Hamburg – Der Hamburger SV ist nach wie vor im Geschäft. In der 2. Bundesliga gelang den Rothosen am Sonntag ein 3:1 (1:1)-Erfolg beim Karlsruher SC und sprang damit in der Tabelle auf den zweiten Platz. Dompe erzielte zwei Tore selbst und bereitet ein weiteres vor.
Die 1. Halbzeit: Kommando Angriff
Polzin änderte nicht nur das System auf 4-3-3, sondern auch die Startelf mit Hadzikadunic, Karabec, Jatta und Dompe. Dafür nahmen Poreba, Katterbach und Selke auf der Bank Platz. Meffert fehlte verletzt. Die erste Phase der Begegnung riss der HSV an sich und Königsdörffer (9.) versprang der Ball nach einer Ecke komplett zwei Meter vor dem gegnerischen Gehäuse. Nochmal war der Stürmer im Blickpunkt, nachdem er den Ball nach einer Flanke von Muheim (13.) per Kopf vorbeidrückte. Auf der anderen Seite hatte Elfadli (17.) Glück, dass das Leder von seinem Kopf nicht ins eigene Netz sprang. Verdient die Führung, denn die Rothosen machten mehr. Jean-Luc Dompe (23.) schlenzte die Kugel von der Strafraumgrenze ins lange Eck. Danach verfielen die Gäste wieder einmal in den Verwaltungsmodus, so dass der KSC das Kommando übernahm und zum Ausgleich durch Fabian Schleusner (36.) kam. Das Abwehrverhalten dabei erinnerte an die vergangenen Wochen.
Nach der Pause: Dompe-Show, zweiter Teil
Zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da klingelte es erneut im Badener Kasten. Wieder schlug Jean-Luc Dompe (55.) zu und haute das Spielgerät nach Doppelpass mit Jatta und Elfadli in den Winkel zum 2:1 für den HSV. Dabei hatte man kurz davor sogar Glück, denn ein KSC-Tor von Wanitzek (49.) wegen Abseits zählte nach VAR-Überprüfung nicht. Und noch einmal zitterten die Hamburger oder besser dieses Mal die Latte. Ein Schuss von Conte (57.) prallte an das Aluminium. Die Hausherren probierten alles, das Polzin-Team konterte. Drei Minuten vor Schluss bediente Dompe den eingewechselten Davie Selke (87.), der freistehend vor Weiß den Ball an Torwart Weiß vorbeispitzelte. Fast hätte Karlsruhe die Antwort noch parat gehabt, doch Heuer Fernandes blieb im Eins-gegen-Eins Sieger gegen Schleusner (88.). Danach passierte nichts mehr.
Sprung nach fast ganz oben
Vor der Partie war Hamburg noch auf Platz zehn abgerutscht, doch mit diesem verdienten Dreier im Südwesten der Republik sprang man auf Rang zwei und ist nun erster Verfolger von Spitzenreiter SC Paderborn. Zwischen dem Zweiten und dem Elften der 2. Liga ist der Abstand gerade einmal drei Zähler.
Zukunft für Polzin?
Bei Sky antwortete Interimstrainer Polzin auf die Frage, ob er das Ganze Ding weitermachen will oder wieder zurück ins zweite Glied geht: „Ich bin auf jeden Fall nächste Woche da. Die Klar, habe ich Bock mit den Jungs weiter Erfolg zu sein.“ Der 34-Jährige allerdings schwamm sich frei und ließ alles offen. Die Fußball-Lehrerlizenz besitzt der gebürtige Hamburger noch nicht. Die macht er seit Anfang des Jahres und soll noch in diesem Monat fertig sein.
