HSV: Trainer-Suche schwierig – Merlin Polzin stellt um

Funkel nach Kaiserslautern und Wicky sitzt fest

Noch zu Zeiten als Co-Trainer beim Hamburger SV: Merlin Polzin beobachtet das Training. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Die Vorbereitung beim Hamburger SV auf das Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend in der 2. Bundesliga beim F.C. Hansa Rostock läuft. Interimstrainer Merlin Polzin hält nach der Entlassung von Tim Walter seit Montag das Zepter in der Hand und hat gleich für einige Neuerungen gesorgt.

Doppelschichten im Volkspark

Zu Beginn der Woche ging es erst einmal in ein “lockeres“ Einstimmen auf die Neuzeit. Dienstag und Mittwoch dann gleich je zwei Doppelschichten. Arbeit war angesagt und somit eine Umstellung für die Mannschaft. Donnerstag und Freitag gibt es dann jeweils nur eine Trainingseinheit. Auch die Pressekonferenz ist dieses Mal direkt einen Tag vor dem Spiel und vor dem Abschlusstraining. Das war unter Walter ebenfalls etwas anders.

Kapitän zurück auf dem Platz

William Mikelbrencis und Andras Nemeth waren nicht auf dem Trainingsplatz. Masaya Okugawa (Knieprobleme) und Immanuel Pherai (Fußverletzung) fehlten am Mittwoch im Mannschaftstraining, arbeiteten nebenan individuell. Dafür wirkte Kapitän Sebastian Schonlau wieder mit, ebenso Miro Muheim.

Zwei sind schon von der Liste

Bei der Trainersuche ist beim HSV einiges passiert. Das kam allerdings eher durch äußerliche Einflüsse. Friedhelm Funkel ist vom Markt. Der 1. FC Kaiserslautern hat den 70-Jährigen nach der Freistellung von Dimitrios Grammozis verpflichtet. Bei den Rothosen wurde er genauso gehandelt. Zweiter Kandidat ist Raphael Wicky. Früher selbst im Volkspark von 2002 bis 2007 aktiv, steht derzeit noch bei Young Boys Bern an der Seitenlinie, hat dort in seinem ersten Jahr gleich das Double (Meisterschaft und Pokalsieg) gefeiert. Der 46-Jährige steht in der aktuellen Saison mit sieben Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz wieder an der Tabellenspitze.

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Im “Blick“: Bern wird Wicky nicht freigeben

Problem bei dem Schweizer ist allerdings, dass sein Vertrag noch bis zum Sommer geht. Eine vorzeitige Auflösung gibt es nicht. Das berichtete der “Blick“: „YB schreibt, dass man vor wichtigen Spielen stehe und es klar sei, dass man diese mit Raphael Wicky bestreiten werde. Und so ist es auch. Niemals wird Wicky jetzt zum HSV wechseln. Aber im Sommer? Die emotionale Bande zu den Hanseaten ist jedenfalls eng“, heißt es von der Zeitung.

Sogar Magath und Hrubesch als Nachfolger im Gespräch

Der Kreis der geeigneten Kandidaten wird also immer kleiner. Steffen Baumgart wird von vielen Fans gefordert und Mäzen Klaus-Michael Kühne möchte sogar Felix Magath auf dem Cheftrainerstuhl sehen. Selbst der Hut von Horst Hrubesch (derzeit Nationaltrainer der deutschen Frauen) wurde in den Ring geworfen. Hamburgs Sportvorstand Jonas Boldt dagegen ließ schon am Montag eine klare Aussage fallen: „Wir wollen uns nicht aktionistisch treiben lassen, wie es das Business gerne hergibt.“

Polzin nicht ausrechenbar

Möglich also, dass Polzin wirklich den Hürzeler-Weg gehen könnte. Das Einzige, was er dazu braucht, ist Erfolg und am Ende mindestens einen Platz drei und die gewonnene Relegation. Der 33-Jährige ist ein unbeschriebenes Blatt und vielleicht genau das, was eben nicht ausrechenbar ist. Für Hansa zumindest wird die Analyse für das eigene Spiel deswegen nicht einfacher.

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