Hamburg – Die drei Neuzugänge Sebastian Schonlau, Jonas Meffert und Miro Muheim waren am vergangenen Freitag beim Trainingsauftakt bei ihrem neuen Verein Hamburger SV schon voll dabei. Sportvorstand Jonas Boldt kündigte allerdings bereits an, dass das nicht die einzigen Transfers im Volkspark sein werden. Nach rund 80 Minuten erlöste Neu-Coach Tim Walter seine Mannschaft aus der Brut-Hitze und schickte sie in den Feierabend. Für ihn selbst war es anderthalb Jahren auch wieder das erste Mal, dass er selbst auf dem Platz stand.
Neuer Coach gewöhnt sich ein
„Die Freude ist groß, wieder richtig auf dem Platz zu stehen. Wir wollen arbeiten, wir wollen uns richtig kennenlernen, wir wollen etwas entwickeln. Das werden wir jetzt tun, und zwar jeden Tag. Der erste Tag war ein guter Anfang, die Mannschaft hat komplett mitgezogen und die Spieler haben gezeigt, dass sie leiden können – denn das mussten wir bei diesen Temperaturen. Aber es war ein guter Start und hat riesig Spaß gemacht“, sagt Walter danach.
Walter über den Fahrplan
Der Fahrplan für die kommenden Wochen ist für ihn klar: „Wir werden jeden einzelnen Tag die Grundlagen dafür legen, dass wir voll da sind, wenn die Saison startet. Und wir stellen neben taktischen Dingen insbesondere die Tugenden Mut und Bereitschaft in den Fokus. Mutig sein, Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen. Das trainieren wir, denn wenn die Stadien hoffentlich bald wieder mit Zuschauern gefüllt sind, dann wird es während der Spiele schwer, die Spieler immer zu erreichen. Sie müssen selbstständig sein und Entscheidungen treffen – im Idealfall mehr richtige als falsche. Und das schafft man nur über Erfahrungen und Übung.“
Zwei sind angeschlagen
Sonnabend und Sonntag ging es für die Rothosen schon wieder weiter. Dort bat Walter gleich viermal auf den Platz. Jeremy Dudziak und Neuzugang Muheim mussten dort allerdings passen. Dudziak knickte am Freitag und Muheim zog sich eine Zerrung zu. Dafür war am Sonnabend Jan Gyamerah wieder dabei. Noch am Freitag drehte er auf dem Nebenplatz zusammen mit David Kinsombi einige Runden. Beide hatten in der Sommerpause jeweils einen kleinen operativen Eingriff. Toni Leistner (auskurierte Corona-Infektion) trainierte ebenfalls individuell.
Kommt „Polle“ zurück?
Auf der Suche sind Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel nach einem Torwart. Wie der Zufall es wollte, war Julian Pollersbeck am vergangenen Wochenende in Hamburg. Er schaute sich das Football-Spiel der Hamburg Sea Devils gegen Frankfurt Galaxy im Victoria-Stadion an. Im vergangenen Sommer wechselte er vom HSV zum französischen Erstligisten Olympique Lyon. Doch dort kam er bisher nicht so zum Zug und schafft es nur auf drei Einsätze im Pokal. Nach dem Abgang von Sven Ulreich bei den Hamburgern und der Spielidee von Coach Walter, wäre der 26-Jährige die optimale Wahl. In einem TV-Interview bei „ProSieben MAXX“ sagte „Polle“ nichts dazu, nur dass er als „Wahl-Hamburger gerade in der Stadt Urlaub macht“. Allerdings gibt es auch Gerüchte um Örjan Nyland (30). Der norwegische Nationaltorhüter soll bei beim Zweitligisten ebenfalls auf dem Zettel stehen.