein erstes Profi-Tor bejubeln. Der 21-Jährige führte den Hamburger SV am vergangenen Montag auf die Siegerstraße gegen den 1. FC Nürnberg. Nicht nur, dass er den Führungstreffer selbst erzielte, Meißner legte auch das 2:0 für Bakery Jatta vor. Am Ende hieß es 5:2 und der gebürtige durfte sich hinterher ein dickes Lob vom Cheftrainer abholen.

Interimstrainer antwortet auf Frage von HL-SPORTS zu Robin Meißner

„Er ist ein schlauer Junge“

„Robin und ich kennen uns schon von der U21 und ich habe ihn hier die ganze Zeit erlebt. Die Entwicklung, die er gemacht hat, ist gut. Wir haben gewusst, dass er auf der einen Seite eine gute Physis hat und mentalitätsmäßig top ist. Er ist ein schlauer Junge auf der anderen Seite. Die Art und Weise, wie er Fußball spielt, gefällt. Er ist schnell, robust, kann Bälle festmachen und dann ist da noch das, was ich ihm gesagt habe: Als Stürmer zählst du nur, wenn du Tore machst. Und das hat er getan“, lobt der 70-Jährige den Youngster. Dabei hätte ihm Hrubesch „das Tor des Monats“ gegönnt, als Meißner in der zweiten Hälfte den Lattentreffer auspackte. „Der Jung hat einen super gemacht und es war ein riesiger Spaß“, so HSV-Coach Horst Hrubesch.

Robin Meißner (HSV) beim Training. Foto: Lobeca/Michael Schwarz

Torstatistik stimmt

Dabei wäre Meißner das Tor fast gar nicht zuerkannt worden. Nürnbergs Asger Sörensen fälschte den Schuss in der ersten Halbzeit ab. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) drückte anscheinend ein Auge zu. Somit ist Meißners Bilanz: 1 Saisontor. Auch Kapitän Tim Leibold stieß in die Trainer-Kerbe: „Robin hat ein richtig, richtig gutes Spiel gemacht.“ Nicht umsonst wurde er als „Man of the Match“ gesehen.

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Vom Stadtrivalen ausgebildet

Meißner wechselte erst im vergangenen Sommer vom FC St. Pauli zum HSV, durfte sich in der 2. Bundesliga vor Montag schon über sieben Einwechslungen freuen. Jetzt kam der Durchbruch – mit dem Startelf-Debüt. In der abgebrochenen Regionalliga-Saison traf der gebürtige Hamburger in zehn Einsätzen sechsmal, legte zwei weitere Tore auf. Für den Hamburger SV ein richtiger Glücksgriff mit Perspektive.

Aufstellung des HSV gegen 1. FC Nürnberg. Foto: rk

Einmal für Deutschland

Der erste Schritt ist für Meißner getan, doch das wirkt sicherlich auch auf andere. „Ein Tor ist keins“, doch man darf vermutlich noch mehr vom 21-Jährigen erwarten. Groß wurde er im Bergedorfer Umland beim Willinghusener SC, wechselte mit 13 Jahren zu den Braun-Weißen, gegen die er sein Profidebüt in dieser Spielzeit gab und jetzt heißt sein Verein HSV. Für die Deutsche U18-Auswahl durfte Meißner 2017 für 20 Minuten gegen Österreich spielen. Der Vertrag bei den Rothosen läuft noch bis zum Sommer 2022. Hrubesch dürfte sich dafür aussprechen, dass dieser nun vorzeitig verlängert wird, denn der 70-Jährige setzt auf Jung und Alt. Meißner könnte ein wichtiger Teil davon werden.

v.l.: Meißner (HSV) mit seinem ersten Abschluß, Schöppner, Hüsing und Mainka (alle FCH) versuchen zu blocken. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Mama Meißner verrät…  

„Ball“ war sein erstes Wort, erzählte Ruth Meissner, Mutter von Robin in einem Interview vor 15 Jahren. „Mozart des Fußballs“ wurde er später genannt, der schon mit anderthalb er auf dem Grandplatz in Willinghusen stand und auch gerne mal einen Kindergeburtstag für das Training sausen ließ. Vater Lars Heinemann, früher in der Hamburger Auswahl: „Solange Fußball spielen ihm Spaß macht, ist das okay. Dann unterstützen wir ihn. Aber er muss nicht.“ Spaß hatte er am Montag und das darf sicherlich gerne so weitergehen.

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