„Wir freuen uns über die drei Punkte und noch mehr über die geschlossen Mannschaftsleistung“
Auf der Pressekonferenz meinte er dann zum Spiel: „Für uns war es eine sehr intensive Woche, die mit dem sehr anspruchsvollen Spiel geendet ist. Wir waren uns über die Schwere der Aufgabe bewusst, deshalb haben wir in der Woche versucht, Ansätze und Lösungen zu finden. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Ich bin gerade mit den ersten 30 Minuten sehr zufrieden. Wir hatten viel Torgefahr und haben versucht, viele Stärken auf den Platz zu bringen. Dann kam eine Phase, mit der wir nicht ganz einverstanden waren. Da waren die Abstände zu groß. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen. Kurz nach der Halbzeit hatten wir etwas Glück mit dem nicht gegebenen Treffer. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass wir in der Lage waren, offensiv auch Akzente zu setzen. Das haben wir mit den beiden Toren gemacht. Wir freuen uns über die drei Punkte und noch mehr über die geschlossen Mannschaftsleistung.“
Mit Fave zusammen kann es sogar noch weitergehen
Nichtsdestotrotz sollte der Zauberer am Montag wieder in die Rolle des Co-Trainers schlüpfen. Bruno Labbadia steht in den Startlöchern. Oder kommt jetzt doch alles ganz anders? Für den 58-Jährigen wäre es die dritte Amtszeit. Die Vorherigen endeten 2010 und 2016. Sportvorstand Stefan Kuntz wollte sich vor dem Spiel in Karlsruhe nicht treiben lassen, gibt Polzin und Loic Fave möglicherweise noch das Heimspiel gegen Darmstadt 98 am kommenden Sonntag. Übrigens: Auch Fave, der eigentlich das U21-Team trainiert und dort vorerst abgezogen wurde, macht gerade die UEFA-Pro-Lizenz und ist ebenfalls in diesem Monat fertig.
TV-Rechte wechseln ab Sommer
Und dann gab es am Vormittag noch eine Meldung, die das Fußball-Unterhaus betrifft. Derzeit laufen die verschiedenen Auktionen über die TV-Rechte von 2025/2026 bis 2028/2029. In der Bundesliga ist nach Informationen der “Deutschen Presse-Agentur“ alles klar (HL-SPORTS berichtete). Nun legte die größte Nachrichtenagentur Deutschlands nach und vermeldete, dass das Top-Spiel der 2. Bundesliga ab dem kommenden Sommer von “Sport1“ zu “RTL“ wechselt. Am kommenden Sonnabend sollen alle Paketvergaben offiziell gemacht werden.
Der 14. Spieltag (29.11.-1.12.)
Schalke – Kaiserslautern 0:3
Magdeburg – Berlin 1:3
Köln – Hannover 2:2
Elversberg – Paderborn 1:3
Braunschweig – Regensburg 0:0
Darmstadt – Münster 0:0
Karlsruhe – Hamburg 1:3
Nürnberg – Düsseldorf 2:2
Ulm – Fürth 1:1
Die Tabelle
1. | SC Paderborn 07 | 14 | 25 : 17 | 27 |
2. | Hamburger SV | 14 | 31 : 20 | 23 |
3. | 1. FC Kaiserslautern | 14 | 26 : 20 | 23 |
4. | Hannover 96 | 14 | 19 : 14 | 23 |
5. | Karlsruher SC | 14 | 27 : 25 | 23 |
6. | SV 07 Elversberg | 14 | 25 : 17 | 22 |
7. | 1. FC Köln | 14 | 27 : 22 | 22 |
8. | Fortuna Düsseldorf | 14 | 20 : 17 | 22 |
9. | Hertha BSC | 14 | 25 : 23 | 21 |
10. | 1. FC Magdeburg | 14 | 22 : 20 | 21 |
11. | SV Darmstadt 98 | 14 | 28 : 24 | 20 |
12. | 1. FC Nürnberg | 14 | 28 : 25 | 19 |
13. | SpVgg Greuther Fürth | 14 | 21 : 27 | 14 |
14. | FC Schalke 04 | 14 | 23 : 29 | 13 |
15. | Eintracht Braunschweig | 14 | 16 : 27 | 13 |
16. | SSV Ulm 1846 | 14 | 13 : 16 | 12 |
17. | SC Preußen Münster | 14 | 15 : 20 | 12 |
18. | SSV Jahn Regensburg | 14 | 5 : 33 | 8 |
Bildquellen
- Dompé: Lobeca/Henning Rohlfs
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