HSV: Tim Walter gibt Fehler zu – Jonas Boldt dementiert

Nach dem 2:0-Sieg in Nürnberg wird eine Entscheidung erwartet

Tim Walter (Hamburger SV) beim Abschlusstraining. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Darf er bleiben oder muss er gehen? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur die Fans des Hamburger SV. Es geht um Tim Walter, der zwar am Sonnabend das letzte Hinrundenspiel der 2. Bundesliga mit 2:0 beim 1. FC Nürnberg gewann und so den zweiten Saisonauswärtssieg einfuhr, doch reicht das für eine Gnadenfrist? Der Rothosen-Cheftrainer steht massiv in der Kritik und im Volkspark hat man Angst, dass er es auch in seinem dritten Jahr nicht mit dem Aufstieg in das Fußball-Oberhaus schafft. Zweimal scheiterte seine Mannschaft in der Relegation gegen Hertha BSC (2022) und VfB Stuttgart (2023). Zumindest überwintert man auf dem Relegationsaufstiegsplatz, doch der Vorsprung beträgt nur ein Punkt.

„Jetzt sammeln wir Kraft“

Dabei zeigte sich Walter schon unter der Woche bei der Abschlusspressekonferenz von seiner besten Seite. Frisch rasiert, jung und dynamisch sowie fokussiert gab es dieses Mal keine unterschwellig “patzigen“ Antworten auf Fragen vor der wichtigen Partie beim FCN. Und danach das gleiche Bild: Er antwortete er sogar freundlich auf Fragen zu seiner Person. Dabei ging es um den Eindruck, dass er sich noch mehr als sonst gefreut hätte. Walter darauf: „Das stimmt nicht. Ich freue mich immer über Siege und für die Jungs. Wir hätten dieses Gefühl gerne noch viel öfter.“ Ob der Sieg dem Trainer in seinem Standing helfen würde, wurde nachgehakt. Hamburgs Chefcoach: „Wir haben sehr hohe Ansprüche und das wird immer so bleiben. Es war ein extrem hartes und intensives Jahr. Gerade mit der Relegation, dann so zurückzukommen wie wir es getan haben und Phasen mit Ausfällen verschiedener Spieler. Die Jungs lassen sich nichts anmerken, geben Gas und versuchen alles zu investieren und besser zu werden. Das gelingt uns in großen Teilen. Damit bin ich total zufrieden und jetzt sammeln wie Kraft und feuern in der Rückrunde alles raus, damit wir letztlich unseren großen Schritt schaffen.“

Fazit des Trainers

Die nächste Frage war noch persönlicher – ob er davon ausginge, dass er in der Rückrunde noch dabei ist. Walter machte daraufhin einige Eingeständnisse, gab allerdings auch zu verstehen, dass ganz viel entwickelt wurde. Die Kernaussage dabei von ihm war: „Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber wir machen auch nicht alles falsch.“

Boldt: „Ein paar Punkte zu wenig“

Rückendeckung von Sportvorstand Jonas Boldt, wie in der Vergangenheit, gab es dieses Mal nicht. Der sagte nach dem Nürnberg-Sieg: „Der Stand der Dinge ist relativ nüchtern betrachtet, dass wir 31 Punkte nach 17 Spielen haben. Ich glaube, dass sind ein paar Punkte zu wenig für unseren Anspruch. Und deswegen werden wir jetzt ganz in Ruhe überlegen, was der Hintergrund dafür war, was wir besser machen können und wie wir mit voller Energie in der Rückrunde angreifen können. Wo haben wir uns verbessert? Wo können wir uns weiter verbessern? Man muss gucken, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder vom Weg abgekommen sind, und was wir brauchen, um endlich unser Ziel zu erreichen.“

Sportvorstand spricht im “Reich des Trainers“

Boldt kündigte die Analyse der Hinrunde an. Das ist keine außergewöhnliche Maßnahme, denn Walter sagte selbst: „Wir unterhalten uns jede Woche.“ Aber der Wurm steckt auf jeden Fall drin und der Sportvorstand war vor dem letzten Spiel des Kalenderjahres nach BILD-Informationen sogar zweimal in der Kabine, redete der Mannschaft ins Gewissen. Normal war das anscheinend nicht, denn “die Umkleide ist das Reich des Trainers“. Es hat gefruchtet und das zum zweiten Mal auswärts – auch wenn gegen die Nürnberger zweimal Aluminium mithalf. Der “Club“ war nicht der härteste Gegner für den HSV.

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Wie geht es mit Tim Walter beim HSV weiter?

  • Der Trainer muss auf jeden Fall gehen (53%, 1.637 Votes)
  • Walter soll bleiben, an ihm liegt es nicht (15%, 463 Votes)
  • Er schafft die Wende (12%, 366 Votes)
  • Bis zur Winterpause abwarten (10%, 321 Votes)
  • Ist mir egal (9%, 286 Votes)

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Die Mehrheit will Walter-Rausschmiss  

Nun kommt es also, das Gespräch zwischen Boldt und Walter – und keiner weiß, wie es ausgeht. Umfragewerte deuten darauf hin, dass die Zeit des Trainers abgelaufen ist. Bei HL-SPORTS stimmten in der noch laufenden Frage der Woche (noch bis Dienstag) über 50 Prozent gegen Walter. Rund ein Viertel glaubt an ihn, traut ihm die Wende zu oder will, dass er bleibt. Bisher stimmen über 2.300 User ab (Stand 17.12.2023).

Drei Nachfolger im Gespräch – Boldt dementiert

Spekulationen über Nachfolger gibt es bereits seit Tagen. Andre Breitenreiter (50) und Friedhelm Funkel (70) kann man sich in Hamburg vorstellen. Die Meldung von “Sport Bild“ und “Sky“, dass es schon Gespräche gegeben habe, dementierte Boldt. Er ergänzte: „Friedhelm Funkel treffe ich wahrscheinlich am Montag wieder bei meinem Herrenrat. Andre Breitenreiter habe ich zuletzt vor meiner Hamburger Zeit getroffen.“. Felix Magath (70) schon vor Wochen: „Ich traue mir den Trainerjob beim HSV zu“, schrieb das “Abendblatt“.  

Pressekonferenz mit Tim Walter nach dem Spiel des HSV in Nürnberg
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